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227 Die Vegetation der beiden Pflanzen giebt also, wenn die sonstigen Einrichtungen gut getroffen sind, den Maßstab dafür, wie weit eS die betreffenden Pflanzen ohne Kieselsäure bringen können, wenn sie die anderen Stoffe in gehöriger Menge erhalten. Uni die Versuchsreihe vollständig zu machen, werden noch zwei andere Gefäße mit ^ und L gefüllt: in jedes dieser Gefäße kommt gleichzeitig eine den obigen gleiche Pflanze; aber hier werden die Pflanzen nicht gewechselt; jede bleibt in ihrem Gefäße stehen; die in A stehende Pflanze zeigt durch ihre Vegetation an, was durch Hülfe sämmtlicher Basen und Säure» mit Ausschluß von Kieselsäure und Phosphorsäure zu erreichen ist, die anrere in U zeigt an, wie weit die Vegetation durch Salpetersäure, Phosphorsäure, Kali, Natron u. s. w. zu bringen ist. So erhält man vier Vegetationen, welche zusammen eine Reihe bilden, aus der sich Schlüffe auf die Wirkungen einzelner Stoffe und ganzer Stoffgrnppen ziehen lassen. Viele solcher Reihen müssen nach und nach alle nöthigen Combinationen erschöpfend behandeln. Leider ist mir dieser Gang der Versuche erst im Herbst 1859 im Laufe der Arbeiten selbst klar geworden; meine ersten und meisten Versuche wurden aus andere Art gemacht, wobei die Wirkung einzelner Stoffe nicht so klar hervortreteu kann, wie durch die Methode der fraktionirten Lösungen. 9) So lange man Landpflanzcn blos in Erde, Sand und anderen porösen Medien wachsen läßt, ist es unmöglich zu bestimmen, wie hoch die Conccntration derjenigen Flüssigkeit ist, welche die Wurzeln auf saugen. Diese Frage ist von vielseitigem Interesse; sie kann durch die Erziehung in Wasser vollständig gelöst werden, noch mehr, sie muß ge löst werden, bevor man über die Wirkung der einzelnen Nährstoffe Experimente machen kann. Unter der Annahme, daß die NLHrstoff- lösung, welche man einer Pflanze darbietet, richtig gemischt ist, d. h. unter der Annahme, daß das quantitative Verhältniß der einzelnen Basen und Säuren in dem Gemenge richtig gewählt ist, bleibt noch eine Frage zu lösen, nämlich die Frage, in welcher absoluten Menge jeder einzelne Stoff angewendet werden soll oder was dasselbe bedeutet, in welcher absoluten Quantität das ganze Gemenge im Verhältniß zum Wasser genommen werden soll. Denken wir uns ein Gesäß, in welchem 1090 EC. Wasser ent halten sind und welches die Wurzeln der Versuchspflanze aufnehmen soll. ^ 15*