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XIV. Jahrgang. -ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 10. 1896/97. 136 oder'die Elemente zu schalten. Auch kann mau mit Hülfe dieser Einrichtung- die Ketten mit dem Schaltbrette verbinden und dort den Strom wie von den Akkumulatoren verzweigen. — Das siebente Paar steht mit einem Klemmen brette in einem separaten Arbeitszimmer (Lab. I) in Verbindung, das achte dagegen ist zu weiterer Benutzung noch frei. Zur Veranschaulichung des Systems sei schließlich noch eine Schaltung als Beispiel angeführt. „Es soll an der Auditoriumsleitung I ein Funkeninduktor mit 7 Akkumu latoren gespeist werden unter Einschaltung des Regulierwiderstandes und des Amperemeters.“ Die Schaltung wird durch Skizze 2 erläutert, in welcher die Stöpsel durch Punkte, der Stromweg durch eine gestrichelte Linie ge kennzeichnet sind. Anfangs natürlich wird manche Bleisicherung einem Irrtum in der Schaltung zum Opfer fallen; sobald man sich aber erst au die Handhabung dieses Systems gewöhnt hat, wird man ihm wegen seiner Vielseitigkeit und Uebersichtlichkeit entschieden vor andern den Vorzug geben. Dr. Töwe. Elektrische Droschken in New-York. Im neuen Jahre wird eine neue elektrische Droschke in New- York zur Einführung gelangen. Die Electric Cariage and Wagon Company läßt vorläufig dreizehn Wagen in der Stadt kursieren, die nach dem Akkumulatorensystem von Morris-Salom eingerichtet werden. Ihre Zahl soll in dem Maße vermehrt werden, als die Einrichtung sich. praktisch bewährt und das Publikum davon Gebrauch macht, um schließlich die Fuhrwerke mit Pferdevorspann ganz zu verdrängen. Haltestellen sollen in allen Teilen der Stadt, beim Hauptbahnhof, an den Fähren, vor den Theatern und größten Hotels errichtet werden. New-York wird auf diese Weise die erste Stadt sein, die Wagen ohne Pferde benutzt, und jedenfalls auch London darin noch zuvor kommen, für das 350 Vehikel dieser Art gegenwärtig angefertigt werden. Die neuen Wagen werden ähnlich wie die jetzigen „Hansoms“ aussehen und etwa 2500 Pfund wiegen, wovon ein Drittel auf die Akkumulatoren-Batterie entfällt. Sie sind im Stande, eine Meile in noch nicht 2‘/ 2 Minuten zu durchfliegen, doch sollen sie durchschnittlich drei Minuten Fahrzeit innehalten. Die Batterien sind so eingerichtet, daß sie schnell geladen werden können, zugleich spenden dieselben eine sehr ausgiebige Beleuchtung des Fahrzeuges, das sowohl innen wie außen mit Lampen versehen sein soll. Die Batterie liegt unter dem Sitz des Maschinisten, der genau so plaziert ist, wie der Kutscher beim „Hansom.“ Derselbe verfügt über eine so sichere Bremsvorrichtung, daß jede Gefahr eines Zusammenstoßes für Passanten und anderes Straßenfuhrwerk ausge schlossen erscheint. Man nimmt daher an, daß diese sehr hübsch ausgestatteten, dunkelblau angestrichenen elektrischen Droschken, die in Camden gebaut werden, sich schnellstens die Gunst des Publikums erobern und auch finanziell nicht minder reüssieren werden, wie technisch. In diesem Falle wird sofort mit Einführung der Vehikel auch in Philadelphia, Chicago, Boston und Washington vorgegangen werden. Elektrische Signaleinrichtung mit vereinfachtem Zuleitungssystem. Das sich für Haus- und Hotelbesitzer mitunter in’s Unerträgliche steigernde Netz von Leitungsdrähten wird ganz wesentlich vermindert durch die eigenartige Konstruktion eines Tableaus, von J. Stamm in Stuttgart erfunden, welches, nebenbei bemerkt, im Preise dem bisherigen gleichgestellt werden kann. Heute gebraucht man ebensoviele Zuleitungen zum Tableau, wie Zimmer oder Stationen vorhanden sind. Mit dem neuen Tableau sind in Zukunft nur noch erforderlich: bei 10 21 32 40 50 60 70 80 90 100 Zimmern 7 10 12 14 15 16 17 18 19 20 Zuleitungen u. s. w. Das Tableau ist auf der Ausstellung für Elektrotechnik in Stuttgart mit der Staatsmedaille prämiiert und patentiert im In- und Auslande. Die vorliegende Erfindung bietet eine Neuerung in der gruppen weisen Stromeinschaltung in einem Tableau mit dazu erforderlichen automatischen, elektrischen Stromeinsehaltern und in der Anlage der Leitungsdrähte, und zwar derart, dass durch die Anbringung einer dritten Kontaktfeder in den Druckknöpfen die Zahl der Zuleitungs drähte zu der Signalstation (Tableau) bedeutend vermindert werden. Durch Fig. 1 wird diese Erfindung schematisch dargestellt. Fig. 4 ist die