201 die Blätter durch Barfröste immerhin zerstört werden, die kürzer bewur zelten Triebe können im nächsten Frühjahr trotzdem weiter wachsen. Ei» Mittel gegen das zu zeitige Treiben der Bäume, also ein Schutzmittel gegen die Nachfröste, theilt Dove*) nach einer Angabe von Alber's mit. „In preußisch Lithaucn erhält man in vielen Jahren keine reifen Kirschen, weil bei der rasch in erster Frühliugswärme sich ent wickelnden Vegetation die Bäume bald in voller Blüthe stehen, die dann durch nachfolgende Nachtfröste vernichtet wird. Man bedeckt deswegen den Boden am Fuß der Bäume mit einer Laubdecke; der Boden bleibt dann längere Zeit gefroren, die Baumblüthe wird künstlich bis zu der Zeit zurückgehaltcn, wo jene gefährlichen Nächte, die man in Schweden so bezeichnend „eiserne" nennt, vorüber sind, und man erhält von den später blühenden Bäumen dann einen reichen Ertrag." Es wurden sich freilich noch einige genauer zu erörternde Fragen in Bezug auf die Umstände, welche das Erfrieren begünstigen oder ver hindern, hier anschließen müssen, allein der hier gestattete Raum ist be reits überschritten. Tharandt, den 15. Mai 1800. Ueber die Hindernisse bei Vegetlitionsversiichen in geschossenen Räumen; von vr. Julius Sachs. Pflanzen, mit denen man wissenschaftliche Versuche macht, müssen beinahe inimer unter Umständen erzogen werden, welche ihrem Gedeihen hinderlich sind; in höherem Grade als sonst tritt dieses aber dann ein, wenn man an die Versuchspflanzcn die Zumuthung stellt, uns über ihre Ernährungsweise, über die Wirkungen einzelner Nahrungsstoffe aufzu klären. Je strengere Gültigkeit die Resultate haben sollen, desto nöthiger werden gewöhnlich complicirte Apparate zur allseitigen Ueberwachung aller *) Ueber den Zusammenhang der Wärmeveränderiingen der Atmosphäre mit der Entwickelung der Pflanzen. Berlin 1846, S. 69.