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Frankfurt a. 31., den 1. Mürz 1807. No. 11. 1896 97 XIV. Jahrgang. Tel ejn’amm-Adresse Elektrotechnische Rundschau Frankfurtmain. Zeitschrift Commis8ionair f. cb Buchhandel Rein’sche Buchhandlung, LEIPZIG. für die Leistungen und Fortschritte auf dem G-ebiete der angewandten Elektricitätslehre. Abonnements werden von allen Buchhandlungen nnd Postanstalten zum Preise von Mark 4.— halbjährlich angenommen. Von der Expedition in Frankfurt a. M. direkt per Kreuzband bezogen: Mark 4.75 halbjährlich. Redaktion: Prof. Dr. G. Krebs in Frankfurt a. M. Expedition : Frankfurt a. M., Kaiserstrasse 10. Fernsprechstelle No. 586. Erscheint regelmässig 2 Mal monatlich im Umfange von 2 1 /» Bogen. Post-Preisverzeichniss pro 1897 No. 2205. Inserate nehmen ausser der Expedition in Frank furt a. M. sämmtliche Annoncen-Expe- ditionen und Buchhandlungen entgegen. Insertions-Preis: pro 4-gespaltene Petitzeile 30 Berechnung für */„ */„ */ 4 und Vs Seite nach Spezialtarif. Inhalt: Beschreibung des Schuckert schen Bahnmotors — Klappmotor. S. 142. — Die Herstellung elektrischer Energie direkt aus Kohle. S. 142. — Kohlenbeutelelement „System Wehr.“ S. 143. — Deber elektrische Fernzündung von Oellampen und automatische zeitweise Beleuchtung. Von Gymnasiallehrer Dr. M ax Zi stl in Straubing. S. 143. — Ueher Ströme von hoher Wechselzahl und hoher Spannung. S. 145. — Kleine Mitteilungen: Elektrizitätswerk zu Wiesbaden. S. 145. — Elektrizitätswerk zu St. Andreasberg i. Harz. S. 145. — Hy draulisch-elektrische Anlage in Aarau. S. 145. — Hydraulisch-elektrische Anlage im Traverthal, in Chaux de Fonds und Locle. S. 146. — Die elektrische Anlage im Kohlenschacht No. 5 hei Bruay. S. 146. — Elektrische Trambahnen in Wien. S. 146. — Die elektrische Traktion in Mailand. S. 146. — Elektrische Strassenbahn in Hamburg. S. 146. — Die Steigung der Auffahrten UDd die elektrische Traktion. S. 146. — Gegen die Anlage von unterirdischer Stromzuführung für den elektrischen Strassenbahnbetrieb. S. 147. — Gefährlichkeit der Masten für elektrische Bahnen mit Oberleitung in engen Strassen. S. 147. — Verbesserung des Telephons. S. 147. — Telephonanstalt ln Giengen a. d. Brenz. S. 147. — Fernsprechverbindung Frankfurt a. M.—Wien. S. 147. — Versicherung der Fernsprecher. S. 147 — Neues Telephon-Adressbuch. S. 147. — August Berghausen’s „Polsucher.“ S. 147. — Maschinenfabrik M. Schmidtmeyer, Nürnberg. S. 148. — Wärmeschutz im Dampfbetrieb. S. 149. — Sitzung der Elektrotechniker von Paris. S. 151. — Der diesjährige Kursus über Blitzableiter. S. 151. — Die Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbe-Ausstellung. S. 151. — Die II. Kraft- Neu e B ücher an d Fl ugs c b ri ft en. S. 151. — Bücherbesp Beschreibung des Schuckertschen Bahnmotors — Klappmotor. Das Magnetgestell des Motors ist zweiteilig nnd hat 4 unter einem Winkel von 45° stehende, durch bronzene Halter befestigte Magnetspnlen. Im geschlossenen Zustande bildet das Gestell ein rings geschlossenes staubdichtes Gehäuse für die Magnetspulen und den Anker und läßt nur eine mit Filz abgedichtete Klappe zum Strom abgeber frei. Das Ankereisen ist mit Nuten für die Wicklung ver sehen, wodurch einerseits die Induktion verstärkt, andererseits die Wicklung vor dem Anstreifen an den Polschuhen gesichert ist. Die Lamellen des Stromabgebers sind ans Hartkupfer. Die Kohlenbürsten befinden sieb in radial feststehenden Gehäusen. Das zweiteilige Magnetgestell bietet den großen Vorteil, daß Revisionen und Reparaturen leicht und schnell vorgenommen werden können, ohne den Wagenkasten vom Untergestell abnehmen zu müssen. Eine Revision, verbunden mit Herausnehmen des Ankers und der Magnet spulen, Reinigung der Lager und Kohlenbürsten sowie Wiedereinbauen aller Teile nimmt etwa eine halbe Stunde Zeit in Anspruch. Der Motor wird einerseits mittels zweier geteilter Lager auf der Wagenachse gelagert, andererseits mittelst einer starken Spiral feder auf das Untergestell gestützt. Der Antrieb der Laufachsen geschieht mittels einfacher Stirnradübersetzung im Verhältnis von 1:4,9. Das kleine Zahnrad ist aus Stahl, das große aus Gußeisen; beide Zahn räder sind von einem staubdichten Gehäuse umschlossen, das mit Oel gefüllt wird. und Arbeitsmaschinen-Ausstellung München. S. 151. — Technikum Mittweida. S. 151. — echung. S. 151. — Patentliste No 11. — Börsenbericht. — Anzeigen. Die Herstellung elektrischer Energie direkt aus Kohle 1 ist ein Thema von allgemeinem Interesse. Seit der Veröffentlichung der Versuche Dr. Jaques in Boston und der Beschreibung der bei demselben verwendeten Apparate, sind inzwischen zahlreiche Anfragen um nähere Angaben und Information erfolgt und mehrere Urteile von Sachverständigen über den Gegenstand abgegeben worden. In der Dezember-Nummer von Harper’s Monthly Magazine ist ein hoch interessanter Artikel von der Feder Dr. Jaques selbst zum Abdruck gelangt, der viele vervollständigende Mitteilungen über den Gegen- i stand enthält. Einige Schlüsse, die in demselben gezogen werden, | sind von Wichtigkeit. Die erste Schlußfolgerung ist die, daß durch die chemische Verbindung des Sauerstoffes in der Luft mit der Kohle ein elektrischer Strom erzeugt wird. Durch quantitative Versuche wurde festgestellt, daß der Sauerstoff der Luft verzehrt nnd Kohle verzehrt wurde und daß sich Kohlensäure bildete. Auch war gleich zeitig die erhaltene Spannung nahezu dieselbe wie die theoretisch erwartete Spannung, die bei der Bildung von Kohlensäure aus Sauer stoff und Kohle auftreten soll. (1.04 Volt.) Daß die ganze Erscheinung nicht auf dem gewöhnlich thermo elektrischen Prozeß basiert, bewies der Umstand, daß bei gleichmäßig gehaltener Temperatur in allen Teilen ein Maximum von Strom und Spannung erhalten wurde. Experimente mit größeren Apparaten haben diese Versuche bestätigt und gezeigt, daß unter geeigneten Verhältnissen die von diesen Generatoren erhaltene elektrische Energie der potentiellen Energie gleich ist, die in der Gewichts differenz der im Apparate verzehrten Kohle entspricht. Bis jetzt sind nur relativ kleine Apparate dieser Art gebaut worden, doch muß man dabei in Betracht ziehen, daß auch bei diesen Generatoren, gerade wie es bei Dampfmaschinen der Fall ist,