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Frankfurt a. M., den 1. Juli 1899 Zeitschrift für die Leistungen und Fortschritte auf dem Gebiete der angewandten Elektrizitätslehre. Abonnements werden von allen Buchhandlungen und Postanstalten zum Preise von Mark 4.— halbjährlich angenommen. Von der Expedition in Frankfurt a. M. direkt per Kreuzband bezogen: Mark 4.75 halbjährlich. Ausland Mark 6.—. Redaktion: Prof. Dr. G. Krebs in Frankfurt a. M. Expedition : Frankfurt a. M., Kaiserstrasse 10 Ferniprechitelle No. 586. Erscheint regelmässig 2 Mal monatlich im Umfange von 2 l /i Bogen. Post-Preisverzeichniss pro 1899 No. 2299. Inserate nehmen ausser der Expedition in Frank furt a. M. sämmtliche Annoncen-Expe- ditionen und Buchhandlungen entgegen, Insertions-Preis: pro 4-gespaltene Petitzeile 30 W Berechnung für */„ */„ ‘/» und V« Seite nach Spezialtarif. Inhalt: Schaltung zur Erregung von Gleichstrom-Nebenschlussmaschinen und Motoren. S. 216. — Studie über einen Phasentransformator. (Schluss.) S. 217. — Elektrotechnische Ge sellschaft zu Köln am 5. April. (Fortsetzung.) S. 218. — Wechselstromtriebmaschine von F. A. Haselwandev. S. 220. — Einrichtung zum Anlassen von synchron laufenden Phasen umformern. S. 221. — Der Elektrophor. Von Professor W. Wei 1 er, Esslingen. (Schluss folgt.) S. 221. — Kleine Mitteilungen: Elektrizitätswerk in Pforzheim. S. 223.— Elektrizitätswerk zu Beckum i. Westfalen. S. 223. — Elektrizitätswerk in Untertürkheim. S. 223. — Elektrizitätswerk an der Erms (Württ.) S. 223. — Vuillot-Prozess zur Fabrikation von Akkumulatoren-Platten. S. 223. — Elektrische Streckenblockierung. S. 223. — Der elektrische Betrieb der Wannseebahn. S. 223. — Strassenbahn in Düsseldorf. S. 223. — Elektrische Trambahn in Mülhausen i. Eis. S. 223. — Elektrische Bahn nach Rummelsburg. S. 224. - Elektrische Strassenbahnen in Olvenstedt. S. 224. — Bochum-Gelsenkirchener Strassenbahn. S. 224. — Eine Motorwagenausstellung. S. 224. — Telephonverkehr. S. 224. — Fernsprechverkehr mit der Schweiz. S. 224. — Neue Telephonstelle in Liebenzell. S. 224. — Zu der geplanten Telephonverbindung Berlin-Paris. S. 224. — Das Telephonteil nehmer-Verzeichnis in Württemberg. S. 224. — Material für Telegraphen- und Telephon- Leitungen. S. 224. — Elektrische Destillation. S. 224. — Entfernung von Kesselstein. S. 225. — Unter der Firma Gesellschaft für Verkehrsunternehmungen. S. 225. — Lokomobilen für Dynamo-Betrieb von Garrett Smith u. Co., Magdeburg-Buckau und Magdeburg-Suden burg. S. 225. — Reis u. Martin, Aktiengesellschaft, Fabrik für Schnitte, Stanzen und Werk zeugmaschinen, Berlin. S. 226. — Erfolge der deutschen Industrie im Auslande. S. 226. — Karlsruher Strassenbahn-Gesellschaft. S. 226. — Societe Electrique Vevey-Montreux. S. 226. — Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. Hermann Pöge, Chemnitz. S. 226. — Motorenfabrik Ober ursel, Akt.