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XVIII. Jahrgang. No. 11. 1900/1901. „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU. 105 ans der Fassung zum Verlöschen gebracht werden, da ja hierdurch das Zählwerk selbst noch nicht von der Antriebsscheibe a des Uhr werkes abgekuppelt wird. Die Installation des Lampenstundenzählers erfolgt derart, daß die eine Zuleitung an eine der vier Klemmen des Zählers geführt wird. Von den drei anderen Klemmen, Fig. 1, wird dann je eine Leitung nach den Lampengruppen 1, 2 und 3 geführt. Die gemein same Rückleitung wird, ohne den Zähler zu berühren, direkt an das Netz angeschlossen. Sicherungen sind dabei in vorschriftsmäßiger Weise einzufügep. Die einzelnen Stromkreise jedes Lampenstunden zählers können bei 220 Volt bis zu 1,5 Amp., bei 120 Volt bis zu 3 Amp. belastet werden. Die meisten kleinen Anschlußanlagen lassen sieh ohne weiteres in drei bezw. fünf Stromkreise von annähernd konstanter Belastung zerlegen, da sieh fast immer Gruppen von Lampen finden werden, welche gleichzeitig brennen. So z. B. stellt die beistehende Skizze Fig. 2 eine Installation mit 10 Lampen für einen Laden dar. Vier Lampen brennen gemeinsam im Schaufenster, vier weitere im Laden selbst, während die neunte Lampe im Laden mit der zehnten Lampe in dem Kontor in einem Stromkreis liegt. In gleicher Weise zeigt Abbildung Fig. 3 die Verteilung in einer kleineren Wohnung mit Unterteilung in 3 Stromkreise. Der eine Stromkreis für das Schlafzimmer enthält dabei einen Umschalter, sodaß entweder die beiden festen Lampen oder die bewegliehe Steh lampe brennen können. Bei Kronen können entweder alle Lampen an einem einzigen Stromkreis liegen, oder, wie Fig. 3 zeigt, eine Lampe an einem anderen Stromkreis, je nachdem es für die Brenn dauer der betreffenden Lampen zweckmäßig erscheint. Die Stromberechnung läßt sich äußerst einfach ausführen. Für eine Ladenbeleuchtung nach Abbildung Fig. 2 würde sie sich bei einem Preise für die Lampenbrennstunde von 3 Pfg. folgendermaßen gestalten. Rechnung pro Monat Januar 1900. Vom Elektrizitätswerk für Herrn Preis für die Lampenstunde 3 Pfg Gruppe Lampen zahl Stand des Zählers am 31. 12.1899 31. 1. 1900 Brenn stunden pro Lampe Summa der Brenn stunden Preis Jt. i 2 256 458 202 404 12,12 2 4 20 31 11 44 1,32 3 4 135 243 108 432 12,96 Summa Mk. 26,40 Die Lampenstundenzähler für mehrere Stromkreise lassen nun aber auch die Vorteile bezüglich der Anwendung eines nach allen Seiten möglichst gerechten Tarif es zu, da sie die Gewährung von Rabatten nach der Brenndauer gestatten in der Weise, daß für die Lampen, die länger brennen, ein höherer Rabatt gegeben werden kann, als für die Lampen mit kürzerer Brenndauer. So würde sich das obige Beispiel bei der Annahme von 10 °/ 0 Rabatt bei mehr als 100 Brennstunden und von 15 °/ 0 Rabatt bei mehr als 200 Brennstunden folgendermaßen gestalten. loruppe Lampen zahl Stand des Zählers am 81.12. 1899 1 31. 1. 1900 Brenn stunden pro Lampe Summa der Brenn stunden Preis Ji. 1 2 256 i 458 202 404 12,12 ab 16% = 10,30 2 4 20 31 11 44 1,32 3 4 135 243 108 432 12,96 ab 10°/ o = 11,66 Summa Mk. 23,28 lieber einer* neuen Hoehspannungsausschalter (1er Helios Elektricitäts-Aktiengesellschaft Köln-Ehrenfeld. Mit den steigenden Anforderungen, welche die Praxis an die Leistung und Größe der Dynamomaschinen stellte, mußte notwendiger weise auch der Ausführung ihrer Nebenapparate eine wachsende Sorgfalt zugewendet werden. Vor allem war es notwendig, daß die Vervollkommnung der durch die hohen Leistungen am meisten be anspruchten Ausschalter mit dem Wachsen der Maschinen gleichen Schritt hielt. Als es sich nun darum handelte, für die in Paris aus gestellte Dynamomaschine des Helios mit ihren kolossalen Dimensionen die Apparate zu bestimmen, war man sich sofort bewußt, daß mit den bisher verwendeten Aussehaltern nicht auszukommen sein werde. Nach mancherlei Versuchen wurde schließlich die im Folgenden beschriebene Konstruktion als die beste und zweckmäßigste erkannt und zur Anwendung gebracht. Fig. 1. Bei der Ausführung ging man von den Grundsätzen aus, mit möglichst einfacher und übersichtlicher Anordnung eine unbedingte Zuverlässigkeit und Gefahrlosigkeit des Funktionierens zu verbinden. Man glaubte, diese letzte Bedingung nicht besser erfüllen zu können, als durch die Entfernung sämtlicher stromführenden Teile aus dem Maschinenraum. In Fig 1. ist die Anordnung sichtbar, durch welche dies erreicht wird, ohne dabei die Einfachheit der Bedienung zu beeinträchtigen. Die Schaltanlage im Maschinenraum besteht aus einer der bekannten Apparatensäulen des Helios, vor der auf einem kleinen Postament ein Steuerrad angebracht ist; zu beiden Seiten des Postamentes ist je ein Hebel mit Sperrvorrichtung befestigt. Die Widerstände und Schalter sind im Kellerraume teils in der Grube der Maschine, teils direkt unter der Bedienungsstelle angeordnet, sodaß lange Leitungen gänzlich in Fortfall kommen und gleichzeitig Platz gespart wird, der bekanntlich in großen Zentralen oft recht kostspielig ist. Zentralen,