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No. 3. 1896/97. 52 XIV. Jahrgang. „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ Hobelmaschinen, Kreissägen und Bandsägen, die in diesem Werke geliefert wurden. Trotzdem die Fabrik sich auf bestimmte Spezialitäten beschränkt hat, so Walzenstuhl. ist doch die Zahl der Erzeugnisse, deren Absatz in stetigem Wachsen begriffen ist, sehr groß. Reiche Erfahrung auf diesem Gebiete, solide und billige Arbeit tragen dazu bei, der Firma einen bedeutenden Ruf auf ihrem Gebiet zu verschaffen. Gebrüder Holder in Urach, Württemberg. Magnetfabrik. Die Magnet-Apparate haben den Zweck, Eisenteile, z. B. Drahtstifte, Nägel, Schrauben, Muttern etc., die in ungeahnter Menge im Getreide Vor kommen und die Müllerei- Maschinen (wir erinnern nur an Walzenstühle, Sicht maschinen etc.) sehr stark beschädigen, aus dem Getreide auszusuchen; sie ver richten diese ihre Arbeit mit unbedingter Sicherheit und Zuverlässigkeit. Des weiteren werden sie benützt, um Eisen- und Stahlteile aus Oelfrüchten, Oel- kuchen, Knochenschroten, Lohe, Thomasschlackenschroten, Hülsenfrüchten, Kaffee, Gewürzen, Porzellan-, Thon- und Papiermasse etc. auszusuchen. Mittels der Magnet-Maschinen werden die Eisenteile aus Metall-, Dreh- und Bohrspänen etc. ausgeschieden; auch für zerkleinerte Knochen- und Thomasschlacken finden sie Verwendung, währenddem die Magnet-Walzen aus ganzen Knochen, Thomasschlacken, Erzen etc., überhaupt aus großen Materialien und Mineralien die Eisenteile ausziehen. Eisen- und Stahlteile, die zwischen Mahlgänge etc. gelangen, werden bekanntermaßen durch Entwicklung starker Feuerfunken oft sehr feuergefährlich, was durch die Anwendung der Magnet-Apparate vollständig beseitigt wird. Für die Müllerei haben Magnete in den letzten Jahrzehnten eine ganz hervorragende Bedeutung erlangt und es wird sich kaum noch eine größere Mühle finden, die nicht mit Magnet-Apparaten ausgerüstet wäre. Es liegt dies auch ganz in der Natur der Sache. Denn jeder Müller, der beobachtete, wie ihm Eisen- und Stahlteile seine Reinigungsmaschinen, Walzenstühle, Mahlgänge etc. beschädigten, suchte und fand Abhilfe davon in Magnet - Apparaten. Nur unsere kleineren Mühlen (Lohn oder Kundenmühlen) sind zu einem großen Teil noch ohne Magnete. Warum? Einesteils waren Magnete in den seitherigen Ausführungen zu teuer und andernteils war deren Anbringung mit vielen Um ständen verknüpft. Die Firma hat sich nun die Aufgabe gestellt, einen Magnet zu konstruieren, dem keiner dieser Uebelstände anhaftet, der in der Anschaffung sehr billig ist und dessen Anbringung nur wenige Minuten Zeit erfordert, da er an bestehende Maschinenteile etc. (Schüttelkasten oder Rüttelschuhen, Zufuhrrinnen zu Reinig ungsmaschinen etc.) mittels zweier Schrauben befestigt wird. Die Lösung dieser Aufgabe ist durch den Magnet „Holder“ vortrefflich gelungen. Der Magnet „Holder“ D-R-G-M No. 24437 hat Hufeisenform und seine beiden Schenkel sind so gekrümmt, daß er mit den gebogenen Schenkelenden in den Auslauf der oben angeführten Maschinenteile hineinreicht. Dadurch ist 1) ein sicheres Arbeiten unbedingt gewährleistet und 2) die Möglichkeit geschaffen, den Magnet auf der unteren Fläche von Rüttelschuhen etc. anzubringen, so daß keinerlei nutzbarer Raum durch ihn verloren geht oder irgend welche Störungen im Betrieb verursacht werden können. Für den Gebrauch der Magnete, wie sie beistehend abgebildet sind, ist Folgendes zu bemerken: Der Magnet „A“ wird von unten so an den Rüttelschuh, die Zufuhrrinne etc. angepaßt, daß seine gebogenen Schenkelenden bis an den Auslauf der ersteren emporragen, d. h. daß beide an der in der Zeichnung einpunktierten Linie XX 1 Zusammentreffen. Nun werden zu beiden Seiten der Magnetschenkel in der Mitte der Längsrichtung zwei Löcher gebohrt, ivelche den in dem Steg „B“ befindlichen Bohrungen entsprechen, die beiden Schrauben „C“ von oben durch den Rüttelschuh etc. gesteckt und mittels derselben wird der Magnet fest geschraubt. Der Körper „E“ wird mittels der Messingschraube „F“ zwischen den Schenkelenden festgeschraubt. „G“ ist der Anker des Magnets. Derselbe muss stets, wenn der Magnet nicht in Arbeit steht, auf die Pole gelegt werden, damit demselben seine Anziehungskraft erhalten bleibt. Die weitaus gangbarste Konstruktion bilden die Magnet-Apparate „GK“ (vielfach System „Schaffer“ genannt). Das zu reinigende Gut (Getreide, Malz, Hülsenfrüchte, Kaffee, Gewürze etc.) wird dem Magnet Apparat durch den auf demselben befindlichen Trichter zugeführt und kann durch einen an der Ausmündung des Trichters befindlichen Schieber genau reguliert werden Zu gleich dient dieser Schieber als Verteilungsschieber, so daß die magnetische Fläche gleichmäßig von dem Getreide etc. Überflossen wird. Der Preis geht von 14 bis 154 Mk., die Leistung von 150 bis 4000 kg Getreide in der Stunde. Mehr als dreifache Anziehungskraft haben die Magnet-Apparate „DGK“. Sie sind mit sog'enannten Doppelmagneten ausgerüstet und finden Anwendung beim Ausscheiden der Eisenteile aus größeren Materialien, in denen sich größere Eisenteile vorfinden. Ihr äußeres Aussehen ist in der Hauptsache gleich wie G K, nur sind die Abmessungen und Gewichte infolge der mehr als doppelten Breite des Magnetfeldes größere. Preis von 64 bis 300 Mk. Die M agn e t-App arat e „GKO“ unterscheiden sich von den vorhin beschriebenen nur dadurch, daß ihnen der Einlauftrichter fehlt Das äußere Aussehen ist dem der Magnet-Apparate „DG KO“ ähnlich, welche sich von den vorigen nur insofern unterscheiden, daß sie statt mit einfachen (gewöhn lichen) mit Doppelmagneten ausgerüstet sind und dementsprechend beim Reinigen größerer Materialien Anwendung finden. (Preis für GKO von 12,50 bis 140 Mk. und von DGKO von 58 bis 270 Mk.) Die M agn e t-Ap p a r at e „GKR“ haben weder einen Einlauftrichter noch Fußlappen zum Aufschrauben. Sie werden entweder im Boden der Rüttel kästen oder der Zuflußrinnen eingehenkt und das Getreide etc. läuft über sie hinweg, wobei die darin enthaltenen Eisenteile von den Magneten auf- und fest gehalten werden. Preis 12,50 bis 140 Mk.