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294 XTV. Jahrgang. r ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU. 1 - No. 24. 1896/97. Der Gang des Supports ist sehr leicht infolge heuer vorzüglicher Prisma führung. Beim Fagondrehen folgt der Support einer Schablone, welche mit einem Halter an der Bettrückseite verschiebbar befestigt ist. Jede Bank ist mit einer gesetzlich geschützten Kühl wasserpumpe nebst dazu gehörigem Wasserkasten versehen. Das Bett ist nach hinten abgeschrägt, so daß das Wasser selbstständig in den Kasten zurückläuft. Eine Maschine, die sich heute in den Werkstätten immer mehr einführt, da sie einen großen Teil der kostspieligen Schmiedearbeit ersetzt, ist die Bohr- und Abstechbank. (Fig. 6.) Diese Maschine wird in zwei Größen gebaut und zwar für Materialstärken bis 60 und 100 mm. Für Teile mit Loch, wie Fräser, Muttern, Anlaufringe u. s. w. wird von dem Durchstechen das Loch gebohrt, wodurch die Arbeit des Abstechens bedeutend abgekürzt wird. Die Bank hat drei verschiedene Geschwindigkeiten und einen besonders starken Antrieb. Die beiden Abstechstähle ruhen in Stahlhaltern. Sämmtliche Werkzeuge stellen sich selbstthätig- ab. Die neuesten Konstruktionen dieser Bänke sind für gleichbleibende Schnitt geschwindigkeit eingerichtet, d. h. je näher der Abstechstahl zur Mitte kommt, um so schneller rotiert das Werkstück. Ferner ist der Support auf dem Brett durch Handrad verschiebbar angeordnet. Diese beiden Vervollkommnungen sind von außerordentlichem Vorteil und erhöhen die Leistungsfähigkeit der Bank ganz bedeutend. Die in Figur 7 abgebildete Centriermaschine dient zum Centrieren von Wellen bis 100 mm Durchmesser und entspricht allen an eine solche Maschine gestellten Anforderungen. Einer ganz besonderen Erwähnung verdienen zum Schluß die Spezial maschinen der Firma Biernatzki & Co. zur Herstellung von Werkzeugen, wie Spiralbohrern, Fräsern u. s. w. Fig. 8. Die doppelte Spiralbohrerfräßmaschine ist bestimmt für Bohrer von 12 bis 80 mm Durchmesser und bis 900 mm Länge, für rechte und linke Spiralen mit und ohne Progression, mit gleichmäßiger sowie nach hinten stärker werdenden Stegdicke Der sehr starke Fräserantrieb ermöglicht das Fertigfräsen eines 40 mm Böhlers in einem Schnitt Der Spiralkopf zur Erzeugung der progressiven Spiralen ist patentiert und ist die garantierte Arbeitsleistung: 1 Stück 35 mm Bohrer mit einem Schnitt sauber und fertig gefräßt in 14 Minuten. Die kleinere Maschine für Bohrer von 2-15 mm fräst nur eine Nute zur Zeit. Es ist dies bei kleinen Bohrern von Wichtigkeit, da man die Gewißheit hat, daß beide Nuten gleich werden. Nach Fertigstellung der neuen Nute dreht sich der Bohrer um 180°. Im Uebrigen gleicht sie in der Ausführung der größeren Maschine, Außer der Hinterschleifmaschine für Durchmesser von 10—80 mm, mittelst welcher man die Größe der Hinterschleifung, sowie die Durchmesserveringerung des Bohrers nach hinten beliebig in Händen hat, müssen wir vor allem die Hinterdrehbänke (Fig. 8.) hervorheben, deren Konstruktionen neu und original sind. Der schnelllaufende Exenterantrieb ist bei diesen Maschinen Hauptantrieb geworden und ist von hier aus die Bewegung der Arbeitsspindel mittelst Schnecke und Schneckenrad abgeleitet. Jeglicher komplizierter Mechanismus fällt dadurch fort und selbst bei großer Zähnezahl leistet sie saubere und gute Arbeit, während sich der Preis infolge der Einfachheit bedeutend niedriger stellt als bei allen andern Systemen erster Qualität. Der Fräserdorn ist in einer Rotgußbüchse gehalten und durch zylindrisches Gegenlager unterstützt. Die Lagerung ist außerordentlich stabil und leistet für Herstellung guter Arbeit Gewähr. Der Support steht fest. Die hin- und hergehende Bewegung macht das Arbeitsstück, zwangläufig zum Schritte vorgeschoben und mittels einer sehr kräftigen Feder zurückgedrückt. Diese Maschine wird in 2 Ausführungen gebaut und zwar als einfache