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XI. Jahrgang. „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU. No. 24 1893/94. Zur gefälligen Beachtung! Mit dem nächsten Heft (dem ersten des 12. Jahrgangs) wird die Patentliste eine wesentliche Aenderung und Erweiterung er fahren. Der Druck derselben wird derart angeordnet werden, daß sie sich herausnehmen und auf die Hälfte des Formats der „Rund schau“ Zusammenlegen läßt; jeder Jahrgang bildet alsdann ein handliches Bändchen, in welchem sich bequem nachschlagen läßt. Außerdem wird die Patentliste noch ein Verzeichnis der auf elektrischem Q-ebiete erteilten amerikanischen, belgischen, englischen, französischen, Österreichischen und schweizerischen Patente bringen, und zwar den Titel jeweils in der Sprache, in welcher die betreffende Patent schrift erhältlich ist. Wer von den Lesern mehr über das eine oder andere der verzeichneten Patente zu wissen wünscht, kann die nötige Auskunft durch eines der im Anzeigeteil veröffentlichten Patentbureaux erfahren. Der Anzeigenteil ist lediglich für die Patentbureaux (Patentanwälte), Patent- und Lizenzangebote, Kapitalgesuche für Patentverwertung und Aehnliches reserviert. Die Patentliste der Rundschau wird außerdem kleine Notizen bringen, welche den Leser über Neues und Wissenswertes auf dem Gebiete des Industrieschutzes auf dem Laufenden halten. Demselben Zwecke soll ein Briefkasten dienen, der außerdem für den gegen seitigen Gedankenaustausch der Leser aut dem einschlägigen Gebiete bestimmt ist. Patent-Liste No. 24. Erteilte Patente. No. 73640 vom 22. Januar 1893. No. 72640 vom 30. Juni 1892. Finna Felten und Guilleaume in Mülheim a. Eh. Verfahren zur Herstellung einer Guttaperchahülle für Luftraumkabel. Das Kabel wird vor seinem Eintritt in die Guttaperchapresse mit einem zur Stützung des Guttaperehaüberzuges dienendem Bleirohr umhüllt, um zu ver hindern, daß während des Pressens die elastische Hülle zusammengedrückt und auf diese Weise der Duftisolationsraum verringert wird. Als äußerer Schutz dient eine Umhüllung nach Art des Patentes No. 31790 No. 72938 vom 9. Juni 1893. H. Aron in Berlin. — Vorrichtung zur Verhütung falscher Angaben an Elektri zitätszählern mit Differenzialwerk. Bei Elektrizitätszählern, welche auf der Gangdifferenz zweier Uhr- oder Laufwerke beruhen, sollen falsche Angaben durch Stehenbleiben des einen Werkes verhindert werden, wobei auch das andere Werk angehalten wird. Die Vorrich tung besteht aus einem Anschlagestift m gegen welchen Vorsprünge c und d an der Differentialwelle stoßen, wenn er nicht rechtzeitig durch den Vorsprung f an einem, mit dem Kronrade in Eingriff stehenden Eade e durch Hebel h und k angehoben wird wobei die Zahl der Vorsprünge c d u. s. w. an der Differential- welle, sowie die Uebersetzung zwischen dem Eade e und dem zugehöigen Kron rade so zu wählen ist, daß die Vorrichtung erst hei einem vielfachen der zuläs sigen höchsten Abweichung des Zählers das Planetenrad am Kreisen und dadurch das weiterlaufende Werk am Gange verhindert. No 74150 vom 10 Februar 1893. Leo Jonas und Ernst Barnewitz in Berlin. — Stromschlussvorrichtung für Gasrohr-Kugellager. Bei der Bewegung des Teiles A in dem festen Teile B des Gasrohr-Kugel lagers werden die Gleitklötze e f in den metallenen, rinnenförmigen Fingen g h, welche isolirt an dem Teile B befestigt sind, geführt und vermitteln durch die an dem beweglichen Teile A ebenfalls isolirt befestigten Gelenkteile c d die Stromzuführung zu dem Beleuchtungskörper. B. Zeitschel in Berlin. — Vorrichtung zur zeitweitweisen elektrischen Beleuch'ung. No. 74244 vom 24. Januar 1893. Alexander Frank Vetter in New-York, V. St. A. — Schaltvorrichtung für Bogenlampenfassungen. Um mittelst einer besonderen Leitung für beliebige Zwecke Strom ab- zweigen zu können, befinden sich an der Glühlampenfassung drei Klemmschrauben i i 1 lind i J in dem Schaltnugsschema. Durch einen Stromschlußhehel, der an dem Mittelzapfen der Fassung isolirt und drehbar befestigt ist, wird zwischen den Federn k und r Stromschluß hergestellt. Fig. 1 zeigt die Anordnung für Paral lelschaltung, Fig 2 für Hintereinanderschaltung, wobei E die Glühlampe und F die weitere Stromverhrauchstelle bedeutet. No. 73892 vom 27. April 1893. A 11 gern ei n e El e k t r i zitä t s-G esel ls ch a f t in B erli n. — Schaltungs weise zur Speisung einer Dreileiteranlage durch eine gemeinsame Stromerzeuger- maschine. Durch diese Schaltung soll die Speisung eines Dreileiternetzes durch nur eine Maschine ermöglicht werden. Zu diesem Zwecke wird innerhalb des Ankers E eine Spule S mit großer Selbstinduktion und geringem Widerstande ange bracht. Diese Spule wird an zwei gegenüberliegenden Punkten a und b an die Ankerwickelung angeschlossen. Da zwischen a und b bei der Drehung des Ankers eine Wecbselspannnng herrscht, so wird die Spule S vermöge der Selbst induktion nur sehr wenig Strom (Wechselstrom) durchlassen.