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207 „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 17 1896/97. XIV. Jahrgang. immer ihren Winkelabstand gegen B C, welche Lage B C auch haben mag, weil die Induktanz dieses Teils des Stromkreises (Armatur) annähernd gleichbleibt. Auch ist B V proportional B C. Wir setzen voraus, die primäre Klemmenspannung BV, solle konstant gehalten werden und wollen nun die Maschinenvolt be rechnen, welche nötig sind, um diese konstante E M K an den primären Transformatorklommen bei wechselnder Kondensatorbelastung im Sekundärkreis zu erzeugen. Weil BV proportinal BC ist und der Winkel VoBCo = VBC, also auch < Vo B V = < C B Co ist, so muß der Ort des Endpunktes von B V eine gerade Linie und < B Vo H = B Co C sein. Um nun die Maschinenspannung zu finden, ziehen wir VV, und suchen den Halbierungspunkt E dieser Linie; dann stellt 2 BE die Maschinenspannung nach Größe und Richtung dar. (Bildet man aus B V, und B V ein Parallelogramm, so ist V V, die eine Diagonale und 2 B E die andere; die zwei Diagonalen halbieren einander, es ist also auch V E = E V ( ) Weil eine EMK durch die Induktion in der Armatur nach rückwärts verschoben wird, so muß B V der Maschinen-, sowie der Klemmenspannung B V, in der Phase vorausgehen. Aendert BV seinen Wert etwa in B Vo, so ist jetzt VoEo=EoV, und außerdem stellt 2 B Eo nunmehr nach Größe und Richtung die Maschinenspannung dar. Zugleich erhellt, daß der Ort von E eine Gerade E K sein muß, welche parallel V H ist. Ist die Sekundärspule offen, so muß die Maschinenspannung 2 B Eo sein, damit B V, seinen "W ert behalt. "Wird nun ein I^onden— sator in den Sekundärkreis geschaltet, so muß die Maschinenspannung 2 B E bis zu dem doppelten lotrechten Abstand des Punktes B von Eo E K abnehmen, falls B V, konstant bleiben soll, worauf sie wieder vergrößert werden muß. Will man umgekehrt die Masehinenspannung gleichhälten, so entsteht zuerst ein Ansteigen der Spannung an den primären Klemmen des Transformators, die nachher erheblich unter ihren anfänglichen Wert herabsinkt. Ist keine Streuung vorhanden, so bleibt das Trans formierungsverhältnis im Transformator konstant. Der Induktions- fluß und damit der Hysteresisverlust im Eisenkern wird zuerst steigen und dann abnehmen. Um die Kurvenform der primären Spannung zu finden, wenn die Maschinenvolt konstant gehalten werden, so ist zu beachten, daß V P = BE 0 BE V, wenn V p die Spannung an den primären Klemmen bei offenem Se- Sundärkreis und V, die bei eingeschaltetem Kondensator in den kekundärkreis bedeutet. Dabei ist Eo E = | V Vo, und Vo V ist proportional Co C, welcher letztere Wert der Kapazität des Kondensators proportional ist. Hiernach kann man schreiben a jb’ + fc-x) 1 ]'/»' wo a, b und c Konstante sind und x die Kapazität des Sekundär kreises bedeutet. Figur 9 ist die für den Fall a = 1, b = —, c = 1 geltende Kurve ihre Form stimmt genau mit Versuchsresultaten überein. Aehnlich läßt sich erweisen, daß eine Verringerung der Spannung an den primären Klemmen eines Transformators eintritt, wenn wir die induktive Belastung im Sekundärkreis vergrößern, falls nicht Mittel ergriffen werden, um die Maschinenspannung zu erhöhen. Gleichungen über den Spannungsabfall in der S ekun d är spul e bei Abwesenheit von Streuung. x O Aus Figur 3 folgt: CD=?l (Vj + SAj), ib und weil der Winkel C D B sehr klein ist: V, = (V. + S A a ) -f R A cos m. n 3 und mit Zuziehung von Gleichung (8): V, = — V 2 + — S A a +R Aj + Ao cos<p 0 l n j n 2 Ln, J woraus: v, = 5a v, - js + (5t) 2 rJ A a — 5i R Ao cos 9o . . 14) Dies ist die allgemeine Tr a nsf or m a t o rgleich un g in der Form, daß die sekundäre Spannung als das Gesuchte erscheint; dabei darf weder Induktion noch Kapazität im Sekundärkreise herrschen. Nehmen wir das letzte Glied gleich Null an, so erhalten wir eine Gleichung, welche in der Praxis viel gebraucht wird; zugleich ist sie für jede Gestalt der auf die Primärspule wirkenden EMK gütig. Beispiel. In einem 20pferdigen Ferranti Transformator sei R = 2,75; S = 0,0061 ; beide warm gemesen ; — = ; V, = 2400 und Ao cos cp 0 = 0,1 . n, 24 Wie groß ist V 2 , wenn A 2 = 150? Aus 14) ergibt sich: V 2 = 100-0,011.150—0,01 = 98.34. Die beobachtete Spannung war 97,9. Man sieht daraus, daß die Streuung nur sehr unbedeutend sein kann. Gleichung, aus der man den sekundären Strom finden kann, wenn derWiderstanddesSekundärkreises gegeben ist. Es sei x der Widerstand im Sekundärkreise. Setzen wir nun A 2 x für V 2 in 14), so erhalten wir eine einfache Gleichung, aus der man A 2 finden kann. Vp =