-Ges. S. 226. — Rustschuker Ausstellung 189S. S. 226. — Auszeichnung. S. 226. — Neue Bücher und Flugschriften. S. 226. — Bücherbesprechung. S. 226. — Patentliste No. 19. — Börsenbericht. — Anzeigen. Schaltung zur Erregung von Gleichstrom-Nelcen- schlussmaschinen und Motoren. Die Herstellung der Magnetwicklung bei Gleichstrom-Neben- schlussmaschinen für höhere Spannung macht größere Schwierigkeiten, weil mit zunehmender Spannung der Querschnitt des zur Verwendung kommenden N ebensehlußdrahtes bei steigender Windungszahl ab nimmt und somit einerseits die Material- und Herstellungskosten wachsen, andererseits die Gefahr des Durchschlagens der Magnet- wickluHg bei unvorsichtigem Aussehalten des Nebenschlußstromkreises zunimmt. Namentlich bei kleineren Maschinen machen sich die beiden zuerst genannten Nachteile besonders bemerkbar. Allerdings könnte durch Vorsehaltwiderstände die Spannung an den Klemmen des Nebenschlusses beliebig weit herabgesetzt werden, wodurch jedoch ein dauernder Verlust an Energie in dem Vorschaltwiderstand ent stehen und die Ersparnisse in der Herstellung der Magnetwicklung durch die Mehrkosten des Vorschaltwiderstandes mehr oder weniger aufgehoben werden. Nachstehend beschriebene Anordnung von A. Sengel in Darmstadt (D.RP.) gestattet bei einer Nebenschluß- masehine, die Magnete ohne jegliche Verluste nur mit der Hälfte der Bürstenspannung zu erregen. In Fig. 1 ist eine derartige Schaltung dargestellt. Es bedeutet A den Anker einer Gleichstrommaschine, C den Stromabgeber mit den beiden Stromabnehmerbürsten B und B,. Ferner ist auf der Welle ein Schleifring S isoliert aufgesetzt, der mit irgend einem Punkte ■der Ankerwicklung, z. B. unter Vermittlung des Stromabgeberseg mentes s in leitender Verbindung steht und auf dem eine dritte Bürste B 2 schleift. Wird die Maschine in Betrieb gesetzt und normal erregt, so erhält man zwischen den Bürsten B und B, eine Gleichspannung, d. h. eine Spannung, die in jedem Zeitmoment die gleiche Richtung und den gleichen Wert besitzt. Dagegen ist die zwischen der auf dem Kontaktring schleifenden Bürste und einer der Bürsten B oder Bj herrschende Spannung zwar auch eine gleichgerichtete, jedoch in ihrem Betrage ständig wechselnde, je nach der Stellung des mit dem Schleifring verbundenen Segmentes s in Bezug auf die Bürste B oder Bi. Betrachtet man beispielsweise den Spannungsverlauf zwischen B 2 und B, so erkennt man, daß die Spannung zwischen den beiden Bürsten Null wird, wenn das Segment s unter die Bürste B zu liegen kommt. Die Spannung erreicht ihren Höehstbetrag, wenn nach einer halben Umdrehung das s genannte Segment in Berührung mit der Bürste Bj gelangt, und ist in diesem Falle gleich der Klemmen spannung der Maschine B—B lt In den übrigen Stellungen besitzt die Spannung B 3 —B einen zwischen dem Höchstbetrage und Null liegenden Wert; die Spannung ist demnach eine pulsierende. Der zeitliche Verlauf dieser pulsierenden Spannung ist in dem Diagramme Fig. 2 veranschaulicht. Die in jedem Zeitmoment kon stante Ankerspannung B—B^ welche mit E bezeichnet sei, wird in diesem Diagramm durch den Abstand der beiden Parallelen AB und CD wiedergegeben und zwar entspricht die Gerade AB der Bürste B und die Gerade CD der Bürste B t , Die mit E 0 bezeichnete pul sierende Spannung B—B 2 wird in jedem Zeitmoment durch die Ab-