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240 Die Verschiedenheiten im Habitus lassen sich etwa folgendermaßen bezeichnen: II. hat die Blätter aufstrebend, schilfartig, III. hat die Blätter schwertförmig hängend, IV. hat die ächte Maisgestalt, welche in dieser Zeit palmcn- artig ist, V. die Haltung der Blätter erinnert an die Gestalt der Iris vor der Blüthe. Bei II. und III., also bei den geringeren Conccntrationen sind die Wurzeln bedeutend länger als bei IV. und V.; hierdurch wird das, was ich in meinem zweiten Bericht als Accommodation der Wurzeln be schrieben habe, bestätigt. Am 29. Mai wurden die bisherigen Lösungen entfernt und die selben Flaschen mit neuen Nährflüssigkeiten versehen, in denen die Phos phorsäure und das Ammoniak verwiegen. Das Verfahren bei der Herstellung dieser dritten Nährstofflesung bedarf einer Vorbemerkung. Da ich bemerkt hatte, daß die Pflanzen sehr groß zu werden versprachen, so wünschte ich vor Allem darauf hin- znwirken, daß sie Früchte erzeugen möchten. Da wir, wie ich immer hervorheben muß, noch nicht wissen, was eine Maispflanze bedarf, um überhaupt zu wachsen, noch weniger, was sie bedarf, um Früchte zu erzeugen, so schien es mir am gerathcnsten, in die jetzt zuzusetzende Lösung so viel als möglich von allen Basen und Säuren etwas aufzn- nehmen; da die Pflanzen bei der vorigen Lösung viel 6a0 und LI^O nebst 80, hatten ansnehmen können, so schien es mir nöthig, jetzt die Phosphorsänre möglichst stark zur Aufnahme zu bringen, ohne deswegen OuO und NgO ganz auszuschließen; um in Bezug auf die Stickstoff- afsimilation jedem Mangel vorzubeugen, brachte ich neben Ammoniak auch nochmals Salpetersäure in die Lösung, um, im Falle das Eine ungünstig wirken sollte, durch das Andere dem Mangel vorzubengen. Ich hoffe diese Ansprüche zu befriedigen, indem ich ein Gemenge von 20 Grm. phosphorsaurcm Ammoniak (krystallisirt), 10 - salpetersaurem Kali, 8 - phosphorsaurem Natron (krystallisirt), 2 - schwefelsaurem Kalk, 2 , - schwefelsaurer Magnesia, 1 - - phosphorsaurem Kalk,