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No. 4. 1896/97. 78 XIV. Jahrgang. „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.« Mit einer Geschwindigkeit, die Erstaunen erregt, werden die Kreiselteller weiter bearbeitet, indem der Rand an denselben umgelegt wird und zwar erfolgt dies auf einer Einrollmaschine. Jedenfalls ist es uns bald möglich, unsere Leser mit weiteren Spezialitäten der Firma L. Schüler bekannt zu machen. Zu ihren bisherigen Erfolgen, welche die Früchte rastloser Thätigkeit und stetigen Fortschreitens in Bezug auf Ver besserungen und neue Erfindungen, sowie stets reeller und exakter Ausführung- der Maschinen sind, ist der Firma aufrichtig Glück zu wünschen. Assmann & Kettner vorm. G. Bausch, Cannstatt. Maschinenfabrik. Lampfverbrauch sich wesentlich erhöht, oder umgekehrt der Dampfverbrauch entsprechend geringer ist. Letzterer stellt sich bei einer Kondensationsmaschine beispielsweise auf 8—10 Kilogr. Dampf per Stunde und ind. Pferdekraft. Für die Teile der Dampf maschinen wird nur vorzügliches Material und auf die Ausführung selbst die größte Sorgfalt verwendet. Kurbelachsen, Kurbelzapfen, Kolben- und Schieberstangen sowie sämtliche Bolzen sind von Stahl, die Lager vom besten Lagermetall her gestellt; die Schwungräder kräftig und abgedreht; die nötigen Zubehörden, wie sämtliche Schmierapparate, Fundamentschrauben, Schraubenschlüssel etc. werden stets den Maschinen beigegeben. Für gute Konstruktion, solide Ausführung, gute Leistung bei geringem Dampfverbrauch und ruhigem gleichmäßigen Gang, sowie für gutes Material übernimmt die Firma weitgehendste Garantie. Wir finden in den Katalogen horizontale stationäre Dampf maschinen verschiedener Größe, sowie vertikale schnellg-ehende. Vorzüglich konstruiert sind die teils stationären, teils fahrbaren Loko mobilen mit ausziehbarem Kreuzröhrenkessel, ebenso mit liegendem Siederohr- Diese mit der silbernen Medaille in Stuttgart ausgezeichnete Firma ist im Jahre 1872 von G. Bausch in Cannstatt gegründet und im Jahre 1893 an Assmann und Kettner übergegangen. Die neuen Besitzer haben die Fabrik bedeutend vergrößert und mit neuen Hülfsmaschinen ausgerüstet. Namentlich hat sich die Firma auch auf den Bau von Dampfmaschinen verlegt, welche zum Antrieb von Dynamos wegen ihres schnellen und gleichmäßigen Ganges geeignet sind. Die Zahl der Arbeiter beträgt ca. 60 Als Hauptbranche gilt die Herstellung von Dampfmaschinen und Lokomobilen. Alle Fortschritte, welche die neuere Technik gemacht, sind eingehend berücksichtigt. Bis zu 4 Pferdekräften haben die Dampfmaschinen fixe Expansion mit 0,65 Füllung, von da an aufwärts ist die Expansion durch den Regulator selbstthäti g veränderlich, wobei Füllungen von 0,1 bis 0,7 gestattet Sold. Bei den Expansionsmaschinen wird die normale Kraft schon bei 0,15 bis 0,2 1 iillung und 5 Atmosphären Ueberdruck erreicht. Durch die reichlich bemessenen Dimensionen und den starken Bau kann stets eine bedeutend höhere Kraftleistung aL die nominelle gefahrlos erreicht werden. Die größten Dampfmaschinen erhalten einen sogenannten Dampfmantel und sämtliche Dampfzylinder eine gegen Wärmeausstrahlung schützende Umhüllung von präpariertem Filz mit Verkleidung von Gußstahlglanzblech. Auf Wunsch " 61 c en Dampfmaschinen auch mit Kondensation geliefert, welche sich empfiehlt, "enn laufendes Wasser vorhanden