Seitenansicht eines von den im Tableau T von ul — a40 angebrachten Elektromagneten mit herunterfallender Klappe, welche in Gruppen in beliebiger Anzahl (hier z. B. 10) nebeneinander an geordnet werden können. Fig. 5 stellt einen mit 3 Kontaktfedern (e, f, g) versehenen Druckknopf dar. Auf jedem Zimmer oder Meldestation (1—40 Fig. 1) befindet sieh dieser Druckknopf. Drückt man die oberste Feder e z. B. von Druckknopf 1 auf die mittlere, zweite Feder f, so wird der in der obersten Feder e befindliche Strom durch sämtliche miteinander ver bundenen Federn f der Druckknöpfe 1, 11, 21, 31 und nach den Drahtenden b der im Tableau ebenfalls miteinander verbundenen Elektromagneten al, all, a2l, a31 gesandt; drückt man die Federn e und f im Druckknopf weiter nieder, auf die unterste dritte Feder g, so geht der positive Strom auch hier durch sämtliche miteinander verbundenen Federn g der Druckknöpfe 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 hindurch und nach dem Drahtende o der Drahtspule des Elektro magneten Dl (Fig. 1). Die Elektromagneten Dl, D2, D3, D 4 sind in den negativen Pol der Stromquelle oder Batterie B derart ein geschaltet, daß der Strom bei s in die Metallkörper k der Elektro- magnete Dl, D 2, D 3, D 4 geht und von den Metallkörpern auf die an den Ankern 1 befestigten, an beiden Enden in Spitzen oder Lagern sich drehenden Metallstangen dl, d2, d3, d4 übertragen wird. Dieser negative Pol ist aber außerdem bei n noch in die Drahtspulen der Elektromagneten. D 1, D2, D3, D4 geleitet. Der positive Pol der Batterie ist nach sämtlichen obersten Federn e der Druckknöpfe gezogen. Wie schon bemerkt, sind im Tableau T die Drahtenden b der Spule derart miteinander verbunden, daß aus je einer horizontalen Gruppe von den Elektromagneten a eine Spule angeschlossen ist. Der Uebersicht wegen sind dieselben auf beiliegender Zeichnung- senkrecht untereinander verbunden, was aber durchaus nicht bedingte Notwendigkeit ist, denn gerade wie die Federn f der Druckknöpfe 1, 13, 24, 36 miteinander verbunden nach dem Tableau T führen können, müssen in diesem Falle die Drahtenden b der Elektromag neten al, al3, a24, a36 miteinander verbunden werden. Die anderen Drahtenden c der Magnetspulen al—a40 im Tableau T münden, jedes Ende für sich, in eine den Metallstangen dl, d2, d3, d4 gegen überstehende Kontaktfeder h. Die Metallstangen d haben in ihrem Durschschnitt eine eliptisehe oder eckige Form (Stirnansicht Fig. 2 und 3). Die 4 Elektromagnete Dl—D4 bilden in ihrem Metallkörper k je einen Hufeisenmagnet mit den beiden Polen i. Im Ruhestand des Ankers 1 (Fig. 2) sind die Federn h von der Metallstange d isoliert. Wird durch die Draht spule der Strom geschlossen, schwingt der Anker 1 in horizontale Lage zu den Hufeisenmagnetpolen i (Fig. 3) und die Metallstange d berührt nun sämtliche Kontaktfedern h, welche ihr gegenüberstehen, und da bei s der negative Strom in den Metallkörper k geht, wird dieser Strom durch die Metallstange d auch den Federn mitgeteilt. Die Wirkungsweise ist folgende: Werden bei Druckknopf 16 die Kontaktfedern zusammengedrückt, so wird der positive Strom in der obern Feder e in die zweiten Federn f der Druckknöpfe 16, 26, 36 geleitet und von hier nach den Drahtenden b der Elektro magnete a6, al6, a26, a36 des Tableau T. In dem andern Draht ende c, bezw. der Kontaktfeder h des Elektromagneten al6, harrt der positive Strom auf den Stromausschluß mit dem negativen Pole der Batterie B. Werden oben im Druckknopf 16 die Federn weiter niederge drückt, so senden die obern zwei Federn e und f den darin befind lichen positiven Strom in die untere Feder g des Druckknopfes 16, der Strom geht von hier an den Druckknöpfen 17, 18, 19, 20 vor bei und bei o in die Drahtspule der Elektromagneten D2; da der negative Pol bei n schon in die betreffende Spule geleitet ist, wird in derselben der Strom geschlossen und der Anker 1 schwingt in die horizontale Lage der Hufeisenmagnetpole i—i (Fig. 3). Der negative Pol der Batterie B, welcher auch bei s in den Metallkörper k des Elektromagneten D2 geleitet ist, wird nun durch den Metallkörper k und Metallstange d2 der Feder h des Elektro magneten al6 mitgetheilt und somit in diesem Elektromagneten der Strom auch geschlossen und No. 16 zum Fallen gebracht. Um die Neuerung jedem Interessenten zugänglich zu machen, wird eine Berechtigungs-Urkunde unter Beifügung