Hinterdrehbank zur Herstellung der Fräser mit geraden Nuten bis 150 mm Durchmesser und 200 mm Breite und als Universalhinterdrehbank, welche auch zum Hinterdrehen der Schneckenradfräser und der Fräser mit Spiralnuten dient. Treibriemenfabrik Hagen & Co. Hamburg. Die in der Treibriemen-Fabrikation seit ca. 30 Jahren thätige und in technischen Kreisen wohlbekannte Firma Hagen & Co. Hamburg bringt unter dem Namen „Permanit“ einen neuen Treibriemen in den Handel, der von der elektrotechnischen Branche mit Freuden begrüßt werden wird. Der Riemen „Permanit“ besteht aus einer oder mehreren Lagen eigens für Riemenzwecke hergestellten Hanf- oder Flachsstoffes, der in der Kette fünfmal so stark wie im Schuß, köperartig gewebt ist und mit ledernen Umlagen resp. Zwischenlagen versehen ist. In Folge der außerordentlichen Zugkraft des Tuches, ca. 1000 kg. pro □cm. Querschnitt, und seines geringen DehnungsVermögens, besitzen die „Permanit“ Riemen eine Zerreißfestigkeit die ca. 4mal so groß ist wie die gewöhnlicher Lederriemen und dabei eine hohe elastische Kraft resp. hei Belastungen, wie sie im praktischen Betriebe nicht Vorkommen, sehr geringe bleibende Dehnung. Die Leder-Umlagen, die innig mit dem Stoff verbunden sind, geben dem Riemen die glatte Lauffläche, die festen Kanten schützen den Stoff vor Abnützung. Der Permanit-Riemen stellt sich nicht teurer als starke lederne Dynamoriemen, leistet aber das Drei- und Vierfache und dehnt sich im Betriebe nicht. Die Vorzüge des Permanit-Riemens sind also: 1. Außerordentlich hohe Zugkraft. 2. Unbedingt gerader und ruhiger Lauf. 3. Große Geschmeidigkeit. 4. Enges Anschmiegen an die Scheiben. 5. Kein Recken, wenn gut gespannt aufgelegt. 6. Billig im Betriebe. 7. Geringe Belastung der Transmissionen, da z. B. ein einfacher Permanit-Riemen mehr Kraft überträgt als ein doppelter Kernleder-Riemen. Nach diesem Allem eignen sich Permanit-Riemen in erster Linie für Licht-Maschinen. - Hagen & Co. übernehmen für ihre Riemen unbedingte ein jährige Garantie, wenn sie nach richtiger Informierung über die Betriebs-Verhältnisse die Stärke des Riemens bestimmen können. Für die Permanit-Riemen ist Musterschutz genommen und sind Patente in allen Industrie-Staaten angemeldet. Grosslichtlampe „Eos“ von Otto Eichelsheim, Düsseldorf. Das Bestreben leicht transportable beliebig anzubringende und dabei ergiebige Lichtquellen für das Freie zu schaffen, hat zur Kon struktion von sogenannten Oeldampfliehtern geführt, von denen gar vieleSysteme auf denMarkt kommen, ohne sich jedoch auf dieDauer halten zu können. Die Schwierigkeit eine gleichmäßige Verdampfung des Petroleums durch die eigene Flamme zu erzielen, sowie durch hin reichende Luftzufuhr eine Rußentwickelung zu vermeiden, war bei allen früheren Systemen nicht überwunden. Da diese Lampen speziell zur Verwendung im Freien bestimmt sind, so würde zwar eine Rußent wickelung ohne erhebliche Bedeutung sein, wenn nicht hierdurch die Brenner in zu starkem Maße in Anspruch genommen würden. Durch die Ablagerung des Rußes verliert die FOmme sehr schnell an Klarheit und ist es meist schon nach 24 ständigem Gebrauch not wendig, eine gründliche Reinigung resp. Erneuerung des Brenners vorzunehmen. Diese Uebelstände sind in den nachstehend abgebil deten und näher beschriebenen Lampen der Firma Otto Eichelsheim Düsseldorf behoben. Wie die Figur 1 zeigt, welche eines der größereren Modelle darstellt, bestehen die Lampen im Wesentlichen aus dem Behälter zur Aufnahme des Petroleums, aus Luftpumpe, Doppelventil, Manometer, Füllschraube und dem in das Doppelventil einzuschraubenden Stand rohr an welchem der Brenner befestigt ist. Der Brenner besteht aus der in Figur 2 abgebildeten Rohrschlange, welche wiederum von einer Schutzhülse (Figur 3) umgeben ist. Die Schutzhülse ist mit einer beweglichen Klappe versehen, wrnlehe es ermöglicht, durch geringeres oder weiteres Oeffnen die zur Verbrennung notwendige Luftzufuhr zu