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— 40 — daher Doppelriemen nur über 300 min breit bei Scheiben von über 1 in mit Vorteil verwendet werden. Die Wirkungsweise des einfachen Riemens beruht nun bekanntlich auf dem zwischen Scheibenkranz und Riemenfläche herrschenden Anhaftungsvermögen, dem sogenannten Reibungs widerstand. Dieser muß mindestens ebenso groß als die zu übertragende Umfangskraft sein, da sonst der Riemen gleiten würde. Die Umfangskraft sowie die Laufgeschwindigkeit des Riemens bestimmen nun die Abmessungen desselben. Die Laufgeschwindigkeit v des Riemens nimmt man nach Güldners Hilfsbuch am einfachsten, um einen Gleitverlust in un günstigen Fällen auszuschließen, gleich der Umfangsgeschwindig keit, einschl. eines gewissen Sicherheitszuschlages, der getriebenen Scheibe an und setzt hierfür die abgerundete Formel v — 0,05 X nXv — Umlaufzahl X Scheibendurchmesser in in ein. Wenn z. B. der Durchmesser der getriebenen Scheibe einer Transmission 1,20 in und die Umdrehungen pro Minute 270 wären, so ist die Laufgcschwindigkeit des Riemens 0,05 X270X 1,20— « lö in/ssc. Die Umfangskraft U erhält man aus der zu übertragenden Leistung K in Pferdestärken <L.8.) bei der Laufgeschwindigkeit v 75 X ^7 aus der Formel U — —-— LZ. Nach dem angenommenen Beispiel wäre die Umfangskraft U, wenn mit der Laufgeschwindig keit von 16 in/soo 45 118. übertragen werden sollen, gleich Die Umfangskraft bedingt nun, wie schon vorhin erwähnt, die erforderlichen Abmessungen des Riemens und zwar müssen dieselben so reichlich gehalten sein, daß weder ein Zerreißen oder ein übermäßiges Dehnen eintreten kann. Andererseits muß aber auch der Reibungswiderstand auf den Riemenscheiben in einem bestimmten günstigen Verhältnis zur Umfangskraft stehen, damit ein gutes Durchziehen des Riemens erfolgen kann; also ein Schleifen desselben auf den Scheiben unter allen Umständen vermieden wird. Dieser Reibungswiderstand V in LZ ausge drückt, hängt von der Größe der Berührungsfläche zwischen Scheibenkranz und Riemen, sowie von der Größe des Reibungs koeffizienten dieser Flächen und von der Anspannung des ruhen den Riemens ab und zwar so, daß die Anspannung um so größer sein muß, je kleiner die Berührungsfläche und der Reibungs koeffizient sind. Da es nun vorteilhaft ist, die Anspannung des Riemens, wegen des daraus resultierenden Achsenzuges, möglichst klein zu halten, so müssen die Berührungsflächen und der Reibungs koeffizient erreichbar groß genommen werden, was durch reichliche Umfassungsbogen, gutes Riemenmaterial usw. erzielt werden kann. Um nun den Reibungswiderstand 'lV und die Auflege spannung 8 zu ermitteln, ist die Kenntnis des Anhaftungsfaktor x notwendig, welcher sich bei einer bestimmten Umfaffungsbogen- größe aus der Berührungsfläche und dem Reibungskoeffizienten ergibt und dessen Werte verschieden sind in Anbetracht dessen, daß der Zustand des Riemens ein verschiedener, als: wenig oder sehr gefettet, auch feucht sein kann, außerdem ob Holz- oder Gußeisenscheiben Verwendung finden. Daher sind für die am meisten in Betracht kommenden Verhältnisse, Umfassungsbogen; Scheibenumfang, sowie für die verschiedenen Zustände des Riemens Tabellen ausgearbeitet, welche man in jedem maschinentechnischen Lehrbuch findet. Jeder Riemen muß nun mit einer Auflegespannung 8 — ^ LZ m Betrieb genommen werden und in dieser Spannung stets erhalten werden, woraus sich ein für die Umfangskraft k erforderlicher Reibungswiderstand V — 8 <x—1) LZ ergibt. Nehmen wir in unserm Beispiel an, daß der Durchmesser des Schwungrades der Dampfmaschine, welche die Transmission treibt, 2,5 m beträgt, so ergibt sich der Umfang des Schwung rades aus 3,14X2,5 — 7,85 m. Nehmen wir ferner an, der Riemen umfaßt das Schwungrad auf eine Länge von 4,35 m, so erhalten wir das Verhältnis, Umfassungsbogen: Scheibenum fang — 4,35 : 7,85 — 0,55. Der Anhaftungsfaktor x ergibt sich für vorstehendes Verhältnis aus der Tabelle nach der „Hütte" für einen etwas gefetteten Leüerriemen auf gußeisernen Scheiben u 2,63. Die Auflegespannung des Riemens, mit welcher der- elbe in Betrieb genommen und dauernd erhalten werden muß, ? 211 ergibt sich nun nach obiger Formelzu8—130LZ und der für ? erforderliche Reibungswiderstand beträgt ^7 — 8 (x—1) — 130 <2,63—1) — 212 LZ; ist also ebenso groß als die Umfangskraft U, was auch erforderlich ist, um ein Schleifen des Riemens zu verhindern. Im Betriebe herrscht dann im über tragbaren, also ziehenden Riementrum eine Gesamtspannung von 2 U 8 oder xX 8 - 211 -i-130 oder 2,63 X130 ^ - 342 LZ und der in der Laufrichtung von der Dampfmaschine aufzunehmende Achsenzug beträgt 2s ^ L - 211 X ^ ^ 464 LZ wobei das Eigengewicht ausgeschlossen ist. Haben die zusammen arbeitenden Riemenscheiben ungefähr gleiche Durchmesser, bei offenem Riementrieb, so nimmt man die Gesamtzugkraft oder Betriebsspannung im ziehenden Trum 2 als doppelte Umfangs kraft U und den Achsenzug 2s. gleich der dreifachen Umfangs kraft ? an. (Fortsetzung folgt.) Verschiedene Mitteilungen. Schraubenverbindung von Mutter und Bolzen ohne Ge winde. Schon wieder einmal hat Ben Akiba nicht Recht, wenn er sagt, es ist alles schon dagewesen. Eine Schrauben verbindung von Mutter und Bolzen ohne Gewinde hat die Technik bis heute noch nicht gekannt. Schraube und Gewinde sind uns heute zwei völlig untrennbare Begriffe. Trotzdem wird unter D. R.-P. Nr. 218107 eine solche Schraubenver bindung bekannt. Das Wesen der Erfindung, sagt die Patent schrift, besteht darin, daß durch Drehung der Mutter gegen den Bolzen ein Draht oder Band, dessen Anfang an dem Bolzen oder der Mutter befestigt ist, in nebeneinanderliegenden Schrauben gängen auf den Bolzen aufgewickelt wird, wobei sich die End gänge dieser Schraubengänge durch die Bauart der Mutter und des Bolzens gegen die Mutter einerseits und gegen einen Bund des Bolzens andererseits anlegen und so die gegenseitige Verschiebung bewirken. Gegenüber den bekannten Schraubvorrichtnngen soll die neue Einrichtung den Vorteil haben, daß keiner der beiden Schraubenteile mit Gewinde versehen ist. Hierdurch soll es möglich sein, umlaufende Teile von Maschinen, wie Dynamoanker, Kollektoren, Räder, Scheiben usw., auf hochbeanspruchten oder fehr dünnen Wellen znsammenzupressen bezw. zu befestigen, ohne sie durch Gewinde oder dergleichen zu schwächen. Ferner soll durch den in die Bohrung der Mutter ragenden oder an ihr befestigten Draht eine selbsttätige Sicherung bewirkt werden. Durch Ver wendung verschiedener Draht- bezw. Banddicken kann die Gang höhe beliebig geändert werden. Das Lösen der Schraube, sagt die Patentschrift weiter, geschieht durch Abwickeln des Drahtes von dem Bolzen, indem entweder gleichzeitig mit dem Zurückdrehen der Mutter oder des Bolzens ein Zug auf das aus der Mutter ragende Drahtende ausgeübt wird, oder für den Fall, daß der Bund des Bolzens über die Mutter vorsteht, in der Weise, daß die Befestigung des Bundes mit dem Bolzen gelöst und der Draht durch Abwickeln von dem Bolzen entfernt und aus der Mutter herausgezogen wird. Es ändert auch nichts an dem Wesen der Erfindung, wenn das Ende des aufzuwickelnden Drahtes statt an dem Bolzen an der Mutter befestigt ist und die Zuschiebung des Drahtes beim Zuschrauben nicht durch eine tangentiale Bohrung der Mutter, sondern vom Ende des Bolzens aus erfolgt, indem z. B. in den Bund des Bolzens ein steiler Gewindegang eingeschnitten, oder eine zur Mittellinie schräg verlaufende Bohrung vorgesehen ist, durch welche der aufzuwickelnde Draht zugeführt wird. Preisausschreiben. Durch ein Preisausschreiben des Vereins Deutscher Elsenbahnverwaltung sollen Erfinder und Konstrukteure angeregt werden, im Interesse der Betriebssicherheit und der Beschleunigung im Eisenbahnverkehr Erfindungen und Ver besserungen auf folgenden Gebieten auszuarbeiten: 1. Bauliche Einrichtungen und deren Unterhaltung, 2. Bau und Unterhaltung der Betriebsmittel,