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245 XIV. Jahrgang „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 20. 1896/97. Private, wenn nach Zählern gemessen wird, bei kostenfreiem Ersatz der Glühlampen anf 1,92 Kop. und ohne solchen kostenfreien Ersatz auf 1,81 Kop., und ferner, wenn auf Grund eines Vertrags mit Pauschalzahlung. ; geliefert wird, bei kostenfreiem Ersatz der Glüh lampen auf 1.81 Kopeken und ohne solchen auf 1,59 Kopeken: der Normalpreis für die Straßenbeleuchtung stellt sich dagegen pro 25kerzige Glühlampe auf 2,43 Kopeken pro Stunde, pro Bogenlampe von 900 Watt auf 9 Kop. pro Stunde, wobei in Betracht kommt, daß ausweislich der Brenntabelle von Petersburg jährlich 3224 Brenn stunden für die öffentliche Beleuchtung vorhanden sind. Die vorer wähnten, als Gegenleistung für die Erteilung der Konzession über nommenen Teile der öffentlichen Beleuchtung zu Ausnahmepreisen involieren natürlich für den Betrieb einen Verlust, welcher nach unserer Schätzung etwa 3 pCt. der voraussichtlichen Brutto-Einnahme betragen dürfte.“ Bekannt ist bereits, daß die Uprawa (Stadtverwaltung) am 3. (15.) März ds. Js. ermächtigt wurde, mit „Helios“ den Verleihungs vertrag abzuschließen und diesen Verleihungsvertrag als Normal vertrag allen späteren Verhandlungen zu Grunde zu legen in der Weise, daß jeder später auftretende Bewerber nur unter den gleichen Lasten und Pflichten, auch insbesondere hinsichtlich der Straßen beleuchtung, die Berechtsame erhalten könne. (Frkf. Ztg.) Elektrische Zentrale in Waldsee. Die bürgerlichen Kollegien der Stadt Waldsee faßten den Beschluß, von dem Ingenieur Wilhelm Reißer aus Stuttgart eine elektrische Zentrale für Lieht und Kraft errichten zu lassen und für die hiesige Stadt elektrische Beleuchtung einzuführen. — W. W. Elektrisches Licht in Hammerfest. Die nördlichst gelegene Stadt mit elektrischer Beleuchtung ist die durch ihre meteorologische Station bekannte Stadt Hammerfest in Norwegen, zugleich die nörd lichste Stadt in Europa. In dieser Stadt brennt in jeder, selbst der ärmlichsten Hütte elektrisches Licht, und das ist ein Glück für die Bewohner ; denn diese haben in der Zeit von Mitte November bis Mitte Februar ewige Naeht, die nur ab und zu durch ein Nordlicht unterbrochen wird. Die zum Betriebe der Dynamos er forderliche Kraft liefert nach einer Mitteilung des Patent- und tech- nischgn Bureaus von Richard Lüders in Görlitz ein kleiner Fluß, der infolge seines Gefälles niemals zufrieren kann. Von Mitte Mai bis Mitte Juli ist die elektrische Beleuchtung überflüssig, da um diese Zeit in jenen Breiten ewiger Tag herrscht, weil die Sonne zu dieser Zeit Tag und Nacht scheint. —W.W. Elektrizitätswerk in Roehlitz i. S. Die Aktien-Gesellschaft für elektrische Anlagen und Bahnen in Dresden hat um eine Vorkon zession zur Vornahme von Erörterungen wegen Errichtung eines Elektrizitätswerkes nachgesucht wozu der Stadtrat und Stadtver ordnete Genehmigung erteilt haben. R. V. Elektrische Strassenbahn von Limbaeh nach Waldenburg. Wegen der Erbauung einer elektrischen Straßenbahn von Limbaeh nach Waldenburg in Sachsen, fand in erstgenannter Stadt wieder eine Sitzung des engeren Ausschusses statt, in welcher 13 Gemeinden vertreten waren. Auch ein Beauftragter der Firma Aktiengesellschaft Elektrizitätswerke vorm. 0. L. Kummer & Co. in Niedersedlitz bei Dresden, welche den Bau der Bahn ausführen soll, war anwesend. In technischer Beziehung wurde mitgeteilt, daß die Bahn von Limbaeh aus folgende