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271 hältnißmäßig geringe Anzahl von Elementen sich beschränken, so werden sie dennoch sehr mannichsaltig. Denn es handelt sich 1) um die Qualitäten der Verbindungen, in welchen man die säurebildenden und basenbildcnden Elemente mit einander ver einigt, 2) um die Quantitäten, in welchen man dieselben relativ zu einander mischt und sie in Lösung bringt. I. Qualität der Verbindungen der iNkineralkeflandtheile, durch welche eine Mauze ernährt werden soll. Die bisherigen Erfahrungen, welche bei Untersuchungen des frucht baren Ackerbodens und der darin vorhandenen wässrigen Losungen ge macht worden sind, beweisen schon zur Genüge, daß die wässrige Lösung, welche aus dem Boden in die Pflanzenwurzel Übertritt, neutral sein muß. Diese Neutralität braucht nun wohl nicht immer streng die wahre chemische Neutralität zu sein, die Pflanze erträgt eine saure wie eine alkalische Flüssigkeit eine Zeit lang, wenn die Lösung der Säure oder Base außerordentlich verdünnt ist, wenn also ein hoher Grad der Ver dünnung den erforderlichen Grad der Neutralität gleichsam ersetzt. Im Boden wird cs sich für gewöhnlich wohl so verhalten, daß die darin befindlichen Wässer durch die an und für sich schwache Kohlensäure, welche darin gelöst ist, ein Wenig sauer erscheinen, alle Base» aber, welche aus dem Boden in eine Lösung übergehen, werden theils durch Schwefel säure, theils durch Salpetersäure, Phosphorsänre und Kohlensäure ge sättigt sein, so daß es also keinen Zweifel weiter unterliegen dürfte, daß die Pflanze aus der im Boden befindlichen Lösung die Mineralbestand- theile nur in Form nahezu neutraler Salze der Schwefelsäure, Salpeter säure und Phosphorsäure und in Form neutraler und saurer Salze der Kohlensäure, mit der freien Kohlensäure aufnchmeu kann. Der Ueber- fluß an Kohlensäure, den die Bodenwässer haben, mag die Löslichkeit der im Wasser sehr schwer löslichen Salze, so z. B. des phosphorsauren Kalks oder Eisens erhöhen, und hierdurch mag die Kohlensäure, außer dem daß sie ja gerade selbst das Material liefert, aus dem die Pflanze ihren Kohlenstoff nimmt, einen weiteren Nutzen haben.