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Frankfurt a. M., den 1 Juli 1902 Zeitschrift für die Leistungen und Fortschritte auf dem G-ebiete der angewandten Elektrizitätslehre. Abonnements werden von allen Buchhandlung-en and Postanstalten zum Preise von Mark 4-.- halbjährlich ingenommen. Von der Expedition in Frankfurt a. M. direkt per Kreuzband bezogen: Mark 4.75 halbjährlich. Ausland Mark 6.—. Redaktion: Prof. Dr. 6. Krebs in Frankfurt a. M Expedition : Frankfurt a. M., Kaiserstrasse 10 Fernsprechstelle No. 586 Erscheint regelmässig 2 Mal monatlich im Umfange von 2*/, Bogen. Post-Preisverzeiehniss pro 1902 No. 2310, Inserate nehmen ausser der Expedition in Frank furt a. M. sämmtliche Annoneen-Expe iitionen und Buchhandlungen entgegen Insertions-Preis: pro 4-gespaltene Petitzeile 30 Berechnung für */„ */„ */, und */, Seite nach Spezialtarif. Inhalt: Sclbatthiitige Spaunnngsregelung von Dynamomaschinen in Verbindung mit Pufferbatterien. S. 206. — Elektrisch bewegte Säge zum Schneiden hcisser Metalle. S. 207. — Elektrolytische Darstellung von Fluor. S. 207. — Beschreibung einer elektrischen Zugbeleuchtungseinrichtung für die Bahn Neubrandenburg-Friedland. S. 208. — Zusätzliches Drehmoment für Elektrizitätszähler. S. 208. — Die Elektrizitäts-Verteilungssektoren in Paris. S. 20.9 — Kleine Mitteilungen: Verbesserte Elektroderplatte für Sammler- batterieen. S. 210. — Eine unvergleichliche Economiser-Installation. S. 210. — Elektro- Dynamoped in Verbindung mit einem Akkumulator S. 210 — Verfahren zum Anlassen elektrischer Maschinen.* S. 210. — Ein Experimentierkasten zur Belehrung und Unterhaltung auf dem Gebiete der Chemie. S. 211. — Die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft. S. 211 — Die elektrische Station der New-Yorker Edison-Gesellschaft. S. 211. — Die elektrische Kraftübertragung mit hoher Spannung in Amerika. S 211. — Die erste elektrische Schnell bahn. S. 212. — Das Kabel durch den Grossen Ozean. S. 212. — Die Holländische Re gierung. S. 12. — Slaby-Marconi. S. 212. — A.-E.-G. contra Siemens. S. 212. — Das System Marconis. S 212 — Elektrischer Ofen. S. 213. — Eine Maschine zum Einfüllen von Masse in Sammlerplatten. S. 213. — Elektrisches Zahnausziehen S. 213. — Wettbewerb auf Strassenbahn-SchutzVorrichtungen. S. 213. — Elektrolytische Darstellung von Hydro sulfiten S. 213. — Die Aktien der Elektrizitätswerke Kummer. S. 213. — Weiter, Elektrizi- täts- und Hebezeugwerke, Akt.-Ges., Köln-Zollstock. S. 213. — Akt.-Ges. für Gas und Elek trizität, Köln. S. 213. — Coblenzer Strassenbahn-Gesellschaft. S. 213 — Geschäftsbericht der Aktien-Gesellschaft Sächsische Elektrizitätswerke, vorm. Pöschmann u. Co., Dresden. S. 214. — Mannheim, Kabelwerke. S. 214. — Düsseldorfer Ausstellung. S. 214. — Friedberg. S. 214. — Neue Bücher und Flugschriften. S. 214. — Bücherbesprechung. S. 2)5. — Polytechnisches: Druck-Reduzierventile und Kondenstöpfe. S. 215. — Patent liste No. 19. — Börsenbericht. — Anzeigen. Selbsttluitige Spanimngsregeluiig von Dynamomaschinen in Verbindung mit Pnfferbatterien. Für den Betrieb von elektrischen Straßenbahnanlagen ver wendet man in der Regel Verbund- oder Nebenschlußmaschinen in Parallelschaltung mit Pufferbatterien. Die Batterie hat dann den Zweck, die auftretenden Stromschwankungen auszugleichen und die Belastung der Nebenschlußmaschine nach Möglichkeit konstant zu halten. Damit dieser Zweck erreicht wird und das Parallelarbeiten von Maschine und Batterie in der gewünschten Weise vor sieh geht, müssen die Maschinen bezüglich ihrer Sättigungsverhältnisse in ganz