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XVIII. Jahrgang.^ No. 9. 1900/1901, „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU. 1 87 Wird jetzt die Hauptmaschine induktionslos belastet, so wird der durch A 4 gehende Wechselstrom die Wirkung haben, die elek- j tromotorische Kraft auf der Stromwenderseite des Hilfserregers zu erhöhen. Dies wird die elektromotorische Kraft des Haupterregers E und damit die der Hauptstrommasehine erhöhen, daß der Spannungs abfall in ihrem Anker ausgeglichen wird. Bedeutet in Figur 2 m die Pollinie der Feldmagnete B x des Hilfserregers, die durch die Ankerriickwirkung erregt werden, so würde die Linie n x dem Maxi mum der elektromotorischen Kraft entsprechen, wenn kein Strom in | a b fließt. Die Leitungen a b sind durch Bürsten und Schleifringe mit zwei diametral gelegenen Punkten des Ankers A x verbunden; j diese beiden Punkte liegen auf der Linie n 2 , welche in der Drehungs richtung gegen Linie n x etwas verschoben ist. Eine Phasen- ■ Verzögerung des Hauptstromes wird deshalb bewirken, daß die elek tromotorische Kraft, die durch den Hauptstrom in dem Anker A x entsteht, in der Phase näher der elektromotorischen Kraft kommt, die durch bloße Drehung von A { zwischen den Feldmagneten erzeugt ! wird, d. h. die der Linie 1 2 entspricht. Eine Phasen Verzögerung des j Hauptstromes hewirkt also eine stärkere Erregung der Hauptfeld magnete; andererseits hat eine Voreilung der Phase des Haupt stromes zur Folge, daß die Linie n 2 , die dem Maximum der elektro- j motorischen Kraft entspricht, sich bis 1 1 verschiebt und die Er regung des Feldes der Hauptmasehine verringert. Die Maschine wird also selbstthätig nicht nur für Belastungs-, sondern auch für Phasenschwankungen regeln. Bei der Anordnung nach Fig. 3 werden die Feldmagnete des Haupterregers durch zwei getrennte Spulengruppen B 2 und B 3 er regt. Die Spulen B 3 werden erregt im Nebenschluß vom Anker E und geregelt durch den Widerstand R ä ; die Spulen B 2 werden direkt vom Anker A x der Hilfsmaschine erregt und liefern eine Zu satzerregung. Fig. 4 zeigt die Anwendung auf Mehrphasenmaschinen. Die Primärspulen des Transformators T sind in Serie zu den Haupt leitungen ab c der Wechselstromaschine, die dem zu regelnden Drei phasengenerator ausgehen, geschaltet, während seine Sekundärspulen durch Schleifringe dem Anker A , Strom zuführen. Im Uebrigen ist die Wirkungsweise und die Schaltung dieselbe wie in Fig. 2. Diese Art des Verfahrens ist besonders wichtig für schon be stehende Einrichtungen, da man. mit ihrer Hilfe eine Regelung für Spannungs- und Phasenschwankungen erzielen kann, ohne große und teure Erregermaschinen zu gebrauchen. Dieselbe kann sowohl für Synchron- als auch für andere Wechselstrommotoren verwendet werden. —n. Apparat für intermittierende Treppenbeleuchtung. Der durch die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft, Berlin, her gestellte Apparat für intermittierende Treppenbeleuchtung (PL.-No. 881) besteht aus einem Uhrwerk, einem Schalter (PL.-No. 901) sowie einer Ein- und Ausschaltungsvorrichtung, die elektromagnetisch be- des Schalters in „Naehtstellung“ die Anlage für den zeitweisen Be trieb eingeschaltet wird. — Die elektromagnetische Einschaltung tritt automatisch in Funktion durch einen Thürkontakt (PL.-No. 938), beim Oeffnen der Hausthür, oder durch Druck auf einen, in allen Stockwerken, Gängen, Fluren etc. angebrachten, Schaltknopf (PL.-No. 882). Die Beleuchtung dauert zirka 4 Minuten, event. eine P. L. No. 882 Zuleitung T/rfS=| P. L. No. 938 Hausthür I I 1 : PI : II ,i : ‘nr — i=j y LHj TT—1 - 1q 30 P. L No. 901 Zeichenerklärung j Stromführende Leitung-. Kontakt-Leitung. P, L, No. 881 thätigt wird. Das Uhrwerk wird von außen vermittels eines ab nehmbaren Schlüssels aufgezogen, mit welchem auch der Schalter bedient wird. Die drei Stellungen dieses letzteren sind von außen an einem Schildchen kenntlich. Bei „Tagesstellung“ ist die ganze Beleuchtung ausgeschaltet. Bei Eintreten der Dunkelheit wird der Schalterstern durch den Schlüssel in die „Abendstellung bis 10 Uhr“ gebracht und brennen dann sämtliche Lampen, bis durch Drehung kürzere Zeit, und wird dann automatisch ausgesehaltet. Erst durch Wiederöffnen der Thür oder Druck auf einen Knopf wird auf weitere zirka 4 Minuten beleuchtet u. s. f. Der Apparat wird für Gleich- und Wechselstrom für jede ge- gewünsehte Spannung gebaut. Die Anordnung und Anschlüsse sind aus vorstehendem Schaltungschema ersichtlich. • Elektrische Laternen für Lokomotiven. Pope, englischer Agent der Eisenbahngesellschaft Chesapeake und Ohio, hat eine sinnreiche elektrische Laterne erfunden, um die Personenzüge hinten zu schützen. Es ist dies eine Art Scheinwerfer, welcher am Ende eines Hebels befestigt ist, der auf der Spitze des letzten Wagens angeordnet ist. Dieser 2,40 m lange Hebel kann sich nach rechts oder links drehen oder über den Wagen der Art heben, daß das starke Licht der Laterne von Weitem trotz eines Hindernisses oder einer Kurve und sogar hinter oder vor dem Zuge erblickt werden kann. Der Schaffner braucht nur Signale zu geben, sei es, daß er den Hebelarm sich bewegen läßt, sei es, daß er die Farbe rot und grün, des Lichtstrahls wechselt. („L’ Electricien“.) F. v. S.