Orte berühren soll: Oberfrohna, Ruß dorf, Falken, L ange-nschur s do rf, Callnberg, Ober winkel, Grünfeld, A11 s t a d t-Wal d e n b u r g und Walden burg. Enden soll sie nach Kreuzung der Muldenthalbahn in der Nähe des Limbacher Sehießhauses. Die Bahn wird oberirdische Leitung erhalten und auf eigenem Bahnkörper erbaut werden. Alle 20—30 Minuten würde ein Zug, bestehend aus Personen- und Güter wagen, abgelassen werden, welcher mit einer Geschwindigkeit von 25—30 km auf freier Strecke und beim Passieren von Ortschaften von etwa 15 km für die Stunde fahren soll. Mit der Vornahme der allgemeinen Vorarbeiten wird demnächst begonnen. Mit dem Bau wird nächstes Frühjahr begonnen werden und dürfte die Beendigung in 6—8 Monaten zu erwarten sein. R. V. Elektrische Bahn in Bühlau bei Dresden. Die Dresdner Straßenbahn hat zu ihrem bisherigen Besitztum noch ein großes Landgebiet hinzugekauft, um darauf den Bahnhof und das Elek trizitätswerk der Linie : Waldschlößehe n—W eißer Hirse h— Weißer Adler-—Gasthof Bühlau anzulegen. Die Geometer arbeiten für die Verlängerüngslinie Weißer Adler — Bühlau sind beendet und nun wird in Bälde der Bau der Linie vorgenommen werden können. R. V. Kleinbahnlinie Pössneek — Sehleiz. Der Aktiengesellschaft Elektrizitätswerke vorm. 0. Kummer & Co. in Niedersedlitz ist seitens der Stadt Pössneek die Vorkonzession für die Vorarbeiten der Klein bahnlinie Pössneek—Sehleiz erteilt worden. R. V. Elektrische Strassenbahn in Meissen. Der Vertrag mit der Union-Elektrizitätsgesellschaft in Berlin, der Kredit- und Sparbank in Leipzig und dem Kaufmann Heinrich Eckstein in Leipzig, den Bau der geplanten elektrischen Straßenbahn betreffend, wurde seitens des Stadtgemeinderats genehmigt. Die Bahn wird sowohl dem Personen- wie auch dem Güterverkehr dienen. Sie wird schmal spurig und mit oberirdischer Leitung ausgeführt werden und im Jahre i960 mit Ausschluß der Grundstücke der Stadt zufallen, die aber das Recht hat, die Bahn schon von 1920 ab zu erwerben. Die Stadt hat sich auch eine entsprechende Abgabe von der Brutto einnahme gesichert. Die Unternehmer sind verpflichtet zur Er zeugung der elektrischen Kraft Gaskraftmaschinen zu verwenden und das gesamte Bedürfnis an Gas der städtischen Gasanlage zu entnehmen. R. V. Elektrische Strassenbahnen in Schandau. Mit der Weiterführung der bereits vom hiesigen Marktplatze bis zur Flurgrenze der Stadt fertiggestellten elektrischen Straßenbahn von Schandau nach den Lichtenhainer Wasserfällen (8 km.) wird es nun endlich ernst werden. Die von der „Kontinentalen Gesellschaft für elektrische Unterneh mungen zu Nürnberg“ aufgestellten Pläne sind von allen zuständigen Behörden genehmigt worden. R. V. Der Brand im Elektrizitätswerk an der Poststrasse zu Hamburg 1 in der Nacht vom 28. auf den 29. Juni entstand infolge Durchbrennens einer Maschine. Am 29. Juni Nachts 1 '/* Uhr war das Feuer durch zahlreiche Dampfspritzen auf seinen Herd beschränkt und bewältigt. Die wertvollen Maschinen gelten als teils durch das Feuer, teils durch das Wasser und die Schwefelsäure vollständig vernichtet, ebenso die Vorräte, die Zuleitungen und das Schaltbrett. Der angerichtete Schaden wird auf anderthalb Millionen berechnet. Den Betrieb der Straßenbahnen wird man durch die andere Zentrale fortsetzen können. Der Maschinenschaden ist durch Versicherung gedeckt. Telephonverkehr. Vom 1. Juli ab beträgt die Fernsprech gebühr im Wechselverkehr zwischen Württemberg und dem Deutschen Reiehspostgebiet für das