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XIV. Jahrgang ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU. No. 18. 1896/97. 227 Herr Hospitalier spricht weiter über die verschiedenen Kon struktionen der Automobilen. Im Jahre 1881 hatte Herr Trouve ein elektrisches Tricycle konstruiert. Verschiedene Wagen sind ferner von Herrn Ayrton im Jahre 1882, von Herrn Magnus Volk im Jahre 1887 und 1888, von Herrn Carli 1893, von Herrn P. Bouchain d'Armentieres, von Herrn Jeantaud 1894 hergestellt worden. In den Jahren 1894 und 1895 sind verschiedene Versuche in Amerika gemacht worden von den Herren Moris & Sallol. Auch Herr Krieger hat im Jahre 1897 einen Wagen ersonnen, von dem schon die Rede war. Wir fügen noch den Wagen von Riker in New-York, das elektrische Coupe von Darracq und den Omnibus von Ward in London bei. Fragen wir nun, wieviel Energie zum Betrieb eines Wagen notwendig ist. Hierüber haben die Herren Moris und Sallol einige Versuche gemacht. Sie haben gefunden, daß ein Wagen von 900 kg Gewicht mit zwei Sitzplätzen 83 Wattstunden per Tonnen-Kilometer bei einer Geschwindigkeit von 8 km in der Stunde verbrauchen würde; 84 Wattstunden per Tonnen-Kilometer bei einer Geschwindig keit von 19 km in der Stunde und 95 Wattstunden per Tonnen- Kilometer bei einer Geschwindigkeit von 32 km in der Stunde. Man kann also ungefähr 900 Wattstunden per Tonnen-Kilometer rechnen. Ein Wagen, welcher eine Tonne wiegt, enthält 400 kg Akkumu latoren ; man kann damit 60 km zurücklegen, was sehr zufrieden stellend ist. Der Preis für eine Ladung beträgt 30 bis 40 Frs. Für 8 Kilo wattstunden (siehe oben) muß man 10 Frs. für eine Ladung rechnen. Die Unterhaltung und die Amortisation erfordern täglich 3 Frs., also ungefähr 1000 Frs. im Jahr. Im ganzen wird man also täglich 7 bis 8 Frs. bei einer Fahrt von 60 km rechnen müssen. Um eine richtige Vergleichung zu erhalten, sind die Fütterungs kosten, Stallkosten u. s. w. in Rechnung zu. ziehen. Zum Schluß bemerkt Herr E. Hospitalier, daß die elektrischen Fiaker und Wagen so weit gekommen sind, um eine wichtige Stelle in der Praxis einnehmen zu können. Er hofft, Paris werde aufhören die Hölle der Pferde zu sein und so bald wie möglich das Paradies der Akkumulatoren zu werden. P. N. Sitzung- der internationalen Gesellschaft der Elektro techniker zu Paris am 2. Juni um 8‘h Uhr Abends. Dieser Sitzung präsidierte Herr d’Arsonval. Herr Claude trug zuerst einige Beobachtungen über Wechsel- strombogenlampen vor und bemerkte dabei, man könne Konden satoren zu einer guten Regulierung des Bogens benutzen. Herr R. Arnoui beschrieb neue Registrier-Amperemeter und -Voltmeter. Herr Perot gab am Ende der Sitzung die Beschreibung eines neuen elektrostatischen Voltmeters. Dieser Apparat gründet sieh auf die Anziehung zweier in geringer Entfernung einander gegenüber stehender Scheiben, welche eine geringe Potentialdifferenz besitzen. Die zwei Scheiben bestehen aus versilberten Glasplatten, welche um 0,4 mm voneinander entfernt sind. Die Anziehung ist sehr schwach. Bei einer Potentialdifferenz von 10 Volt ist die Kraft . 77: Gramm. 