gewohnter Klarheit einer tief cindringenden Untersuchung unterzogen.*) Die Blätter der Kiefer, Tanne, Eibe, des Wacholders u. a. nahmen „einen auffallend schmutziggelbcn Ton an, so daß man die Blätter leicht für halb abgestorben halten könnte, wenn dieselben nicht im Frühjahr wieder vollkommen grün würden." Die Chlorophyllkörnchen der ver änderten Blätter fand v. Mohl gelbgrün. Weit gewöhnlicher ist eine mehr oder weniger entschiedene Röthung der Blätter im Winter, welche nach H. v. Mohl darin ihren Grund hat, daß sich in den Zellen, zumal in denen der Oberhaut, eine rothe Flüssigkeit bildet, welche neben dem noch vorhandenen Chlorophyll die neue Färbung des Blattes bestimmt. Im nächsten Frühjahr nehmen die Chlorophhllkörner der Coniferen ihre rein grüne Färbung wieder an und der rothe Farbstoff in den Zellen der gerötheten Blätter verschwindet, sie erscheinen nun wieder grün. H. v. Mohl findet die Ursache der eben genannten Aenderungen in der mit Lichteinwirkung vereinigten Kälte, unter welcher letzter« man hier natürlich nur niedere Temperaturen über dem Eispunkt zu verstehen hat, er zeigt, daß die Röthung kein Zeichen des Absterbens ist, daß sie auch nicht mit der Farbenändernng der im Herbst abfallenden Blätter unmittelbar verglichen werden darf. Das auffallende Gelb- und Roth-Werdeu der Rapsblätter im Herbst, welches auf manchen Feldern in so hohem Grade stattfindet, daß man bei dem Ueberblick auf größcrn Strecken kaum etwas Grünes sieht, scheint zuni Theil mit der herbstlichen Färbung der abfallenden Baumblätter, zum Theil aber auch mit der von Mohl beschriebenen Veränderung durch Kälte übereinzustimmeu. Die Bemerkung der Landwirthe, daß die Bodcn- qualität die Ursache der Entfärbung bei dem Winterraps sei, hindert nicht, daß Kälte und Licht sie zuletzt herbeiführen, je nachdem der Boden die stofflichen Bedingungen in der Pflanze hervorruft, werden diese Agentien mehr oder weniger Widerstand finden. H. v. Mohl findet es sogar wahrscheinlich, daß bei den genannten Nadelhölzern die winterliche Färbung entschiedener hervortritt, wenn sie auf dem für sie ungünstigen Kalkbo den, als wenn sie in einem mit Quarzsand gemischten Boden stehen. ') Vermischte Schriften botanischen Inhalts; Tübingen 1845.