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ihm ernst ist, seine Mitglieder auch in dieser Richtung zu unter stützen. Möge das, was man durch Einführung der Kranken beihilfe erhofft, voll und ganz in Erfüllung gehen. Als ein weiteres erfreuliches Zeichen des Fortschrittes wäre zu verzeichnen, daß man für alle diejenigen, welche in besonderen Fällen, die im Statut nicht vorgesehen sind, der Unterstützung so notwendig bedürfen, ebenfalls gesorgt hatte, indem der Verwaltung Mittel zur Verfügung stehen, um auch hier helfend eingreifen zu können. Leider muß aber konstatiert werden, daß die auf dem Dresdener Delegiertentag beschlossene Aufstellung einer Lohn statistik seitens der Mitglieder die Würdigung nicht erfahren hat, die einer so zeitgemäß wichtigen Angelegenheit gezollt werden müßte, und hoffen wir, daß, wer in dieser Angelegenheit seinen Verpflichtungen noch nicht nachgekommen ist, dieses ungesäumt tun wird. Das Bundesorgan, unsere „Deutsche Maschinisten- und Heizer-Zeitschrift", verursachte eine Ausgabe von 7372 Mark, und wäre nur zu empfehlen, daß die Kollegen noch mehr bestrebt sind, die Verbreitung der Zeitschrift zu fördern, wo es nur angängig ist. Auch der Appell, sich an der Mitarbeit mehr zu betätigen, muß wiederholt werden. Es liegt noch viel geistiges Material, erworben durch die tägliche Berufsarbeit, bei unseren Mitgliedern brach und wer sich halbwegs befähigt weiß, in ge diegener Weise etwas für die Allgemeinheit darzubieten, sollte sich nicht scheuen, damit seinen Berufsgenossen Anregung und Belehrung zu bieten. Umsomehr, als unsere Redaktion sich Mühe geben wird, die Spreu vom Weizen zu sondern. Leider erfährt aber unsere, eine der bestausgestatteten und redigierten Fachzeitungen von Seiten der Mitglieder immer noch nicht die Beachtung, die ihr gebührt und es wäre nur zu empfehlen, den lehrreichen Inhalt mehr zu lesen und zu beherzigen. Durch die Anstellung eines festangestellten Bundesvorsitzenden konnte auch betreffs der Agitation anders vorgegangen werden; dabei galt hauptsächlich, die schon angeschloffenen Vereine durch mündliche Vorträge über das Wesen unseres Bundes aufzuklären und zu festigen, fernstehende Kollegen für unsere Ziele zu ge winnen und die Kollegen zu reger Mitarbeit aufzufordern. Was in dieser kurzen Zeit geleistet werden konnte, ist geschehen. Seitens der Verwaltung wurde ferner durch Herausgabe eines Flugblattes, in welchem die Leistungen des Bundes hervor gehoben, die Agitation unterstützt. Wo von den Vereinen die Agitation lebhaft und mit Eifer geführt wurde, waren auch Erfolge zu verzeichnen. Abgesehen von der Gewinnung uns früher angehörender und anderer noch fernstehender Vereine, die in die Wege geleitet wurde, aber bis jetzt noch keine greifbaren Erfolge gezeitigt hat, muß den maßgebenden Vereinsfunktionären die Hausagitation dringend ans Herz gelegt werden. Dort, wo diese gepflegt wurde, konnten die in Frage kommenden Be zirksvereine ihren Mitgliederbestand trotz scharfer Gegenagitation nicht nur erhalten, sondern auch vermehren. Den immer wiederkehrenden Machinationen des Central verbandes der Maschinisten und Heizer mußte energisch entgegen getreten werden. Zur Zeit arbeitet derselbe ebenfalls wieder mit unlauteren Mitteln, um Mitglieder unseres Bundes zu be tören und zu veranlassen, ihre Mitgliedschaft im Bunde auf zugeben und drüben einzutreten. Zu erwähnen wäre noch, daß laut des Kassenberichtes das Bundesvermögen sich an Wertpapieren und barer Kaffe auf 68129,95 Mark beläuft. Am Schluffe des Vorjahres betrug dieses Vermögen 48 375 Mark. Durch Vorstehendes ist wiederum ein Blatt in der Geschichte unseres Bundes ausgefüllt worden. Es konnte redliches Streben nach den Zielen unseres Bundes, umfassende und aufopfernde Tätigkeit der Kollegen im ganzen Reiche verzeichnet werden. Alle Teilnehmer am Werke haben sich um die Weiterentwicklung des Bundes und die Wohlfahrt der Berufsgenossen verdient ge macht und Anspruch auf Anerkennung und Dank erworben. Es soll an dieser Stelle diesen dankbaren Gefühlen gegen unsere Mitarbeiter hiermit freudiger Ausdruck gegeben sein und zugleich die Hoffnung auf ferneres getreuliches Zusammenwirken aus gesprochen werden zum Nutzen der Allgemeinheit. Viel bleibt noch zu tun übrig, um dem Bunde eine lichte Zukunft zu bereiten, dazu muß sich die Kollegenschaft durch opferwilliges, verständnisvolles Mitarbeiten zu ihrem eigenen Wohle verstehen. Noch stehen Tausende von Maschinisten und Heizern dem Bunde fern und ist es Hauptaufgabe aller Mit glieder, diese dem Bunde zuzuführen. Dieses kann nur gelingen, indem ein jedes Bundesmitglied Hand in Hand mit der Ver waltung eintritt zu reger Agitation. Möge sich ein Jeder ferner mit Fleiß und Regsamkeit am Vereins- und Bundesleben beteiligen und mit Eifer dahin wirken, dem Heizer- und Maschinistenstand zu dem Ansehen zu verhelfen, welches ihm als einem so ver antwortungsreichen gebührt. Chemnitz, im Februar 1911. Die Verwaltung.