160 Die obere Scheibe wird an ihrer unteren Seite durch Pincette-Federn und an ihrer oberen Seite durch eine Ausgleichsfeder gehalten. Wenn die Scheibe angezogen wird, so kann man sie durch Ver längerung der Ausgleichsfeder an ihren früheren Ort bringen. Die Verlängerung ist dem Quadrate der Potentialdifferenz proportional. Man kann diese Verlängerung leicht an der Verschiebung eines an der Feder angebrachten Faden bemessen, welcher an einer Ein teilung spielt. Um die obere Scheibe genau wieder in dieselbe Ent fernung bringen zu können, bedient man sich eines optischen Mittels. Man giebt der oberen Scheibe eine sphärische Oberfläche und läßt einen Lichtstrahl senkrecht darauf fallen. Man erhält dabei Er scheinungen, welche Newtons Farbenringen entsprechen. Auf diese Art erhält man eine sehr scharfe Einstellung. Dieses Verfahren ist gewiß sehr interessant, aber der Apparat hat nur einen genauen Maßbereich, bis zu V10 Volt. P. N. Die fünfte Jahresversammlung- des Verbandes Deutscher Elektrotechniker fand am 10., 11., 12. und 13. Juni in Eisenach statt. Als Versammlungsort für das nächste Jahr ist Frankfurt a. M. be stimmt worden. Neue Bücher und Flugschriften. Schiemann, Max. Ing. Elektrische Eernsehnellbahnen der Zukunft. Populäre volkswirtschaftliche Eisenhahnskizze. Mit 6 Holzschnitten und 1 litho graphischen Tafel. Leipzig, Oskar Leiner. Preis 1 Mk. 50. Bechhold, Dr. J. H. und Wolters, 0. H. Die Umschau. Uebersicht über die Fort schritte und Bewegungen auf dem Oesamtgebiet der Wissenschaft, Technik, Literatur und Kunst. Wöchentlich eine Nummer. Frankfurt a. M. M. H. Bechhold. Preis vierteljährlich 2 Mk. 50. S Bergmann & Co., Akt.-Ges. Fabrik für Isolier-Leitungsrohre und Spezial- Installations-Artikel für elektrische Anlagen. Berlin. Preisliste No. 8. Bayha, Hans, Köln-Ehrenfeld. Fabrik roher und bearbeiteter Fahrradteile. Preisliste. Himmel und Erde. Illustrierte naturwissenschaftliche Monatsschrift. Heraus gegeben von der Gesellschaft Urania. Redakteur Dr. Willi. Meyer. IX. Jahrgang, Heft 6 und 7. Berlin, H. Paetel. Preis vierteljährlich 3 Mk. 60. Bücherbesprechung. Schiemann, Max. Ing. Elektrische Fernschnellbahnen der Zukunft. Populäre volkswirtschaftliche Eisenbahnskizze mit 6 Holzschnitten und 1 lithographierten Tafel. Leipzig, Oskar Leiner. Preist Mk. 50. Schon verschiedentlich ist die Frage behandelt worden, ob nicht der elektrische Betrieb für den Fährverkehr wenigstens teilweise den Dampfbetrieb ersetzen könnte. Vor einigen Jahren gab das Projekt der Erbauung einer elek trischen Bahn von Wien nach Budapest zu vielfachen Erörterungen in den Zeit schriften und Tagesblättern Veranlassung. Erheblich größere Geschwindigkeit und öftere Aufeinanderfolge kleinerer Züge boten verlockende Aussichten. Neuerdings hat das Projekt der Wannseebahn (Berlin—Potsdam) mit elektrischem Betrieb die Hoffnungen auf rascheren und öfteren Verkehr neu belebt. Der Verfasser vorliegender Schrift behandelt mit Sachkenntnis und ohne optimistische Anschauung die, wenn auch nur teilweise, Ersetzung des Dampf betriebs durch elektrischen. Es ist dies ein Thema, welches für Jedermann von Interesse ist, so daß die kleine Schrift — 55 Seiten — auch außerhalb der technischen Kreise eine große Zahl von Lesern finden wird, um so mehr sie in hohem Grad gemeinverständlich geschrieben ist und doch genaue Einsicht in die technischen Verhältnisse erkennen läßt. Kr. Gasöfen. Elektrische Beleuchtungskörper, ^p Ns \ Elektromotoren, Elektrische Fernzünder —r- •» für Gasglühlicht, Gaskronen, Gasherde, Badöfen. \ Badwannen, &=> % Waschtische, Closets, °*c?i Zimmerfontai nen, Wasserwerksanlagen jeder Art. (1765) O. Tour ni er vorm. 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