285 Pflanzen thcilS von Herrn Wolf, theils von mir viele qualitative Ver- suche gemacht. Alle diese Versuche stimmen in ihren Hauptergebnissen mit den vorigen überein, und es zeigte sich hier, daß bei Pflanzen, die etwa 2 und 3 Decimeter im Boden hoch geworden sind, eine nicht unbedeutende weitere Entwickelung in der wässerigen Lösung nachfolgte; der Stamm erreichte fast die doppelte Dicke und Höhe und die Blätter eine beträcht liche Ausdehnung. Die Pflanzen kamen leickt zur Blüthe und die, welche längere Zeit in der Erde gestanden haben, bringen reife Samen. Auch hierbei haben die Gewichte um ei» Geringes zngenommen, indessen ist in diesen Fällen weniger hierauf zu geben, weil die Bestimmung der Gewichtszunahmen nur so gemacht werden kann, daß man zu gleicher Zeit zwei einander möglichst gleiche Pflanzen ausgräbt, die eine trocknet und wägt, die andere in Wasser oder in die Salzlösungen setzt und erst später wägt. Die Verschiedenheiten der Aschen der ersten und zweiten Pflanze bringen es mit sich, daß hier die Frage, wie viel die zweite noch an organischer Substanz später gewinnt, nicht so sicher beantwortet werden kann. Wir haben überdies im Laufe dieses Sommers wenig quantitative Bestimmungen bei den Pflanzenculturen gemacht, weil es mir vor Allem darauf ankani, durch bloßes Probiren erst überhaupt zu erfahren, wie weit man eine Pflanze in wässerigen Lösungen bringen kann und zu dem Behufe: eine möglichst vollkommene Entwickelung zu erzielen, geeignete Methoden und Salzlösungen ausfindig zu machen. Uni die Leistungen einer solchen, sowie überhaupt irgend einer Untersuchungs methode zu bcurtheilen, ist es absolut unerläßlich, folgende Punkte in's Auge zu fassen: 1) Die Gewichtsmenge, um welche die aschenfrci berechnete orga nische Substanz das Gewicht des Samens übersteigt; 2) die Gewichtsmenge, um welche die künstlich erzogene Pflanze gegen das Gewicht einer normalen DnrchschnittSpflanze znrücksteht; 3) die Normalität in der chemischen Zusammensetzung der orga nischen und unorganischen Bcstandtheile und die Ausbildung aller Organe der Versuchspflanze, welche Eigenschaften ohne Ausnahme und ohne Zwang mit den an einer vom Boden normal erzeugten Durckischnitts- pflanze gewöhnlich vorhandene» verglichen werden müssen. Prüfe» wir nun die Ergebnisse, welche ich im Laufe der verflossenen drei Sommer erhielt, so stellt sich folgendes heraus: