nämlich einen Theil seines Viehstandcs auf der Alpe auch wintern — so wird mir bei gehöriger Sammlung der Alpflrcu der Dünger zur fortwährenden Speisung der Wiesen nicht fehlen, dann erst geht „Mist über List" und ein sehr lohnender Heuertrag dieser bis dato gänzlich versumpften, total unproductiven Alpflächen wird nicht ausblciben," In ähnlicher Weise lieferten die Anbau-Versuche mit Kunstgras, welche Herr Mosiman auf seiner Alpe Rämisgrat durchgeführt, ein äußerst günstiges Resultat. Wir geben dieselben wie folgt im Auszuge*). „Im Jahre 1857 kaufte ich mit meinem Sohne die in der Gemeinde Langnau gelegene Baueralp Rämisgrat. Sie war mehr als zur Hälfte mit Gesträuch überwachsen, in den kahlen Ausweideu war durch vor heriges Brennen beinahe sämmtliche Dammerde (Humus) zerstört. Die Streu (Farrcn, Lisch, Laub rc.) wurde Jahre lang in Massen abge führt und die Weide so ausgenützt, daß ohne Beihülfe künstlicher Düng mittel dem Boden eine gehörige Ertragsfähigkeit zu geben beinahe un möglich gewesen wäre. Alle Jahre wurde mit dem Pflug (wo das Land zu steil war, mit Karst und Hacke) die Weide aufgebrochen. War der Boden mit Gesträuch überwachsen, so wurde dasselbe vorher ge schwendet, die jungen Zweige herausgeschnitten, in Masse nach Hause geführt und als Stallstreue benutzt, welcher Sommerfrüchte, als: Hafer, Roggen, Erbsen und Kunstgras folgten. Mit jährlich größerem Ertrag an Viehfuttcr haben wir auch gleichzeitig den Viehstand vermehrt und während vor kaum 6 Jahren die Sömmerung nur 30 Kühe ertrug, hatten wir diesen Sommer 30 Milchkühe, welche wir nebst einem Zucht stier und 10 Stück Jungvieh zu wintern gedenken." Diese Versuche sind ein so wesentlicher Fortschritt in alpwirthschaft- licher Hinsicht, daß wir cs im Interesse der Sache böchst wichtig erkann ten, dieselben, wie Eingangs erwähnt, als eine weitere Aufgabe unserer Stationen zu bezeichnen, sic dort zu erproben und unseren denkenden Aelplern vor Augen zu führen. Unsere Stationen dienen demnach der einheimischen Alpwirthschaft in dreifacher Beziehung, indem sie die Lösung der Frage über künstliche Düngung der Alpen, jene der Verbesserung schlechten Weidelandes durch Anbau von Kunstgräsern und die Forschung nach in den Bergen ruhen- ') Schatzmann, Schweiz. Alpenwirthschaft V. Heft S. 28.