Volltext Seite (XML)
nicht an," Zungen in Herr von leinen An- mit ihm. sagte leise lag eine , tragisch! Seife lernt ir oft ge- chielt, als kte« Kapi- >egehrenS- auch mal g ruhiger »misch sie alte Herr aes AuS- alt wäre s)ich zwar ich ihm fragen." törst mir eS nicht, aal, nach schweigen »tte das o Liebe." ndet sie. , Talmi; t braucht ' Augen, aß diese »e Wohl- henstaub zen hin- n, stillen lde war >or dem zu der fiädchen, eS von des Ba- heinung md An- men so- einfache ouillard ner Un- n ersten >ge lebte tet war wnehme enS de nen lei er und )ie Da- IMUthS- Sicher- oermag, die Ge ll! und wärme- juldigte der Be nd wie : Herr, e. Sie Emmy g ihres ständig rhaupt n, um hncllen ß, dem fr und r über Frau, Erna klagte eben, daß sie völlig fremd in dem Kreise der jungen Damen sei. Emmy tröstete — das mache sich schon — sie selbst fand, da sie sehr gesellig gelebt hatten, überall irgendwelche Beziehungen. »Sie sind also wohl keine Berlinerin?" fragte sie. »Nun, so eigentlich nicht. Wir leben zwar im Frühling einige Monate hier, im Winter Papas wegen meist in Italien, Aegypten oder wo eS ihn sonst hin trieb, und im Sommer — jetzt, in nächster Zeit, ziehen wir hinaus aufs Land. So bat da« Noma denleben mich verhindert, irgendwo festen Fuß zu fassen. Ich habe nur eine einzige nähere Freundin, die Toch ter eine« GutSnachbar«, Klara von Rochlitz — aber die ist jetzt verreist." »Klara von Rochlitz? Bon den Rempliner Roch litz? Die kenne ich! Und Sie sage» GutSnachbarn? So, wohnen Sie dort? Ach, wie ist c« schön am See. Ich war früher einmal einige Tage auf FroyS- berg, aber da« ist schon länger al« acht Jahre her," rief Emmy entzückt. »Sonnenstein liegt neben Remplin!" sagte Erna. Emmy machle große Augen. „Sonnenstein, die Perle des See«? Dies wun dervolle Besitzthum? Ich denke, eS gehört dem Gra fen RüdenhauS?" sagte sie ganz mechanisch. »Vor Jahren, ja, nachher hat es ein Berliner Bankier gekauft, bei dessen ErbschaftStheilung mein Vater —" »Dann muß auch Schloß FroySberg in der Nähe liegen?" »Gerade gegenüber; der See verengt sich dort und man rudert in einer Viertelstunde hin." „Kennen Sie meinen Vetter FroySberg?" „Sie sind verwandt? Ich hörte nie davon. Ja, ich kenne Herrn von FroySberg wohl." — Jetzt war eS Erna, welche große Augen machte. „Verkehren Sie mit einander?" fragte Emmy in- teressirt, ohne es scheinen zu wollen. „Nur — ein wenig! Herr von FroySberg hat keine Familie, so bade ich ihn nur gelegentlich bei den Rochlitz' gesehen, — bei Papas Herren-Diners oder bei den Jagden war ich nie zugegen." „Mein Bruder geht heute mit nach dort, der Vetter ist gekommen, ihn zu sich einzuladen. Sie standen nämlich jahrelang gespannt mit einander," plauderte Emmy vertraulich weiter, sah aber dann mit Erstaunen, wie eine heiße Blutwelle in Erna Kalands Wangen schoß und sich bis unter ihr brau nes Haar ausbreitete. Was hat sie? Ah — sie interessirte sich für FroySberg. Die kleine Heuchlerin! Eine lebhafte Neugier regte sich in Emmys Herzen. Sie mußte dieses Mäd chen näher kennen lernen. Die Generalin kam zurück, — Erna konnte sich empfehlen. Im letzten Augenblick fiel den Damen noch eine neue Frage ein, Erna wußte aber keinen Bescheid zu geben. Emmy fand, es sei am besten, sie erkundige sich selbst bei Frau Werner, und da auch die übrigen Damen dasselbe zu wissen begehren würden, so schlug die Generalin vor, Emmy solle gleich mit Fräulein Kaland zu der ersteren Dame fahren. Vergnügt machten sich die beiden jungen Mädchen auf den Weg. Sie wurden sehr schnell bekannt mit einander und als sie bei Frau Werner ihre Angelegen heiten erledigt, begleitete Emmy ihre neue Freundin auch noch weiter. Tausend Possen trieben sie unter wegs, nannten sich lachend WohlthätigkeitStanten und machten einen Scherz über den andern. Emmy von Willwart hatte sich lange nicht so be haglich gefühlt, als in Herrn KalandS Equipage neben diesem reizenden frischen Mädchen, welches alle Be fangenheit inzwischen verloren hatte und sich mit leuch tenden Augen dem Vergnügen hingab, das ihr der Verkehr mit einer ebenso fröhlichen Altersgenossin brachte. »Warum wurden Sie so roth, Fräulein Kaland, als ich vorhin von dem Vetter FroySberg sprach?" fragte Emmy einmal. Erna erröthete schon wieder. „Sie sehen eS wohl, ich werde roth ohne allen Grund, es ist daS eine fa tale Schwäche — ich ärgere mich selbst oft darüber," antwortete diese. — Sie sagte nur zum Theil die Wahrheit, denn sie wußte wohl, e« war die Entdeck ung gewesen, daß jener Erich Willwart, Emmys Bru der, auf Schloß FroySberg weile. Eine vage Hoffnung erfüllte sie ganz und machte sie so glücklich und heiter, wie sie sich noch nie ge fühlt, da« gestand sie freilich nicht. Als Erna endlich gegen vier Uhr — eS war die höchste Zeit zum Diner — ihre neue Freundin vor dem Hause wieder ablieferte, versicherte Emmy, sie müßten sich bald Wiedersehen, möglichst bald. Erna lächelte erfreut und Emmy versprach, in den nächsten Tagen schon den Besuch, den sie als ihr geltend be trachtete, erwidern zu wollen. > eine- (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Bestrafter Gottesfrevel. Aus Belgrad wird vom lö. d. MtS. geschrieben: Im Dorfe Bist- ritza in Serbien wüthete ein heftige« Hagclgewitter, welches den Feldfrüchten und Weingärten großen Schaden zufügte. Zur selben Zeit waren viele Bauern im Dorfwirthshause versammelt und fluchten auf die Heiligen und die Hexen. Am ärgsten trieb es der Gastwirth, der ausrief: „Er werde jetzt auf unseren Herrgott schießen, dann werbe daö Gewitter aufhören!" Damit nahm er siine Flinte von der Wand und trat vor die Hausthüre hinaus, um „in den Himmel" zn chießen. Ein anwesender neugieriger Zigeuner folgte dem Wirthe. Als draußen der Gastwirth das Gewehr erhob, züngelte im selben Augenblick ein Blitz längs des zum Himmel emporgerichteten Gcwehrlaufes herab, und erschlug den Gastwirth sowie den Zigeuner. — Geschichte einer Sioux-Ehe. Als vor mehreren Jahren die Sioux-Indianer sich in Castans Panoptikum zu Berlin sehen ließen, erfreute sich Einer, das „Rothauge", ein hübscher junger Mann in den zwanziger Jahren, der besonderen Aufmerk samkeit der Damen. Bor Allem interessirte sich für denselben eine alleinstehende junge Wittwe, eine Frau H. Als die Truppe nach beendeter Tournee in New- Uork auseinander ging, befand sich Frau H. gleichfalls dort, heirathete den Geliebten und ließ sich mit dem selben in Chicago nieder. Der zärtliche Gatte lohnte aber die Liebe seiner Frau schlecht, denn er verließ dieselbe vor etwa Jahresfrist, nachdem er das Geld seiner Frau bis auf den letzten Pfennig verschwendet hatte. Das Paar kam schließlich in San Franzisko wieder zusammen, wo die Frau des „Häuptlings", auf Grund ihr von ihrem Manne zugefügten Miß handlungen, sich von dem rohen Burschen scheiden ließ. Jetzt lebt Frau O-Ta-Wa mit ihrem Kinde, einem hübschen braunen Baby, bei Verwandten in der Rhcinprovin; und erhält ab und zu „Brandbriefe" von dem geschiedenen Gatten, worin er sic um einige Dollars für Wisky und Tabak angeht. — Ein neuer Hufbeschlag, welcher einen bedeutenden Fortschritt des seit langer Zeit ziemlich unveränderten Hufeisens bedeutet, ist von der Pariser Tramwaygesellschaft eingcführt worden, deren Pferde täglich 20 Icm zurücklegen. Die neuen Eisen sind den alten ähnlich, jedoch aus Bessemerstahl verfertigt. Dieselben werden ohne Anwendung von 'Nägeln auf den beschnittenen Huf kalt aufgelegt; sic sind mit einem gebogenen Hebel versehen, dessen gerade in die Höhe stehender Arm bis zur Mitte der Hornwand in die Höhe reicht. An den Enden der Hufeisen ist ein stählerner Ring angebracht, welcher um die Hornwand läuft und an dem Hebel festgehakt wird. An der Innenseite der Eisen befinden sich drei stählerne Spitzen, welche in den Huf eindringen und das Ver schieben des Beschlages verhindern. Zum Abnchmen des Hufeisens genügt die Lösung der an dem Hebel befestigten stählernen Ringe. Für die deutschen Pferde bahnen mit einer Glcisenlänge von 1,200,000 in, auf denen ein jedes Pferd im Durchschnitt nach drei jährigem Gebrauch abgenutzt wird, ist diese Verbesser ung des HufbeschlagS vielleicht ein Gewinn, dessen Bedeutung sehr hoch zu veranschlagen ist. — Rosenkultur. In der Nachbarschaft von Delitzsch kommt in diesem Jahre zum ersten Mal ein Zweig der landwirthschaftlichen Kultur zum Ertrag, der wohl der Kenntnißnahme in weiteren Kreisen wcrth ist. Bor einigen Jahren bereiste ein Vertreter der Fabrik ätherischer Oele von Schimmel u. Co. in Leipzig die Umgegend von Leipzig und machte in Vor trägen Propaganda für den Anbau der türkischen Rosen, der sogenannten s,Rose von Kasanlik", deren die Firma zur Gewinnung von Rosenöl in großen Massen bedarf. Da die Anlagekosten ziemlich bedeutende sind und es keineswegs sicher war, daß die fragliche Roscnsorte unseren strengen deutschen Winter über dauert, so ließ sich nur einer der Gutsbesitzer der Gegend, Schelz in Brodau, auf den Anbau der Rose ein. Dieser bepflanzte im Frühjahr vor 2 Jahren mehrere Morgen Land mit Rosen und dehnte im Vorjahre die Kultur noch weiter aus, sodaß jetzt etwa 8 Morgen mit der „Rose von Kasanlik" bepflanzt sind. Ueberraschend schnell entwickelten sich die Rosen pflanzen zu fast manneshohcn Büschen. Sie haben in diesem Frühling, nach also erst zweijähriger Kultur, eine unzählige Menge von Blüthen «»gesetzt. Die Blumencrnte ist so ergiebig, daß der Besitzer der Anlage täglich etwa 30 Ctr. Rosenblüthcn nach Leipzig zu versenden im.Stande ist. — DaS Tanzen. Für Alle, welche eine sitzende Lebensart führen, mehr geistig thätig sind oder Stuben arbeiten zu verrichten haben, ist das Tanzen unzweifel haft eine der besten Leibesübungen, weil eS Beweg ungen veranlaßt, die gleichzeitig der Gesundheit dien lich sind und des Menschen Herz erfreue». Eine heitere Stimmung ist iinmer von großem Einfluß auf den Körper, allein nicht minder eine taktmäßige Be wegung des ganzen Leibes, denn sie befördert den Stoffumsatz, und dadurch erhalten das Blut, die Zellen, Muskeln und Nerven neue Nahrung. Ein durch geistige Arbeit überangestrcngteS Gehirn findet die nöthige Muße, die vom Sitzen steif gewordenen Glieder werden wieder geschmeidig durch die wechselnde und schnelle Bewegung. E« ist also auch aus diesem Grunde leicht erklärlich, warum die Jugend so gern tanzt, und warum die Alten es immer noch nicht lassen können. ES ist Thatsache, daß Tanzübungen, die täglich und mit Vorsicht angestellt werden, wie wenn es sich um eine Schularbeit handelte, bei jungen und älteren Mädchen von schwacher Gesundheit zum großen Theil die Gymnastik ersetzen können. Soll aber der Tanz ein wirksames Heilmittel sein, so ist es nöthig, ihn in richtigem Maß und Takt auSzu- ühren, weil andernfalls übele Folgen unausbleiblich ind. Bei keiner körperlichen Hebung ist größere Ber icht geboten, als beim Tanzen. Die Uebelstände, die daraus hervorgehen können, sind zahllos: Athmungs- beschwerden, Herzklopfen, zu starke Transpiration, Verdauungsstörungen, Lungenentzündung, Fieber und dgl. Die Ursachen aller dieser Uebel sind folgende. Man tanzt gewöhnlich in einem Saale, worin die Luft zu warm ist, weil entweder die Ventilation un genügend, oder die Beleuchtung zu stark ist. Solche Luft ist sehr schädlich für die Lungen und die Ge sundheit überhaupt. Die engen Taillen verhindern das Einathmen der nothwendigen Luft. Ferner ist der Zug, der beim unvorsichtigen Oeffnen