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XIV. Jahrgang. .E LEKTROTECIINISCHE RUNDSCHAU“ No. 18. 1896/97. 219 besetzten Ring, von denen ein Teil mit dem Kreise parallel geschaltet ist, in welchem Spannungsausgleichung stattfinden soll. Figur 14 zeigt einen solchen Ausgleicher; A und C sind die Hauptleitungen vod der Wechselstrommaschine ausgehend und X ist der zwischen einer Hauptleitung und dem Ende einer Spule B parallel geschaltete Kreis. Die Zahl der Windungen zwischen A und B sei n, und die zwischen B und C sei n 2 ; alsdann ist die Spannungs- der gesamte Spannungsabfall in der ganzen Ringbewickelung gleich differenz zwischen A und B gleich——V , wenn V. die Ma- n,+n, schinenspannung bedeutet. Wir wollen nun eine Gleichung aufstellen, j welche zeigt, wie die Spannung sich ändert, wenn die Belastung in | X vergrößert wird und wollen dieses Ergebnis mit dem vergleichen, j was ein gewöhnlicher Transformator leisten würde. Es sei A 0 der Gesamtmagnetisierungsstrom, A, der Strom in der Abteilung AB und A 2 der in der Abteilung BC. Dann ist A 2 auch der Spulen-Strom in den Hauptleitungen. (Zwischen A und B ist dieser Strom durch die Parallelschaltung mit X verändert.) Wird die Maschinen spannung gleichgehalten, so ist auch der Fluß im Kern konstant; dabei ist die Resultierende aus n, A, und n 2 A, immer gleich (n, + n 2 ) Ao Durch den Fluß wird die Spannung zwischen A und B nicht verändert, sondern nur der Strom; die Spannungsdifferenz zwischen den Enden der Spulen A und B und die zwischen den Enden von X ist dieselbe; auch ist die Resultierende aus den Strömen in AB und X gleich A r Da X induktionsfrei ist, so hat der Strom in X dieselbe Phase wie die Spannung (nicht so ist es mit dem Strome in in AB). Die Phasen von V,, A, und A, zeigt Figur 15. Dabei ist OV, die Richtung der Maschinenvolt, < 'M stellt A, und OK stellt A, in Größe und Richtung dar. A 2 ist nicht so stark verschoben wie A„ denn A 2 setzt sich aus dem verschobenen A, und dem nicht verschobenen Strom in X zusammen. Ferner stellt KM den Strom dar, welcher OK zugefügt werden muß, um OM zu erzeugen; KM ist der Strom C in X; er muß, als nicht verschoben, OV, parallel sein. Ist nun der Punkt L so gelegen, daß n 2 .ML = n,. LK, so stellt OL den Magnetisierungsstrom Ao nach Größe und Richtung dar. Es geht dies daraus hervor, daß die Resultierende aus n,.OK und n 2 . OM gleich (n,+n 2 ). Ao ist; denn n,.OM kann durch ihre Komponenten n 2 .OL und n 2 .LM ersetzt werden; desgleichen n,.OK durch n,.OL und n,.LK. Nun ist nach der Konstruktion n 2 . LM numerisch gleich n,. LK; es heben sich also die zwei Komponenten n 2 .LM und n, . LK Fig.16 auf und es bleibt nur die in die Richtung von OL fallende Komponente übrig, welche die Gesamtmagnetisierungsamperewindungen angeben muß und also gleich (n,+n 2 ).OL ist. Es stellt also OL nach Größe und Richtung die Stromstärke Ao vor. Nun bedeutet MK die Stromstärke C, also ist: LM= ii— CundLK = C 21) 22) n, + n 2 n, + n 2 ferner n, A, cos cpi + n 2 A 2 cos cp 2 — (n, + n 2 ) Ao cos cp 0 , denn (n, +n 2 ) Ao ist die Resultierende zwischen n, A, und n 2 A 2 . Dabei bedeuten cp 0 , cp t und tp 2 die Winkel LOV,, KOV, und MOV,. Wenn der Strom C in X ständig wächst, so nimmt der A, in der Spule AB bis zu einem Minimum ab, um alsdann wieder zu zunehmen ; in der letzteren Periode aber wirkt OK der OV, entgegen und die Spule AB wird von der BC getrieben. OK ist Minimum, wenn es auf MK senkrecht steht. In der Praxis ist Ao (OL) sehr klein, weshalb A 2 (OM) rasch mit V, in annähernd gleiche und A 1 (OK) mit V, in entgegengesetzte Phase kommt. Wir wollen nun den Spannungsabfall längs X bestimmen, mit Rücksicht darauf, wie er mit wachsender Belastung zunimmt. Der Spannungsabfall längs X ist so groß wie der in der Spule AB. Da V, ist, so ist der längs AB gleich V,. In Figur 16 ist diese Größe durch OD bezeichnet. Trägt man nun den Verschiebungs winkel DOB des Stromes in AB gegen V, nach rückwärts ab und macht OB gleich S.Ao, wo S der Widerstand in den Spulen vorn A bis B, dann ist das Dreieck BOD das Fundamentaldiagramm, welches die Beziehungen zwischen den EMKen (der auf die Spule AB wirkenden EMK OD und der Gegenwirkung der Induktion BD) angibt, falls X unendlich ist. Nimmt nun X einen endlichen Wert an und hat als dann der Strom in der Spule AB den Wert A, mit dem Verschiebungs winkel cp„ so ziehe 0'B = SA, wo DO'B = cp,. Zu beachten ist, daß BD hinlänglich genau konstant bleibt. Demnach ist die neue Potentialdifferenz an den Enden der Spule AB gleich DO'; wir wollen sie mit V 2 bezeichnen. • Nun ist: V 2 = OD — S (Ao cos cp 0 — A, cos cp,) = —^1— V, — S (Ao cos cp 0 A, cos cp,), n, + n 2 denn A 0 ist die Resultierende zwischen A, und A und 00' stellt SA 2 vor. Nun ist noch mit mit Beachtung von Figur 15, wo OL=Ao und OK = A,, sowie Ao cos cp 0 — A,cos = LK n 2 + n 2 C: V„ = n, + n. V,-S n, + n 2 C. Denken wir uns nun einen Transformator mit (n, +n 2 ) Windungen auf der Primär- und n, Windungen auf der Sekundärspule, was mehr Kupfer erheischen würde als der Kompensator benötigt, so wäre nach 14), Heft 17: V 2 = n, + n 2 V, S + (—5i_Y In, + n 2 / R 0- n,+n. Da SC sich stärker mit C ändert als S. + : R Ao cos cp 0 . C, so reguliert der Kompensator besser als der Transformator. Bei derselben primären Klemmenpannung und bei derselben Belastung ist übrigens die sekundäre Stromstärke bei einem Trans formator dieselbe wie bei dem Kompensator. Der Kompensator hat entschieden den Vorzug vor dem Trans formator, wenn die Spannung erniedrigt werden soll; zumeist aber ist er vorteilhaft zu Verteilungszweeken. Ein Kompensator sollte also- namentlich bei Spannungen unter 400 Volt benutzt werden. Kleine Handbohrmaschine mit elektrischem Antrieb von C. & E. Fein, Stuttgart. Unter den vielen Konstruktionen der vorstehenden Firma, welche zum direkten Antrieb von Werkzeugmaschinen der ver schiedensten Art dienen, zeichnet sich die in der nebenstehenden Figur 1 abgebildete Handbohrmaschine durch ihre einfache und be queme Form, sowie durch ihre große Leistungsfähigkeit besonders aus. Sie besteht aus einem kleinen Elektromotor (Modell Z. P.) r welcher in einem vollständig abgeschlossenen Gehäuse untergebraeht und zu seiner leicht lenksamen Handhabung mit zwei seitlichen Griffen versehen ist. Auf der Achse des Motors befindet sich an Stelle der Riemenscheibe ein Klemmfutter zur Aufnahme von Bohrern verschiedener Stärke und wird demselben der Strom in ganz der gleichen Weise, wie bei den allgemein gebräuchlichen transportablen Glühlampen durch ein mit einer Einsteckvorrichtung versehenes Leitungskabel zugeführt. Da dem letzteren eine beliebige Länge ge geben werden kann, so läßt sich der Benützungsort dieser Bohrvor richtungen in weiten Grenzen wählen. Schon seit mehreren Jahren sind dieselben in den eigenen Werkstätten der Firma, sowie in den jenigen anderer Fabriken im Gebrauch und haben sich für die mannigfaltigsten Zwecke ganz vortrefflich bewährt. Die nebenstehende Figur 2 zeigt die Verwendung des Apparats beim Bohren von Löchern in horizontaler Richtung; doch läßt er