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XI. Jahrgang. 61 „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 7. 1893/94. leitungen suchen, die das eine Mal stern-, das andere Mal dreieck- förmig geschaltet sind, falls in sie d i e se 1 b e n (um 120 °) versetzten ! Wechselströme eingelührt werden; dabei rücken wir immer um 30° weiter. Fig. 6 zeigt graphisch ein Nutzleitungssystem, in das drei um 120° verschobene Wechselströme eingeführt werden, und zwar stellt die Figur gleichzeitig ein stern- und ein dreieckförmiges Nutzleitungs system vor. Die drei Geraden OA, OB, OC zeigen die Stern schaltung und die drei Bogenstücke mp,pnund nm des großen Kreises j mögen die Nutzleitungen für Dreieckschaltung andeuten. Die Ver- I knüpfungspunkte n, p, m der drei Nutzleitungen bilden die End punkte der Hauptleitungen n «, p ß, m y. 7. Spannungen und Stromstärken in den Nutz leitungen. Bei der Sternschaltung, wo die Spannungen und Strom stärken, welche in die Nutzleitungen eingeführt werden, durch die Schaltung keine Aenderung erfahren, sind die Beziehungen sehr ein fach. Bezeichnet man mit G 0 das Maximum der Spannung und mit J 0 das Maximum der Stromstärke, so sind in Fig. 6: die Spannungen in OA, OB, OC Co, —-g-®» , - l ffi. und die Stromstärken T 1 t 1 t Nach einer Drehung um 30» (Fig. 7) sind Spannung und Strom stärke in OC gleich Null geworden und man hat: für die Spannungen in 0 A, OB, 0 C \VT ©o ,—\ 0 und für die Stromstärken lyV'd Jo j— -3-F3 Jo , 0. Nach einer abermaligen Drehung um 30" (Fig. 8) hat man für die Spannungen in OA, OB, OC Y , - ®o > | * und für die Stromstärken 1 T "2 • "2"Jo j — Jo, Die Spannungen und die Stromstärken in den Nutzleitungen sind stets so groß, wie die auf den Hauptleitungen, an welche die Nutzleitungen geschaltet sind. Innerhalb einer halben Periode treten also in jeder Nutzleitung folgende Wechsel auf: Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Fig. 7. 0| @o ± F¥®o und Oy J 0 ~ VT Jo Was nun d r e ie ck fö rmi g geschaltete Nutzleitungen betrifft, in j welche dieselben drei um 120° in der Phase verschobenen Wechselströme eingeführt werden, so könnte es zwar genügen, wenn wir die von O (Fig. 6) ausgehenden Ströme in die Nutzleitungen a, b und c ein fließend dächten; der Deutlichkeit halber aber haben wir dieselben Ströme von u, ß und y aus noch einmal gezeichnet, wie sie nach den Verknüpfungspunkten der drei Nutzleitungen mp, pn und nm hin ! (oder von ihnen weg) fließen. Der Strom J 0 , welcher bei m ein fließt, muß sich, da rechts und links dieselben Verhältnisse herrschen, j d. h. weil bei p und n derselbe Strom gleich -h J 0 abfließt, in zwei ! gleiche Teile teilen, von denen der eine (yJo) von m nach p und der andere (ebenfalls = Uj 0 ) nach n abfließt. In der Nutzleitung pn fließt in diesem Augenblick kein Strom: Fig. 8. Fig. 10. a c b - | Jo 0 +J-J 0 wobei wir den Strom als positiv nehmen, der in der Richtung der Uhrzeigerbewegung fließt. Nach einer Drehung um 30° (Fig. 7) sind die bei m und p eintreffenden Ströme gleich jVWJ ( > und — J- V~3 J„ , während der bei n eintreffende gleich Null ist. Es teilt sich nun der bei m einfließende Strom derart, daß 1 / 3 davon durch a nach p und */ 3 davon über b und c nach p fließt; der Ström zerlegt sich im umgekehrten Ver hältnis der Widerstände, welche a einerseits und b -]- c anderseits darbieten. Ueber a fließt also J 0 und über b und c fließt jTjr^ Jo • Bei P vereinigen sich diese Ströme und fließen in der Größe (Ff + 27lj) J ° =~2 V ^ J# ab> Nach einer Drehung um abermals 30“ (Fig. 8) geht ein Strom gleich J- J 0 von m über a nach p und ebenfalls ~ J 0 von n über c