389 wenn auch keine Sporen ans der Luft auf die Früchte gelangen, wenn sic z. B, bedeckt oder gar luftdicht verschlossen gehalten werden, so faulen sie doch, denn der Fruchtschale hangen stets Sporen von Schimmelpilzen an. Das ist bei einigen Früchten mehr, bei anderen weniger der Fall. Besonders die bereiften Früchte, wie z. B. die Pflau men , Pflegen zahlreiche Sporen auf ihrer Schale zu beherbergen. Be sonders Prof. v. Heßling hat das Verdienst, die zahlreichen Sporen arten auf dem Obst nachgewiescn zu haben, weit früher, als die fran zösischen Gelehrten. Das Obst wird daher auch dann faulen, wenn man cs etwa m Blechbüchsen ohne Weiteres aufbcwahrt. Es fault aber in der That nicht so leicht, als wenn es ganz offen und dem Sporenstaub der Luft ausgescht daliegt. Daher dient es schon zur Conservirung des Obstes, wenn man jede Frucht einzeln in Papier fest entwickelt. Man erreicht damit einen doppelten Zweck, denn erstens fault das Obst weniger leicht, und zweitens kann eine einzelne faulende Frucht nicht so leicht die übrigen anstecken. Will man aber die Fäulniß sicher verhindern, so muß man die auf der Schale befindlichen Pilz sporen entfernen. Das kann entweder durch bloßes Abwischen geschehen oder dadurch, daß inan nach sorgfältigem Abwischen die Frucht einen Moment in concentrirten Alkohol taucht, dann rasch abtrocknet und einwickelt. So behandelte Früchte faulen selten; meist halten sie sich, bis sie durch Verdunstung cinschrumpfen. Man kann auf diese Weise sehr leicht das Obst bis in den folgenden Sommer hinein, ja bis zur folgen den Obsternte conserviren, besonders wenn man durch passende Auswahl des Aufbewahrungsortes, der Gruben und Keller, die übermäßige Aus dünstung und das Cinschrumpfen hindert. Aber bei aller Sorgfalt kann doch ein Theil des Obstes zu Grunde gehen. Ich muß hier davon absehen, daß durch den Fall, durch Quetschung u. s. w. das Obst schon verletzt und stellenweise in Fäulniß gerathen sein kann. Aber es kann außer jenen durch Sorgfalt bei der Obsternte leicht vermeidlichen Ucbelständen noch andere Quellen der Verderbniß geben. Die Pilze dringen nämlich gar nicht selten schon am Baum und vor der Reife tief in's Innere der Frucht ein, namentlich da. wo die Natur ihnen einen Weg anweist. Das ist beim Steinobst weniger, mehr beim Kern obst der Fall. Bei Aepseln und Birnen findet man nicht selten schon beim Abnehmcn vom Baum den ganzen Kanal, ja oft die ganze eigent liche Frucht beschimmelt. Der Pilz dringt von der Blüthcnnarbe her