der Fenster entsteht, schon oft die Ursache der Lungenschwindsucht und eines schnellen Todes gewesen. Man tanzt ge wöhnlich zu lange und findet dann der Uebermüdung wegen den Schlaf nicht mehr. Durch eiskalte Ge tränke wird die Transpiration gehemmt. Das Tanzen gleich nach dem Essen ist schädlich; man sollte min destens eine Stunde warten, wenn auch die jungen leidenschaftlichen Tänzerinnen das lange Sitzen ge wöhnlich für überflüssig halten. Gänzlich verboten ist der Tanz Allen,' deren Athmungsorgane leidend sind, weil in der erhöhten Temperatur und durch ge waltsame Bewegung ein Blutsturz die Folge sein kann; ebenso ist Allen, die an Herzklopfen leiden, vom Tanzen abzurathen. Der gefährlichste Tanz ist der Walzer; wie er jetzt getanzt wird ist er nicht mehr der frühere „Schleifer", sondern ein dreitaktiger Ga lopp. Es wäre eine lobenswerthe Aufgabe für die Tanzlehrer, das ursprüngliche Tempo des Walzers wieder einzuführen und die alten Reigentänze wieder zu beleben, damit das Tanzen Allen eine durchaus ungefährliche Lustbarkeit und Erholung böte. — Ein unternehmungslustiger Elephant. Dem Elcphanten der Menagerie Eisfeldt hatte es in Minsk (Rußland) so gut gefallen, daß er beim Aus bruch der Menagerie nach Smolensk sich frei machte und auf eigene Hand erst noch einmal einen Spazier gang durch die Straßen von Minsk unternahm. Er benahm sich dabei recht manierlich und zertrümmerte nur ein paar Thorflügel und Fenster, die ihm im Wege waren, um einen gründlichen Einblick in einzelne Höfe und Häuser der Stadt zu bekommen. Alle Be mühungen des Cirkusdirektors und seiner Leute, den Elephanten von seinen freiheitlichen Ideen abzubringen, fruchteten nichts, und der Einzige, dem das Thier aufs Wort gehorchte — sein Wärter — benutzte den günstigen Moment, eine früher schon verlangte Lohn erhöhung zu erzwingen und — streikte. Erst nachdem Herr Eisfeldt demselben die Zulage bewilligt und dieser den Vertrag in der Tasche hatte, ging er, aus gerüstet mit einer wohlgesiillten Schnapsflasche, ans Werk, that selbst einen kräftigen Schluck und reichte sie dann seinem Pflegebefohlenen, der auch bereits den russischen Wodka schätzen gelernt hatte. Freudig nahm Mr. Elephant die Flasche in Empfang, leerte sie bis auf den letzten Tropfen und trollte dann willig an der Seite seines Wärters und Zechgenossen von dannen. — Allgemeine Thenrung. A. (der einem Andern eine Ohrfeige gegeben und deßhalb zu 70 Mark Geldstrafe verurtheilt wurde): „Sakra, früher hat Einem so a' Ohrfeig'» 5 Gulden 'kost't und jetzt kost's 70 Markt... Es ist schrecklich, wie Alles thener wird!" — Ein Armer bettelte des Nachts einen Vorübergehenden an. „'S ist eine Schande, des Nachts die Leute mit Betteln zu belästigen!" — Entschul digend entgegnete der Bettler: „Verzeihen Se, ick bettle ooch bei Dage!" „Richt' mich nicht und nicht das Meine, Schau aus Dich und aus das Deine, Schau' aus Dich und nicht auf mich. Wenn ich fehle, hüte Dich." „Winket Dir der Wein im Becher, Greife zu und trinke frisch. Aber nicht mit jedem Zecher Setze Dich an einen Tisch." StanLksamtlichc Nachricht«, von Eibenstock vom 22. bis mit 28. Juli 1891. Geboren: 299) Dem Gutsverwalter Heinrich Reinhold Prügner in Muldenhammer 1 S. 201) Der ledigen Näherin Minna Clara Spitzner in Blauentbal I S. 202) Dem Ma schinensticker Louis Hermann Müller hier I T. Aufgeboten: 35 > Der Schneider Ernst Bruno Gräßig hier mit der Stickerin Jenny Unger hier. Eheschließungen: vacat. Gestorben: 144) Des Maurers Hermann Friedr. Stemm- ler hier T., Ida Helene, 5 M. 19 T. 145) Des Kaufmanns Bernhard Löscher hier T., Toni, 3 I. 5 M. 25 T. 148) Des Maurers Richard Paul Stemmler hier S., Paul Walther, 2 M. 10 T. 147) Der Wirthschastsgehilsc Friedrich Bruno Riedel in Wildenthal, ein Ehemann, 35 I. 5 M. 16 T.