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Frankfurt a. M., den 1. April 1901. No. 13 li)001901. Telegramm-Adresse Elektrotechnische Rundschau F rankfurtmsin Zeitschrift XVIII. Jahrgang. /O 0ommi88ioaair f. d. Bnchhande Rein’sche Buchhandlung. LEIPZIG für die Leistungen und Fortschritte auf dem G-ebiete der angewandten Elektrizitätslehre. Abonnements worden von allen Buchhandlungen und Postanstalten zum Preise von Hark 4.— halbjährlich »ngenommen. Von der Expedition in Frankfurt a. M. direkt per Kreuzhaml bezogen: Mark 4.75 halbjährlich. Ansland Mark 6.—. Redaktion: Prof. Dr. G. Krebs in Frankfurt a. M. Expedition: Frankfurt a. NI., Kaiserstrasse. 10 Fsrniprechst.lle No. 586 Erscheint regelmässig 2 Mal monatlich im Umfange von 29t Bogen. Post-Preisverzeichniss pro 1901 No. 2255. Inserate nehmen ausser der Expedition in Frank furt a. M. sämmtliche Annoncen-Expe- iitionen und Buchhandlungen entgegen Insertions-Preis: pro 4-gespaltene Petitzeile 30 Berechnung für '/«, '/*, */, und */« Seite nach Spezialtarif. Inhalt: Erzeugung einer Phasenverschiebung von 90 Grad. S. 126.- Die Telegraphen und Telephone auf der Pariser Ausstellung. S. 127. — Ueber das Verhalten parallel geschalteter Wechselstrommaschinen. Von Hans Görges. (Fortsetzung.) S. 128. Der leichte Akkumulator. S. 129. — Die neue Glühlampe von Gülcher. S. 130. — Kleine. Mittei lungen: Universal-Glühlampenhalter der Firma Julius Baetz in Gotha. S. 130. — Auf ein galvanisches Kippelement. S. 130. — Eine grosse kanadische Licht- und Kraftanlage. S. 130. — Elektrizitätswerk in Marburg. S. 130. — Elektrizitätswerk in Drontheim. S. 130. — Elektrizitätswerk in Langenau. S. 131. — Schutzvorrichtung an elektrischen Strassenbahn- wagen von Ober-Ingenieur Grotewold. S 131. — Elektrische Bahnen in Breslau. S. 131. — Berliner Strassenbahnlinien. S 131. — Unfälle auf den Münchener Strassenbahnen. S. 131. — Schnelltelegraph Berlin-Paris. S. 131. — Telephonverkehr in Württemberg. S. 131. — Telephonverbindung Stuttgart-Kornwestheim. S. 131. — Elektrischer Fernmelder D. R. G. M. von F. W. Raschke u. Co., Reick-Dresden. S. 131. — Ein Gesprächszähler. S. 132. — Ge fahren der Elektrizität. S. 132 — Die Röntgenstrahlen im Dienste der Kunst. S. 133. — Neue Aktiengesellschaft. S. 133. — Akt.-Ges. Mix u. Genest, Telephon- und Telegraphen werke. S. 133. — Russische Elektrizitätsgesellschaft „Union* in St. Petersburg. S. 133. — Russisch-Schweizerische Akt.-Ges. Oerlikon, Oeriikon. S. 123. — Marconi, Tesla und Edison. S. 133. — Grossherzoglicbe Technische Hoehschule in Darmstadt. S. 133. — Neue Bücher und Flugschriften. S. 133. — BücherbesDrechung. S. 133. — Polytechnisches: Gustav Rusche, Magdeburg-Neustadt: Wasser-Kühlanlagen. S. 134. — RudolfChaste, Magde burg. Fabrik photographischer Apparate. S. 134. — Die Firma Wilh. Schulte, Magdeburg- S., Weiss-Metallgiesserei. S. 135- — Feilenhauerei und Dampfschleiferei von Fritz Meisse- mann, Magdeburg-Sudenburg. S. 135. — Die Firma Albert Seyffert, Steinkohlen-Import- und Kohlenstaubfabrik in Salbke-Westerhüsen a. Elbe. S. 136. — Die chemische Fabrik Grosse und Bredt, Berlin. S. 136. — Patentliste No. 13. — Börsenbericht. — Anzeigen. Erzeugung einer Phasenverschiebung von 1)0 Grad. Durch die vorliegende Anordnung von W. Uh de in Dresden, soll erreicht werden, daß Wechselstromzähler, welche auf dem [ Ferra ris’schem Prinzip beruhen, auch dann noch der. richtigen i Energieverbrauch anzeigen, wenn in den betreffenden Verbrauchs- j Stromkreisen Phasenverschiebungen vorhanden sind Hierzu ist es j erforderlich, daß das von der Nebenschlußspule erzeugte Magnetfeld ' um 90° gegen das Feld der Hauptstromspule verschoben ist. Würde i man bei diesen Zählern die Spannungsspule unmittelbar von den Hauptleitungen abzweigen, so könnte wegen des unvermeidlichen Ohm’sehen Widerstandes der Spannungsspulen die Phasenverschiebung zwischen dem darin fließenden Strome und der Netzspannung nie den erforderlichen Wert von 90° erreichen, sondern sie würde stets kleiner als 90° sein. Ferner wird wegen des in der Spannungsspule befindlichen Eisens durch die Hysteresis desselben und durch die Wirbelströme bewirkt,, daß das Maximum des magnetischen Feldes nicht mit dem Maximum des darin fließenden Stromes zusammenfällt, sondern eine geringe Phasenverschiebung aufweist. Infolgedessen darf auch der Strom in der Spannungsspule nicht genau 90° gegen über der Netzspannung verschoben sein, sondern muß um den durch die Hysteresis und die Wirbelströme bedingten kleinen Betrag von 90° verschieden sein. Im Folgenden soll daher zur Vereinfachung der Darlegungen, wenn von 90° Phasenverschiebung zwischen der Netzspannung und dem Strome der Spannungsspule die Rede ist, stets das letztere verstanden werden. Die Anordnung von Uhde bewirkt somit, daß die Klemmenspannung der Zählerspule gegen die Netzspannung um den Komplementwinkel des Winkels zwischen der Klemmenspannung und dem Strome der Spannungsspule verschoben wird; dann beträgt die Phasenverschiebung zwischen »Mrom und Netzspannung 90°. Stellt in Figur 1 AB die Klemmenspannung der Spannungs spule in Größe und Richtung und AC den Ohm’sehen Spannungs verlust und daher auch die Richtung des Stromes dar, so fehlt der Winkel ABC = « von 90° Phasenverschiebung. Es wird dann durch die vorliegende Schaltungsweise bewirkt, daß die ihrer Richtung nach durch A B dargestellte Klemmenspannung der Spannungsspule gegenüber der Netzspannung DE um den Winkel a verschoben ist, wie Figur 1 zeigt. In diesem Falle ist denn auch der Ohm’sche Spannungsverlust AC senkrecht zu DE, d. h. die Phasenverschiebung zwischen dem in der Spannungsspule des Zählers fließenden Strome und der Netzspannung beträgt 90°. Entspricht daher A D der Größe und Richtung nach der Netzspannung, so stellt dieses Diagramm vollständig dasjenige eines Transfoi mators dar, dessen Primär spannung A D und dessen Sekundärspannung A B ist, und der so gebaut ist, daß bei Belastung des Sekundärkreises durch die Spannungs-