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für die Leistungen und Fortschritte auf dem G-ebiete der angewandten Elektricitätslehre. Abonnements werden von allen Buchhandlungen und Postanstalten zum Preise von Mark 4.— halbjährlich angenommen. Von der Expedition in Frankfurt a. M. direkt per Kreuzband bezogen: Mark 4.75 halbjährlich. Redaktion: Prof. Dr. G. Krebs in Frankfurt a. M. Expedition: Frankfurt a. NI., Kaiserstrasse 10. Fernsprechstelle No. 586. Erscheint regelmässig 2 Mal monatlich im Umfange von 2 1 /» Bogen. Post-Preisverzeichniss pro 1892 No. 1994. Inserate nehmen ausser der Expedition in Frank furt a. M. sämmtliche Annoncen-Expe- ditionen und Buchhandlungen entgegen. Insertions-Preis: pro 4-gespaltene Petitzeile 30 rS). Berechnung für */„ V 2 , 1 / 4 und 1 / s Seite nach Spezialtarif. Inhalt: Fortschrittsbogenlampe. Von M. Leroy. — Dreiphasen- oder Drehstrommaschinen der Firma Siemens & Halske in Berlin. (Fortsetzung.) S. 32. — Verlegung der Leitungen in schon bewohnten Räumen. System Peschei (Hartmann & Braun.) (Fortsetzung.) S. 33. — We 1t-A us s teliu ng in Chicago. Die Intramural-Hochbahn. (Schluss.) S. 35. — Das Bchweissverfahren von Lagrange & Hoho. S. 36. — Kleine Mitteilungen: Elektrizitätswerk in Stuttgart. S. 37. — Ein Vergleich des Pferdehetriebes von Strassenbahnwagen mit dem elektrischen Betriebe. S. 37. — Unterseeisches Boot. S. 38. — Städtischer Telepbonbetrieb in Glasgow. S. 38. — Neues Bleichverfahren. S. 38. — Das Hydrophon. S. 38. — Ueber die Ver wendung des Aluminiums zu Küchengerätschaften. S. 38. — Experimentelle Beiträge zur Kenntnis der Vorgänge bei der Verbrennung von Kohle in der Luft. S. 38. — Besuchsziffer der Weltausstellung in Chicago. S. 39. — Haftpflichtschutzverband deutscher Industrieller. S. 39. — Dauernde Gewerbeausstellung zu Leipzig. S. 39. — Direktor Dr. F. Ross. S. 39. — Die Fabrik elektrischer Uhren, System C. Bohmeyer. S. 39. — Neue Bücher und Flugschriften. — B ü eher b e s p r echung — Patentliste No. 4. — Börsenbericht. — Anzeigen. Fortschrittsbogenlampe. Von Kl. Leroy. Wir hatten in der letzten Zeit Gelegenheit, eine neue Art von Bogenlampen zu untersuchen, welche, wenn sie auch keine besondere Originalität in ihren einzelnen Teilen aufweisen kann, sich doch durch ihre eigenartige und feste Konstruktion, sowie durch Einfachheit der ganzen Mechanik empfiehlt. Die Ergebnisse, welche wir mit dieser Lampe bei unseren Untersuchungen erhalten haben, sind in hohem Grade zufriedenstellend und wir glauben annehmen zu dürfen, daß diese Lampe einen wirklichen Fortschritt bedeutet, um so mehr als der Preis ein mäßiger ist. Beistehende Figur gestattet, den ganzen Mechanismus mit einem Blick zu überschauen. Zwei mit dünnem Draht bewickelte Elektro- magnete, welche im Nebenschluß zu den Klemmen der Lampe liegen, dienen gleichzeitig zum Ingangsetzen und zur Regulierung des Bogens. Die Armatur dieser Elektromagnete kann sich frei um die Achse eines Schwungrades drehen, das ein bedeutendes Trägheitsmoment hat. Ein doppeltes Gleitstück ist in eine kreisförmige Ausbohrung des Schwungrades gelagert und so gebildet, daß seine zwei Teile sich dem inneren Rand des Schwungrads nähern und davon entfernen können, je nach dem Gang der Armatur. Wenn die Armatur sich hebt, so nähern sich die Gleitstücke einander und gestatten dem Schwungrad, sich frei zu drehen ; wenn aber die Armatur niedergeht, so entfernen sie sieh von einander bis zur Berührung mit dem Schwungrad. Der obere Koblenhalter besteht aus einem schweren Körper von Gußeisen, der an einer Kette hängt; diese geht über ein gezahntes Rad, welches mit dem Schwungrad fest verbunden ist, und von da über Röllchen zur unteren Kohle. Das Gewicht des oberen Kohlen trägers hat ständig das Bestrebeu, das Schwungrad in dem Sinne zu drehen, daß die Kohlenstäbe zur Berührung kommen; aber das Widerlegen der Gleitstücke an das Innere des Schwungrads, wenn die Armatur ihre tiefste Lage erreicht hat, verhindert jede weitere Bewegung; infolgedessen bleiben die Kohlenstäbe einigermaßen von einander entfernt, wenn der Strom nicht fließt. Wird der Ausschalter geschlossen, so ziehen die im Nebenschluß liegenden Elektromagnete die Armatur an und die Gleitstücke ent fernen sich von dem Schwungrad; dieses, gezogen von dem Gewicht des oberen Kohlenhalters, kommt in Bewegung bis die Kohlen ein ander berühren, alsdann fällt die Armatur des Elektromagnets durch ihr eigenes Gewicht und die Gleitstücke halten das Schwungrad auf, nehmen bei ihrer Drehung die Armatur mit und entfernen auf diese Art die Kohlen voneinander, so daß der Flammenbogen entsteht. Wenn die Kohlen nach und nach abbrennen, so erhöht sich die Potentialdifferenz zwischen den Klemmen und in einem gegebenen Augenblick wird die Armatur von neuem angezogen und das Schwungrad bewegt sich um eine genügende Strecke, so daß der Bogen wieder seine normale Länge annimmt. Die Reibung zwischen den Gleitstücken und dem Schwungrad ist sehr sicher, das angewandte Metall ist sogenanntes Antifriktions metall und das Anschlägen der Gleitstücke ist sehr energisch. Mit einem Wort, wir finden hier im Prinzip den Mechanismus einer Lampe, welche schon ihre Probe bestanden hat, nämlich der Brianne-Lampe; aber der Mangel, welcher dieser infolge der ange brachten Zahnung anhaftet, ist durch Anwendung einer Art Bremse in Gestalt der Gleitstücke beseitigt, eine Anordnung, welche man schon in den Lampen von Santter, Harle & Cie. findet. Die Fortschrittslampe, obwohl sie keine Neuheiten zeigt, besitzt gleichwohl vorzügliche Eigenschaften und ist sehr sauber ausgefüh rt. (L’Electricien.) Dreiphasen- oder Drehstrommaschinen der Firma Siemens & Halske in Berlin. II. Die Drehstrom-Motoren nebst Anlass-Vorrichtung 1 . Die Drehstrom-Motoren der Firma Siemens & Halske be sitzen einen feststehenden, mit Wickelung versehenen Eisenring und einen in seinem Innern rotierenden Eisenkern, dessen Wickelung in drei Enden zu drei Schleifringen geführt ist. Der Betriebsstrom wird in die Wickelung des äußeren Ringes geleitet, die Bürsten auf