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XI. Jahrgang. „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 17. 1893/94. 154 Indem sie so die Luft nach dem Feuer und die Heizgase nach der Heizfläche in zweckentsprechender Weise verteilen, erscheinen sie als vortreffliches Mittel für rauchfreie Verbrennung und beste Ausnützung der Heizfläche. Golls Patent Normal-Rost mit Luftregelung. Golls patentierte Luftregelung ist Bedürfnis jeder Feuerung, an wendbar auf jedem Rost. Die Gollschen Rostsysteme haben schon seit Jahren ausge dehnte Anwendung gefunden und sich vortrefflich bewährt. Viele sehr günstige Zeugnisse liegen vor. — Nachdem nun für die vom Patent-Inhaber als allgemeiner Misstand aufgefundene Ungleichheit | der Einwirkung des Gesamtzuges auf den Rost durch seine Luft regelung noch Abhilfe geschaffen ist, erzielt er damit in neuer Zeit so bedeutsame Erfolge in Bezug auf die günstige Verbrennnng, daß wir uns Vorbehalten, diese in einem späteren Artikel besonders zu besprechen. Feuer- und Temperaturmelder, D. R. G. M. 22 697, von Robert Schulze in Halle a. S. ln einigen Fabrikationszweigen ist es bekanntlich von großer Wichtigkeit, während eines Arbeitsprozesses bestimmte Temperaturhöhen zu erhalten und genau zu wissen, ob und.j_.wann diese verschiedenen Temperaturhöhen vorhanden sind. Der Apparat, welcher mit großer Sicherheit und Genauigkeit die verschiedenen gewünschten Temperaturgrade anzeigt, ist speziell für Malzfabriken konstruiert und meldet die Grade, welche zwischen 32 und 72 0 R liegen; er läßt sich jedoch für andere Fabrikations zweige und in verschiedenen Temperaturhöhen anfertigen, und ist sehr einfach und dauerhaft gearbeitet. Auf der Schieferplatte a, ist die Federstange b, in dem Messingkopfe drehbar, um die Feder e, welche an dem oberen Ende der Stange befestigt ist, einstellen zu können, wenn sie zu früh oder zu spät meldet, während das frei schwingende Ende dieser Feder eine Platinspitze f erhält. Letztere vermag über eine Anzahl Schrauben g zu schwingen und mit deren Kontaktspitzen d, welche ebenfalls mit Platin versehen sind, je nach der herrschenden Temperatur in Berührung zu treten. Die Schrauben g sind in ein Isolierstück c, welches ebenfalls in geeigneter Weise auf der Platte a befestigt ist, eingeschraubt und lassen sich mit Hülfe von Kopfeinschnitten genau einstellen. Außerdem sind diese Schrauben mit Löchern versehen, um sie mit Leitungen in Verbindung zu bringen, welche zu einem entfernt aufgestellten Nummer-Tableau, sowie zu einer Batterie und Glocke führen; jede Schraube erhält also eine besondere Leitung. Findet nun bei einer bestimmten Temperaturhöhe in Folge der Ausdehnung irgend ein Kontaktschluß statt, so wird an der entfernten Steile ein Glocken signal ertönen und eine Tableauklappe fallen, welche dann den gerade herrschenden Temperaturgrad angiebt. — Ueber den Apparat wird ein Drahtkorb gestellt. Eine Anlage ist in der Halleschen Malzfabrik von Reinicke & Comp, während der Campagne innerhalb 8 Monaten in Betrieb gewesen und hat in dieser Zeit stets sicher und ohne Störung funktioniert, worüber Herr Reinicke auch Zeugnis aus gestellt hat Oel-Reinigungs-Apparat von Mirus & Naumann in Leipzig. Bei der außerordentlich großen Menge Schmieröl, die in den Fabriken verbraucht wird, bedeutet es eine bedeutende Ersparnis, wenn man das Oel, nachdem es seinen Zweck als Schmieröl erfüllt, nicht ein fach abtropfen und im Schmutze verlaufen läßt, sondern reinigt, so daß es abermals gebraucht werden kann. Hierzu eignen sich die Apparate von Mirus & Naumann, Blechemballagen und Metallwaaren- Fabrik in Leipzig, durch welche das Oel immer und immer wieder nutzbar gemacht werden kann. Nachdem es auf die einfachste Weise von seinen anhaftenden Schmutzteilen befreit worden, kann es wieder verwendet werden, wie frisch angeschafftes Oel. Der Apparat arbeitet ohne jede Bedienung, braucht nicht erst wie andere, erwärmt zu werden, kann in jedem Winkel stehen, ohne hinderlich zu sein, versagt nie und ist auch nie reparaturbedürftig. Da sich das durch diesen Apparat gereinigte Oel immer wieder ver wenden läßt, somacht sich derselbe schon in 1—2 Monaten bezahlt; auah rentiert er schon dadurch, daß man das neue Oel vor dem Gebrauch durchlaufen läßt und auf diese Weise verhindert, daß Staub und andere Körperchen, welche oft selbst im besten Schmieröl vor handen sind, mit in die Schmierbüchsen kommen. Er hat eine hohe Leistungsfähigkeit, indem man täglich bis 10 Liter unreines Oel filtrieren kann. Der Apparat kostet je nach Größe 22 Mk. 50 Pfg. bis 36 Mk. Wo mehrere Sorten Oel gereinigt werden, empfiehlt es sich, bei dem sehr billigen Preise, mehrere Apparate zu nehmen und [ solche an passenden Orten aufzustellen. Die Anwendung des Apparates ist sehr einfach; beim ersten Mal gießt man etwas reines Oel hinein, damit sich die Filtrierfasern vollsaugen und nicht durch zu heftiges Aufnehmen des schmutzigen Oeles auch grobe Unreinigkeiten, wie Eisenstäubchen, Staub, Putz- fasern oder dergleichen mit in die Filtrierschicht gelangen; dadurch wird ein zu rasches Vollsetzen der Filtriermasse vermieden. Nach dem dies geschehen ist, wird einfach das schmutzige Oel nach Abnahne des Deckels oben hineingegossen, worauf man nach kurzer Zeit das gut gereinigte Oel unten aus dem Hahn, ohne jedoch den Apparat zu kippen, herausläßt. Je nach der Menge des filtrierten Oeles setzt sich im Innern des Apparates ein Rückstand von Schlamm und Wasser an, beides wird je nacL Bedarf, vielleicht alle 2—3 Monate, durch einfaches Herausheben und Entleeren des im Innern befindlichen Sch mutz Sammlers leicht und schnell entfernt; ebenso wird der Zwischenbehälter, in welchem sich, hauptsächlich im untersten Teile desselben, Wasser absetzt, von Zeit zu Zeit entleert, der Inhalt aber nach Entfernung des Wassers wieder mit filtriert und verbraucht. Das sehr selten zu erneuernde Filtriermaterial besteht aus Watte, Baumwollenabfällen, trockenem Moos oder dergleichen. Zahlreiche Anerkennungsschreiben bezeugen die Vorzüglichkeit des Apparates. J. Die Elektrizitäts - Gesellschaft Gelnhausen teilt uns mit: Nachdem durch ergangene gerichtliche Entscheidungen in den Prozessen, welche um das D. R. Patent No. 19026 von Faure geführt werden, besonders durch die Entscheidung des Reichsgerichtes vom 9. Dezember 1893, das Schutzbereich des genannten Patentes dahin festgestellt