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XIV. Jahrgang ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU. No. 1. 1896/97. 17 Wie unsere beigefügte Zeichnung ersehen läßt, ist diese Schublehre mit einer Leitspindel versehen, an deren Ende eine Trommel angebracht ist, deren Teilung unter Anwendung eines Nonius den Millimeter oder Zoll in die kleinsten Teile zerlegt, sodaß man mit Leichtigkeit 1 , 100 , '/,, 00 , 1 / aoo „mm oder Zoll ablesen kann. Der Schieber ist in seinem hinteren Teile aufgeschnitten, durch einen Hebel auseinanderdrückbar, wodurch der Schieber, um das langweilige Schrauben zu umgehen, bequem hin- und hergeschoben werden kann Diese Lehren werden in jeder gewünschten Größe von 100 mm an bis 500 mm und noch länger hergestellt. Dieses Meßinstrument erscheint infolge seiner einfachen Konstruktion und seiner geringen Anschaffungskosten als ein billiger und vollkommen genügender Ersatz für die teueren und dabei umständlich zu handhabenden Meßmaschinen und dürfte um so willkommener sein, als kein Geschäft, das gewohnt ist, mit Präzision zu arbeiten, ein so wichtiges Instrument entbehren kann, dessen Anschaffung aber im Hinblick auf den Kostenpunkt sehr oft gescheut wird. Einen sehr praktischen Meßapparat gibt die Firma Gebr. Heber der Schleppschieber das Einstellen des losen Schnabels auf ein zweites Maß, sodaß es möglich ist, bei unrunden Wellen, Zapfen etc. sofort unter Anwendung beider Schieber die Maßdifferenzen zu konstatieren. Die Schublehre kann ohne Benützung des Schleppschiebers auch als gewöhnliche Schublehre mit oder ohne Nonius verwendet werden. Mit der Herstellung einer Schublehre ohne Schraube kommt die Firma Gebr. Reber gewiß einem allgemein empfundenen Wunsche entgegen und es ist ihr dieses durch die Konstruktion der in Figur 5 ab gebildeten Schublehre mit exzenterartig wirkendem Knöpfchen zum Feststellen in überraschend befriedigender 'Weise gelungen. Der an der Nase der Schublehre angebrachte Knopf drückt mit einer Bewegung nach links resp. gegen die Schnäbel die Feder an die Zunge, sodaß der Schieber feststeht. Mit einem Druck nach rechts, von den Schnäbeln wird der Schieber wieder frei und kann derselbe durch die angeordnete Lage des Knopfes, der alsdann an der Zunge anliegt, bequem hin- und hergeschoben werden, wodurch die Schublehre mit einer Hand leicht reguliert und auf das Maß eingestellt Fig. 3. Fig. 1. Fig. 4 Fig. 2. durch ihre patentierte Schublehre mit Schl epp schieb er (Fig. 2) an die Hand. Derselbe besitzt einen Zwischenteil, den sogen, patentierten Schlepp schieber, welcher dazu dient, daß er auch dann noch das genaue Maß angibt, wenn sich allenfalls der Schieber oder lose Schnabel beim Wegnehmen vom gemessenen Gegenstände verschieben sollte. Unsere Figur 2 zeigt die ge schlossene Schublehre, während wir in Figur 3 die Schublehre beim Messen mit mitgenommenem Schleppschieber erblicken. Die Anwendung dieses eigens an gebrachten Schleppschiebers ermöglicht ein sehr genaues Messen und da derselbe unverrückt auf seinem Platze verharrt, kann die Lehre von dem g-emessenen Gegenstände abgenommen werden, ohne daß man zu befürchten hat, daß durch eine etwaige Verschiebung des losen Schnabels ein unrichtiges Maß auf genommen werde. Gleichzeitig aber ermöglicht, wie aus Figur 4 ersichtlich ist» Fig. 5. werden kann. Die Vorteile dieser Schublehre liegen auf der Hand, mit dem Wegfall der Schraube ist das lästige und zeitraubende Feststellen mittels Anziehen der Schrauben beseitigt und ein Verlieren derselben selbstverständlich ausgeschlossen, das Knöpfchen ist eingenietet, kann daher nicht verloren werden oder sich abnützen, ein Unbrauchbarwerden der Lehre kann daher nicht Vorkommen, Die Schublehre ist wie gesagt mit einer Hand leicht zu regulieren und beim Feststellen derselben ist es nicht mehr nötig, den gemessenen Gegenstand aus der Hand zu legen. Dabei sind diese Schublehren nicht teuerer als solche mit Schrauben und unterliegt es daher keinem Zweifel, daß die praktischere Vor richtung schnell den Vorzug gegenüber der umständlichen und unpraktischen Schrauben erhalten wird.