38 XIV. Jahrgang. ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU. No. 2. 181)6/97. Wagner & Eisenmann, Cannstatt Kesselfabrik. Die Kesselfabrik von Wagner & Eisenmann wurde im Jahre 1870, von dem an die Elektrotechnik durch die Erfindung des Grammeschen Ringes ihren ge waltigen Aufschwung nahm, gegründet. Kaum ein Jahrzehnt später, i. J. 1881, über 12."0 Stück, darunter befinden sich 192 Stück mit 1!,'25 qm Heizfläche mit rauchverzehrender Feuerung nach System Tenbrink Auf die elektrotechnische Ausstellung in Stuttgart hat die Firma einen Tenbrink-Kessel von 85 qm Heizfläche und 8,5 Atmosphäre-Ueberdruck geliefert; es ist ein sogenannter Batteriekessel, nach dem Zirkulationssystem ausgeführt. Die Firma erhielt für Ihre Leistungen auf der Ausstellung für Elektrotechnik erlangte die Firma auf der Württembergschen Landgewerbeausstellung die silberne Medaille. Nach und nach sind die maschinellen Einrichtungen der Fabrik, die jetzt allen Anforderungen an einen großen Betrieb entsprechen, vergrößert und ver bessert worden; ebenso hat sich die Zahl der Arbeiter bis auf 95 gehoben. Die Zahl der seit 1870 hergestellten Dampfkessel aller Systeme beträgt und Kunstgewerbe, Stuttgart 1896 : die Goldene Medaille. (Höchste Auszeich nung.) Außer den Dampfkesseln hat die Firma in den 25 Jahren ihres Bestehens eine große Zahl Apparate für verschiedene Industriezwecke, sowie Kesselschmiede arbeiten jeglicher Art ausgeführt. Solide Arbeit und treffliche Konstruktion nach neuesten Systemen sichern der Firma einen stetig steigenden Absatz. Ph. Hörz, Ulm a. D. Turmuhrenfabrik. Wenn wir vom Cinomatographen durch den Eingang auf die Gallerie der Gewerbehalle treten, so finden wir gleich rechts von der Thüre die Ausstellung der rühmlich bekannten Turmuhfeilfabrik von Ph. Hörz in Ulm. Die Wändfläche *st mit einem Normalregulateur mit Gewicht und elektrischem Minutenkontakt werk für Wechselstrombetrieb und ferner mit 6 elektrischen Uhren verschiedener Größe geziert. Vor dem Normalregulateur befindet sich eine kleine Turmuhr in schwarz gebeiztem Kasten von Birnbaumholz und vor dieser Uhr ist in einem Kasten von Eichenholz eine große Turmuhr mit elektrischer Minutenauslösung ausgestellt. Senkrecht oben unter dem Dach ist eine Brücke von Holz, auf welcher die Glocke», der Batterieschrauk ur:d die Gewichte samt Rollen be festigt sind. — Der Normalregulateur hat Gehwerk und ein besonderes Kontakt werk. Jedes der beiden Werke zeigt auf besonderem Zifferblatt die Zeit an. I» dem reich geschnitzten eichenen Kasten ist oben ein elektrisches Kontroller zeigerwerk angebracht. Die oberhalb des Regulateurs befindlichen 6 elektrischen Uhren, sowie die große Turmuhr sind durch Drahtleitungen mit demselben ver bunden und rücken bei jedesmaligem Stromschluß die Zeiger sämtlicher einge schalteter Uhren um eine Minute vor. Die Vorteile solcher elektrischer Uhren anlagen bestehen darin, daß jede Uhr genau dieselbe Zeit anzeigt, wie die Normaluhr, daß keine dieser Uhren (mit Ausnahme der Turmuhr) aufgezogen werden muß und daß deßhalb die Uhren an unzugänglichen Orten und in feuchten Räumen aufgehängt werden können. Zum Betrieb dieser 8 Uhren sind 6 Leclanche- Elemente erforderlich; die Unterhaltungskosten sind daher äußerst gering. Von einer Normaluhr aus und mit 10 Elementen können bis zu 120 St. elektrische Uhren betrieben werden. Für Städte, welche mehrere Turmuhren und andere öffentliche Uhren besitzen, empfiehlt es sich sehr, sämtliche Uhren von einej Normaluhr aus zu betreibeu, was in gleicher Weise, wie bei der großen Turm uhr ausgeführt wird. Damit bei einer etwa eintretenden Zerstörung der Leitung