bestimmter Weise bemessen werden. Die Ankerrückwirkung muß groß genug sein, um bei zunehmender Belastung ein Fallen der Klemmenspannung in dem Maße hervorzurufen, daß die Batterie j •VWVWVv N n -A/WMAAi 3 br~ MAAW H gerade ungefähr die Differenz zwischen dem Gesamtstrom und dem normalen Maschinenstrom zu decken vermag, d. h., daß die Sättigung der Nebenschlußmaschine ziemlich gering gewählt werden muß und sich in jedem Falle geringer stellt als bei einer ohne Batterie arbeitenden Maschine. Maschinen mit geringen Sättigungen und hohem Spannungsabfall haben aber den Nachteil, daß sie beim Wechseln der Belastung Bürstenverschiebung notwendig machen. Wenn auch diese Mängel beim Parallelarbeiten mit einer Puffer batterie aus dem Grunde nicht zu Tage treten werden, weil ja die Batterie die Aufgabe hat, die Belastung der Maschine konstant zu halten, so sind doch Fälle möglich (z. B. wegen Reparatur der Batterie), in denen die Anlage nur mit den Maschinen und ohne Batterie arbeiten muß. In diesem Falle ist man also genötigt, einen Betrieb mit stark wechselnder Belastung mit einer schwach gesättigten Maschine aufrecht zu erhalten, und unter diesen Betriebs verhältnissen werden sich Funkenbildung und Bürstenverschiebung und vor allem der Spannungsabfall unangenehm bemerkbar machen. Man könnte sich in einem solchen Falle dadurch helfen, daß man die Maschine mit einer Verbundwicklung versieht, die nur dann eingeschaltet wird, wenn die Maschine ohne Batterie arbeiten soll. Dieses Mittel bedingt jedoch einen nicht unerheblichen Mehraufwand von Kupfer. Mehr zu empfehlen ist eine Methode der Elektrizitäts- Aktien - Ge s e 11 s ehaft vorm. Lahmeyer & Co. in Frank furt a. M., bei welcher man mit normal gesättigten Maschinen mit verhältnismäßig geringem Spannungsabfall arbeiten und die Spannungs veränderungen hei dem Parallelarbeiten mit der Batterie ohne Vorzugs weise Benutzung der Ankerrückwirkung durch irgendwelche andere Mittel hervorbringen und in beliebiger Weise regeln könnte. Dieselbe beruht darauf, daß in den Erregerstromkreis der Hauptmaschine eine Zusatzmasehine eingeschaltet wird, deren Spannung von der Belastung der Hauptmasehine, des Netzes oder eines anderen Stromkreises be einflußt wird, so daß bei schwankendem Hauptstrom eine Ver änderung der Spannung der Zusatzmaschine, hierdurch des Erreger- Stromes der Hauptmaschine und schließlich eine Aenderung der Klemmenspannung der Hauptmaschine hervorgerufen wird. Es ist leicht einzusehen, daß man bei Verwendung dieser Schaltung mit einer ziemlich stark gesättigten Maschine arbeiten kann, die auch dann zur Zufriedenheit laufen wird, wenn unter Abschaltung des Zusatzaggregates ohne Batterie gearbeitet wird. Je stärker die Maschine gesättigt ist, d. h. in je geringerem Maße ihre Klemmen spannung durch die Belastung beeinflußt wird, einen um so größeren Betrag an absorbierter oder zugeführter Spannung muß die Zusatz maschine darstellen, jedoch ist deren Leistung immer nur ein geringer Bruchteil der Leistung der Hauptmaschine. Das Prinzip der Schaltung ist folgendes. In Hintereinanderschaltung mit der Nebenschlußwicklung N der Hauptdynamo D ist der Anker einer Zusatzreguliermaschine R einge schaltet. Die letztere ist mit der Hauptmaschine mechanisch oder elektrisch gekuppelt. Die Zusatzmaschine trägt zwei Wicklungen auf den Magneten, eine von der Gesamtspannung erregte Nebensehluß- wicklung n und eine Hauptstromwicklung PI, durch welche der nach der Linie L fließende Strom hindurch geleitet wird. Statt dessen kann die Wicklung II auch den Batteriestrom oder den Ankerstrom