ist, in welchem Fall der Nutzeffekt hei gleichem kessel, ferner Dampfbagger, fahrbare elektrische Beleuchtungs maschinen u. s. w. Zahlreiche Zeug-nisse spenden den Maschinen hohes Lob. Eine zweite Spezialität bilden die Fleischbearbeitungsmaschinen (Hack-, Klopf- und Wiegmaschinen), welche eine weite Verbreitung gefunden haben und vielfach prämiiert worden sind. Eine dritte Spezialität bilden die Maschinen für Ch o c-olade-Fabri kation: Cacao-Röster, Melangeure für Hand- und Maschinenbetrieb, Walzmühlen, Entluftungsmaseliinen, Klopftische, Cacao-Butterpresse (auch hydraulische), Sieb maschinen u. s. w. Als vierte Spezialität betreibt die Firma die Herstellung von Gerätschaften zur Latrinenreinigung: Tounenwagen mit eisernen Tonnen, stehende Fässer auf 2rädrigem Wagen, Luftpumpen verschiedener Art und eine Anzahl Nebengeräte. Nicht unerwähnt wollen wir lassen unter mehrfachen anderen Fabrikaten die schmiedeeisernen Riemenscheiben, welche um 50 °/ 0 leichter sind als die gußeisernen, sowie die fahrbaren Säg- und S p a 11 m a s c h i n en mit Motorenbetrieb. Zahlreiche Diplome und Prämien auf Ausstellungen legen für die Güte der Fabrikate unanfechtbares Zeugnis ab. III. Eletlr ' Arbeiten. 1. Stromstärke und Spannung, tj ' 2. Lauf ende : Prüfungen * i von ' Instrument Co. pccialfabrik für Elektrische Messinstrumente, Direktor: Richard 0 Heinrich, ei lin S. W., Ritterstrasse 88. Zeitschrift ' XIV. Jahrgang 1891.. ’(Mitthcihingaus der Physikalisch - Technischen Itcichsanstalt.) ~ FcVrtsctzünj*: Die genaueren Messungen von Stromstärken und Spannungen wuruen l in dem elektrotechnischen Laboratorium nach dem früher beschriebenen ' Kompensationsrerfahren (s. diese'Zeitsehr. 1590. S. J Ißi yorgenommen. Während dieses Verfahren an 'eine stationäre Aufstellung der .Apparate gebunden ist, hat sich als tragbarer Apparat für Spannung*- r messungen das Weston’sche Voltmeter am besten^be währt. Von den technischen Strom- und Spannungsmessern mit beweglichem Eisenkern war nur eine kleine Zahl beglaubigungsfähig, während die übrigen nur mit einem Prüfungsscheine versehen werden konnten. Dieses ungünstige Ergebnis*- ist in erster Linie darauf zürückzuführen, dass der Messgerüthen.' i remanente Magnetismus des Eisenkerns der Einsteirung eine, im Vergleich » zu den gezogenen Fehlergrenzen, zu grosse Veränderlichkeit ertheilt. In » 'zweiter Linie ist jenes Ergcbniss dadurch verursacht, dass viele. Fabriken / .bei ihren Aichungen noch nicht das Kompensationsverfahren oder e I/geprüftes Wcstön’sches Instrument, auch nicht nach Angabe der Rei f anstalt hergesteUte Messwiderstände benutzen, hierdurch aber regclmä wiederkchrende Messungsfehler von mehreren Prozenten machen. Nach Zahl und Güte nehmen unter den eingesandten 115 Strom jund SpannungsÄtessern die Weston'schen Apparate die erste Stelle ein. Ä Dieselben wurden jedoch nur mit Prüfungsscheinen versehen, weil man' befürchtete, dass die'Stärke des Stahlmagneten dieser Apparate nut l der Zeit abnehmen könne. Bei einigen, nach längeren Zwischenzeiten , • zu wiederholter Prüfung gelangten Apparaten, konnte eine./ -solche Abnahme bisher jedoch nicht festgesteilt werden. ^ (1702a) Schalt-Apparate aller Art und Sicherungen Stromstärken 20—600 Amperes Schalter mit Kupfergewebe-Contaet fabricirt als Specialität Julius Kleemann, Frankfurt a |M. Preislisten zu Diensten. (I567e)