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XVI Jahrgang. „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. L 181*8/99. 5 Für die Amplitude ergiebt sich nach der Formel der Wert . 1423.4 A * 200 ’ da 200 die Länge zweier Halbwellen der gegebenen sinusartigen Welle ist. Hieraus ergiebt sich A, = + 22 33 Dm B,, die Cosinus-Komponente der Welle sin (3 a — 60“), zu finden, ziehe man die Linien B,, B, . . . . Die bezüglichen Flächenstreifen sind 1660 3, 972 6, 33-5. Wir finden ic X 721 2 200 + 11-33 Wir bilden A 3 sin 3 a„ + B 3 cos 3 a. Die resultierende Amp'itute ist Vh? + B, 1 2 = 25-04, und zwar in sehr guter Uebereinstimmung mit dem wirklichen Werte. In der selben Weise findet man durch Ziehen der Linien A S A S und B S B S A, = + 876 B s = —506 und hieraus die resultierende Amplitude zu 1012. Will man die Amplitude von sin a finden, dann zeichne man sich die Kurven sin3a und sin5 a und, indem man diese letztere Welle summiert und von der resultierenden subtrahiert, erhält man die Welle sin a und sonach deren Amplitude. In dem durch Figur 3 dargestellten Falle ist die Sache deshalb einfach, weil keine weiteren Komponenten als a, 3 a und 5 a in der resultierenden Welle enthalten sind. Wären noch mehr solcher Teilwellen vorhanden, dmn würden die er haltenen Resultate durch die Komponenten höherer Ordnung verändert werden, und zwar deshalb, weil, wenn die Zahl der Wellen w ein gerades Vielfaches der Streifenzahl p ist, die Summendifferenz nicht Null ist, sondern das p-faclie einer Halbwellenfläche. Es ergibt sich daraus die Konsequenz, daß die auf diesem Wege erhaltene Differenz von Flächensummen nicht das Maß für die Amplitude einer einzigen Welle ist, sondern für mehrere, deren Periodenzahl Multipein der Grundwelle Fig. 4. ist. Für die Praxis hat dies freilich keine Bedeutung, da für sie Amplituden von Wellenbewegungen, deren Periode das Fünffache der Grundwelle übersteigt, vernachlässigt werden können Zum Beweise für den Grad der Genauigkeit, der dieser Methode inne wohnt, wollen wir sie bei zwei Wellenformen verwenden, die sehr einfach sind, wenn sie auch in der Praxis nicht Vorkommen. 1. Die Welle habe die Form eines Dreieckes; die Rechnung ergibt 0 81 057 sin a — 0-090 063 sin 3 a + 0 032 423 sin 5 a — 0 016 542 sin 7 a und die beschriebene Methode 0-7854 sin a — 0 087 266 sin 3 a + 0 031 416 sin 5 a — 0 016 029 sin 7 a. Zufällig ist der Fehler, der bei der Bestimmung der einzelnen Amplituden gemacht wurde, der gleiche, nämlich 3 1 pCt 2. Die Welle sei ein Halbkreis; für diese ergibt die Rechnung 1-781 sin a -f 0 2948 sin 3 a + 0 1332 sin 5 a und die graphische Methode 1"800 sin a + 0 324 sin 3 a -(- 0-146 sin 5 a Wie man sieht, sind die Unterschiede, praktisch gesprochen, belanglos. Schließlich zeigen wir noch die Anwendung der Methode auf die Kurve der E. M. F. der großen Wechselstrom-Maschine für die Niagarafälle. Diese Kurve befindet sich auf Seite 298 in Cassiers Magazine July 1895 und ist in Figur 4 durch die vollausgezogenen Linien reproduziert. Die gestrichelten Linien geben die Teilwellen; für sie wurden die Am plituden gefunden -j- 6 98, + 0 526, -f- 0 053. Für die resultierende Welle finden wir sonach die folgende Formel: 6-98 sin a -)- 0 - 526 sin a + 0 053 sin 5 a. Die durch den vorstehenden Ausdruck gegebene Wellenkurve weicht von der vollausgezogenen Linie, wie die Figur zeigt, nur an der Spitze ab. Dr. L. K. (Z. f. E.) Drei Zeugnisse über die Jandus-Bogenlampe. 1. Eine „Jandus“-Bogenlampe von 5 Ampbre wurde vom 15. 22. Juni zu Versuchszwecken an das Zentral-Post- und Telegraphen-Amt zu Brüssel über geben und darüber folgendes Zeugnis (5./VIII.) ausgestellt: „Die Lampe war in einen Stromkreis von llOVolt ohne Zusatzwiderstand geschaltet und brannte 165 Stunden, ohne daß die Kohlenstifte — Marke „Electra“, 13 mm Durchmesser — hätten erneuert werden müssen. Der Total- Abbrand in 165 Stunden war 160 mm von der positiven und 80 mm von der negativen Kohle.