einfache Gespräch 25 Pfg. bei Entfernungen der beiderseitigen Anstalten bis zu 50 km Entfernung in der Luft linie, 1 Mk. bei allen weiteren Entfernungen. — W. W. Fernsprechleitung 1 Dresden-Pirna-Sebnitz. Die Arbeiten zur Herstellung der Fernsprechleitung Dresden-Pirna-Sebnitz, die zu Anfang Mai aufgenommen wurden, werden in kurzer Zeit beendet sein. Durch diese neue Verbindung werden eine Reihe rühriger In dustriebezirke den Verkehrsmittelpunkten erheblich näher gerückt. R. V. Telephonisches. Von jetzt an ist der Telephon verkehr zwischen Aalen, Gmünd und Wildbad einerseits und Frankfurt a. M. und Offenbach a. M. andererseits zugelassen. Die Sprechgebühr beträgt 1 Mk. für eine Unterredung bis zu 3 Minuten; für dringende Gespräche wird die dreifache Gebühr erhoben. — W. W. — Amtlich wird bekannt gegeben: Am 1. Juli d. J. werden die Telephongebühren zwischen Bayern und dem Reichstelegraphen gebiete allgemein für ein Gespräch bis zu 3 Minuten auf 1 Mk. fest gesetzt bezw. ermäßigt. Wenn aber beide Orte, der bayerische und der Reiehstelegraphenort, in der Luftlinie nicht mehr als 50 km von einander entfernt sind, beträgt die Gebühr nur 25 Pfg. Frankfurt-Bayerischer Telephon-Verkehr. Die Oberpost direktion teilt über die Gebührenermäßigung im Fern sprechverkehr zwischen dem Reichstelegraphengebiete und Bayern mit, daß diese Ermäßigung für Frankfurt nur hinsichtlich des Verkehrs mit Aschaffenburg in Betracht kommt. Die Gebühr für ein gewöhnliches Gespräch bis zur Dauer von drei Minuten zwischen Frankfurt und Aschaffenburg wird vom 1. Juli ab 25 Pfg. (bisher Mk. 1) betragen. Im übrigen Verkehr zwischen Frankfurt und Bayern bleibt der bisherige Gebührensatz von Mk. 1 unver ändert. Telegraphisches. Mit dem 1. Juli d. J. tritt eine Ermäßigung der Wortgebühr für Telegramme nach Rumänien von 20 Pfg. auf 15 Pfg. ein. Die Mindestgebühr für ein gewöhnliches Telegramm beträgt 50 Pfg. — W. W. Drahtlose Telegraphie. In der New-Yorker Handelszeitung lesen wir: Der berühmte hiesige Elektriker Nicola Tesla hegt keinen Zweifel mehr, daß es möglich gemacht werden kann, ohne Drähte zu telegraphieren und überhaupt elektrische Kraft ohne besondere Leitungen durch die atmosphärische Luft oder den Welt äther in ungemessene Fernen zu übertragen. Tesla glaubt das Princip der Uebertragang der elektrischen Ströme durch Schwingungen durch seine Oscilatoren gelöst zu haben, seit es ihm gelungen ist, mit diesen Apparaten nichtverbundene Crookes’sche Röhren zum Leuchten zu bringen. Einen erfolgreichen Versuch mit dieser drahtlosen Telegraphie hat Tesla bereits auf der Chicagoer Weltaustellung gemacht. — W. W. Die Telegraphie ohne Draht. Im römischen Marinemi nisterium, so wird der Frkf. Ztg. berichtet, werden gegenwärtig interessante Versuche mit einem elektrischen Telegraphen angestellt, der ohne Leitungsdrähte funktionirt. Erfinder des Apparats ist der Elektrotechniker Marconi aus Bologna, ein junger Mann von 22 Jahren, von dem gelegentlich seiner Versuche in England in letzter Zeit oft die Rede gewesen. In Rom wurden die Experi mente folgendermaßen angestellt: Im dritten Stockwerk des Marine ministeriums befand sich das Aufgabeamt des Telegraphen, im ersten Stockwerk das Empfangsamt. Die beiden Apparate waren durch keinen Leitungsdraht verbunden, sondern durch die Wände und Decken des Gebäudes vollständig von einander getrennt. Nun wurde oben mit Hilfe der Morse-Maschine das Telegramm „Ministero della marina“ aufgegeben. Der zwei Stockwerke weiter unten auf-