426 Zur Statistik des tandw. Versuchs-Wesens. Begründung forstlicher Versuchs-Stationen. Die dritte Frage des Programms für die Plenarsitzungen der 26. Versammlung Deutscher Land- u. Forstwirthe zu Wien (Sept. 1868): „Welche Einrichtungen und Grundsätze haben sich für die Sicherung des Bestandes, die Leitung und erfolg reiche Wirksamkeit der agricultur-chemischen Versuchs- Stationen so bewährt, daß sic besonders da zu em pfehlen sind, wo man mit der Einrichtung von solchen Versuchs-Stationen Vorgehen will? — Giebt es be reits organisirte und in Thätigkeit stehende Versuchs- Stationen für die forstlichen Interessen? Ist es an der Zeit, auch in dieser Richtung vorzugehen, und wie?" ist, soweit sic das landw i rthscha ftliche Vcrsuchswesen betrifft, be dauerlich im Sande verlaufen. Zwar hatte der Einleitende, Landes-Oecon.- Rath Griepenkcrl-Braunschweig, mit einsichtsvollem Verständnis und gestützt auf langjährige Erfahrungen an der Versuchs-Station zu Braun schweig, seine Ueberzeugung dahin ausgesprochen, daß die Versuchs-Stationen in erster Linie ihre Aufgabe darin zu finden haben, eine Stätte zu sein für wissenschaftliche Forschungen, für die Feststellung der Naturgesetze, nach denen sich der Wirthschastsbctrieb regeln müsse. Und zwar müssen sämmtliche Versuchs-Stationen einen Verband bilden, dessen einzelne Glieder nach vorher verabredeten Grundsätzen zu verfahren haben. Eines Versuchsfeldes bedürfe es nicht: die Beobachtungen seien auf den Feldern benachbarter größerer oder kleinerer Güter zu machen. Die zweite Aufgabe der landw.. Versuchs-Stationen müsse die sein, daß die Resultate der Arbeiten den Landwirthen zugänglich gemacht wer den, und die dritte, daß fie den Landwirthen in ihren täglichen Be dürfnissen zur Seite sieben, wobei namentlich auf die Bedeutung hin- gewicscn wurde, welche der Uebcrwachung des Düngermarkts, wie die Versuchs-Stationen sic ausüben, zuzuschreiben sei. Leider hat sich an diese verständige Exposition, welche die dreifache Aufgabe der Versuchs-Stationen: zu mehren, zu lehren und zu wehren, bündig und richtig hervorgehoben, eine Diskussion kaum an geschlossen. Vielmehr wurden die Verhandlungen alsbald auf den zweiten Theil der Programmfrage hinübergeführt, indem eine beiläufige Aeußcrung des einleitenden Redners Veranlassung gab, im Interesse der Forstwissenschaft zu constatiren, daß auch auf forstlichem Gebiete bereits Versuchs-Unternehmungen eingeleitet und selbst forstlich-chemische Unter suchungen schon in nicht geringer Zahl durchgcführt worden seien. Nur daß forstliche Experimente in der Regel größere Dimensionen nach Raum