268 3) Auch diese Versuchsreihe zeigt die Nothwendigkeit, daß, wenn man Pflanzen im Wasser erziehen will, man nach und nach verschiedene Lösnugen anwenden muß, daß also die Methode der fraktionirten Lö sungen unentbehrlich ist. Da ich den bei weitem größten Theil der 1860 gemachten Versuche erst in den nächsten dieser Hefte, des Raumes wegen, veröffentliche» kann, so bemerke ich zu den vorstehenden Versuchsreihen nur noch, daß dieselben zunächst dem Nachweis gewidmet waren, daß Landpflanzen in wässrigen Nährstofflösungen statt im Boden vegetiren und alle Phasen der Vegetation durchlaufen können; daß man dabei Massen von Trocken substanz erzielt, die von den im Boden aber im Zimmer gewachsenen Pflanzeu nur mäßig übertroffen wird. Die gegenwärtige Abhandlung hat daher nur den Werth einer methodologischen Einleitung für die folgenden Berichte, wo ich meine Untersuchungen über die Wirkungen einzelner Nährstoffe und Nährstoffcombiuationen mittheilen will. Tharandt, den 10. October 1860. (Fortsetzung folgt ) Notiz über die Bedeutung der Kieselsäure sür die Gramineen, von Or. W. Knop. Man hat früher, gestützt auf die Thatsache, daß die älteren Analysen der Aschen von Gräsern einen bedeutenden Gehalt an Kieselsäure in letzteren nachgewiesen hatten, der Kieselsäure die Bedeutung zugeschrieben, daß sie dem Halme der Gräser eine größere Festigkeit gäbe, als diese durch die Ausbildung der Holzfaser allein bewerkstelligt werden würde. Bei den älteren Analysen wurde indessen der Halm nicht von den ihn umschließenden Blattscheiden getrennt analysirt. Die mikroscopischen Untersuchungen der Physiologen zeigten später, daß die Kieselsäure vorzugsweise in den Blattorganen der Gramineen abgelagert werde, und zu demselben Resultate gelangte man nun in neuerer Zeit auch durch die chemische Analyse, wenn vor Ausführung derselben die physiologisch verschiedenen Organe gesondert und für sich