“ 2. Rapport der Königl- Eisenbahn-Direction zu Frankfurt a. 0.: „Die von der „Continentalen Jandus-Elektrizitäts-Aktien-Gesellschaft Brüssel“ probeweise — ab Fabrik Rheydt — nach hier übersandten 2 Stück Jandus- Lampen, eingerichtet für 6 Amp. Stromstärke und 110 Volt normaler Spannung, sind auf hiesigem Bahnhofe in Stromkreis V an Stelle von zwei 12 Amp -Band lampen eingeschaltet und befinden sich seit dem 13. Januar daselbst täglich im Betriebe. Da die Jandus-Lampen eine Normal-Spannung von je 110 Volt erfordern, erfolgt die Schaltung derselben nicht wie bei den übrigen Lampen „hinter einander“, sondern „parallel“. Bei dieser Schaltungsweise und der etwa 600 m langen Zuleitung beträgt jedoch die Lampenspannung nur rund 97 Volt, demnach in dieser Entfernung für die auf 110 Volt einregulierten Lampen un zureichend. Von dem Vertreter der vorbezeichneten Firma, Herrn Jackson-Berlin, wurde zwar mitgetheilt, in welcher Weise die Lampen auf die jeweilige Leitungsspannung hin einzuregulieren sind, jedoch waren die entsprechend vor genommenen Versuche erfolglos. Ueber das Ergebnis der Versuche mit den Jandus-Lampen ist hier nach Folgendes zu berichten: Die Lampen geben ein ruhiges, violettes Licht; dasselbe ist merklich intensiver, als bei den 12 Amp.-Bandlampen. Die beste Lichtwirkung wurde, auch nach entsprechenden Angaben der Station und Betriebs-Werkstatt hierselbst, durch Anwendung von Alabaster-Innenglas und Opal-Außenglocke erzielt. Die Brenndauer mit einem Kohlenpaar von 280 bezw. 130 mm Länge und 13 mm Durchmesser beträgt: bei 5,8 Amp. und 98 Volt = 145 Stunden*) „ 6,0 „ „ 97 „ =- 135 „ „ 6,5 „ „ 96 „ = 112 „ Eine Stromstärke von 7 Amp erwies sich für die Lampen als unzulässig.“ 3. Gutachten des Herrn Professor Dietrich, Stuttgart: Es wurde die Leutchtkraft der Lampe unter 12 verschiedenen, aus bei gegebener Skizze ersichtlichen Winkeln bei gleichzeitiger Ablesung von Strom und Spannung gemessen. Die Resultate sind in der anschließenden Tabelle zu sammengestellt : Winkel gegen die Horizontale Leuchtkraft in N.-K. Strom Ampere Spannung- Volt Verbrauch Watt 45 oben 65,3 5,07 107,3 544,0 28 „ 129,2 5,00 107,3 536,5 8 „ 188,6 4,85 107,9 523,3 0 , 217,6 5,00 107,7 538,5 10 unten 166,2 4,95 107,7 533,1 20 „ 325,7 4,96 107.7 534,2 30 „ 336,8 4,92 107,5 528,9 40 „ 315,9 4,98 107,5 534,4 50 „ 321.8 5,00 107,5 537,5 60 „ 209,1 5,08 107,5 546,1 70 „ 114,9 5,C5 107,5 542,9 90 „ 61,2 4,89 107,4 525,2 Mittel: 4,98 107,5 537,1 Die mittlere sphärische Intensität ist: 193 N.-K, für die untere Lampen hälfte ist die mittlere Intensität 276 N.-K. Der Wattverbrauch für 1 N.-K. beträgt auf die letztgenannte hemisphärische Lichtstärke bezogen: 537 ’-l = 1,94 Watt. 276 In der Regulierspule und im Vorschalt-Widerstand gehen bei 4,98 Amperes von den 107,5 Volt 29,5 Volt verloren, sodaß für den Lichtbogen 78,0 Volt übrigbleiben. Kleine Mitteilungen. Bogenlampe. In dieser Lampe der Gesellschaft „The Brockie-Pell Are Lamp Limited“ in London sind als Neuerung Vorrichtungen, welche den Kohlenstiften einer Bogenlampe eine freie Bewegung ge statten, sobald der Bogen sich gebildet hat und sobald die Stifte in die Lage übergeführt werden, in welcher das Fortbewegen derselben beginnt, welche jedoch eine selbstthiitige Bremswirkung ausüben, so daß die Stifte verhindert werden, während des Fortschaltens eine zu schnelle Bewegung auszuführen. Zu diesem Zweck ist eine Regelungs vorrichtung angeordnet, welche in nebenstehender Figur dargestellt ist und nun beschrieben werden soll. Der obere Kohlenstifthalter ist mit dem des unteren mittels 9 Spulenwicklung war nur 5 Amp vorgesehen.