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220 Das oben gegebene Beispiel zeigt auch, worauf besonders zu achten ist, wenn diese Schalldämpfungs- oder Jsoliermaterialien auch bei anderen Teilen des maschinellen Betriebes mit Erfolg angewandt werden sollen. Bei Fundamenten wird man auch darauf achten, daß die Fläche, auf welche der Filz oder Kork gelegt wird, vorher sauber mit Zement glattgestrichen ist, damit nicht das Jsoliermaterial genötigt ist, die Unebenheiten auzufüllen. Wandkonsole für Transmissionen werden zweckmäßig in der Weise isoliert, daß die Konsole unter Zwischenlegung einer Filzschicht auf eine kräftige Holzplatte verschraubt werden; unter letztere wird an den Außenkanten je eine Filzschicht und darunter je eine starke Holzbohle gebracht. Das Holzbrett wird dann zusammen mit dieser Filzplatte und Holzbohle mit der Wand mittels Mg. 1. Na- 2. durchgehender Ankerschrauben verbunden. (Fig. 1.) Die Löcher in der Wand selbst sollen so groß sein, daß die Bolzen das Mauer werk nicht berühren. Zn empfehlen ist es dann noch, auf der andern Seite der Wand unter die Ankerplatten nochmals Filz zu legen und zwar von solcher Größe, daß der zulässige Flächen druck nicht überschritten wird. In ähnlicher Weise wird man Maschinen isolieren, welche auf den Erdboden ohne Fundament oder auf Balkenlagern aufgestellt werden. Es ist nur immer daran festzuhalten, daß es ein Haupterfordernis ist, daß nicht etwa die Maschine durch feste Teile irgend einer Art mit dem Mauerwerk, Fußboden oder dergl. in Verbindung gebracht wird; stets müssen solche Teile durch eine Isolierschicht oder, sofern sie wie z. B. Befestigungsschrauben durch feste Teile hindurch geführt werden, durch eine Luftschicht getrennt sein. (Fig. 2 und 3.) Es müssen daher auch die Muttern und Köpfe ver Befestigungs bolzen zunächst auf einer Isolierschicht ruhen. Wie schädlich feste Verbindungen auch geringfügiger Art sind, zeigen die in der Praxis mehrfach vorgekommenen Fälle, daß zur Verhütung der Fortpflanzung der Erschütterungen zwischen zwei Brandmauern angebrachte Luftzwischenräume in dem einen Falle durch einige kleine Verbindungen der Mauern untereinander, in einem anderen Falle durch teilweise Ausfüllung mit Schutt unwirksam wurden. Bei dieser Gelegenheit sei darauf aufmerksam gemacht, daß die Wände wie auch Decken gewissermaßen als Resonanzböden wirken. Durch Absteifung an geeigneten Punkten außer Anwendung der genannten Mittel wird man daher unter Umständen noch bessere Erfolge erzielen. Sind Maschinen in oberen Stockwerken auf gestellt, so wird man, da die Decken wie Membrane schwingen, die Maschinen möglichst so aufstellen, daß sie auf mehreren Unter zügen stehen und zwar möglichst nahe den Stützpunkten dieser Unterzüge; denn je weiter von letzteren entfernt die Stöße ent stehen, umso größer sind natürlich die Schwingungen der Decke; man muß also evtl, durch Unterlegung von Holzbohlen das Gewicht auf mehrere Balkenlagen verteilen. Bei schwereren Maschinen, welche wie Webemaschinen, Buchdruckpressen und dergl. öfters nur auf Füßen oder schmalen Rahmen stehen, müssen, weil sonst der Flächendruck auf das Jsoliermaterial zu groß würde, größere Auflagcflächen geschaffen werden, indem man z. B. die Füße der Maschinen mit Bohlenunterlagen verbindet und ebenso für Rahmen Holzunterlagen von genügender Breite schafft. Rohr leitungen sollen die Wände möglichst garnicht berühren, worauf auch bei Durchführung durch die Mauern besonders zu achten ist; die Schellen, welche die Rohre tragen, sollen innen mit Isolier stoffen ausgekleidct sein; ihre Befestigung in der Wand erfolgt am besten durch Vermittlung von Holzdübeln. Wie anfangs bemerkt, werden die Schwingungen auch durch die Luft, wenn auch in geringerem Maße, weitergeleitet. Will man diese Schallwellen nicht nach außen gelangen lassen, so gibt es nur den einen Weg, schallsichere Wände aufzustellen und die Oeffnungen entsprechend zu verkleiden. Verschiedene Mitteilungen. Selbstschließender Ventilhahn. An gewöhnlichen Hähnen vorzunehmende Reparaturen, wie Einlegen neuer Dichtungen, Nachschleifen und Erneuern der Dichtungsscheiben rc. bedingen stets einen Abschluß der zugehörigen Leitung, was in den meisten Fällen mit erheblichen Störungen und Unannehmlichkeiten verbunden ist. Bei Wasserleitungen in Wohnhäusern muß in den meisten Fällen, wenn bei einem Wasserhahn eine Dichtungsscheibe aus gewechselt werden soll, der Haupthahn abgestellt und so sämtlichen Mietern bis zur Beendigung der Reparatur das Wasser entzogen werden. Im Winter wird oft, um das Zufrieren der Leitungen zu vermeiden, der Haupthahn abgestellt, wobei es sehr leicht Vor kommen kann, daß irgendwo ein Zapfhahn bei Wiederöffnen des Haupthahns offen steht und dadurch die betreffende Küche oder das Zimmer durch das Ueberlaufen des Wassers beschädigt wird. Bei Warmwasseranlagen erfordert die Reparatur eines Hahns immer ein Entleeren der Leitungen und Behälter und damit auch gleichzeitig ein Ausziehen des Feuers aus dem Ofen oder Kessel, was mit Störungen, Verlusten, Aerger und Unkosten verbunden ist. Alle diese Nachteile und Unannehmlichkeiten werden durch einen dem Obersteiger A. Habicht, Altenberg, neuerdings gesetzlich geschützten, selbstschließenden Ventilhahn beseitigt. Ein defekt gewordenes Ventil kann bei diesem Hahn ausgewechselt, auch kann an demselben jede Reparatur vorgenommen werden, ohne daß man es nötig hat, deshalb die betreffende Leitung abzustellen. Bei diesem Hahn ist an dem Ventilteller ein Stift angebracht, der auf eine unterhalb des Ventilsitzes befindliche Kugel wirkt. Ist dieser Hahn vollständig zugeschraubt, so befindet sich der Ventilteller auf seinem Sitz und schließt die Leitung vollkommen ab. Dreht man die Ventilspindel halb auf, so entfernt der Ventilteller sich von seinem Sitz und der daran befindliche Stift hält die unterhalb des Ventilsitzes vorgesehene Kugel zurück, so- daß Wasser durch den Hahn entströmen kann. Wird die Ventil spindel aber ganz in die Höhe geschraubt, so tritt auch der erwähnte Stift so weit zurück, daß die Kugel sich von unten an den Ventilsitz anschließen kann, gegen den sie durch den Druck des Leitungs wassers gedrückt wird, so daß dem Hahn kein Wasser entströmen kann und jede Hantierung innerhalb des Hahnes ermöglicht wird. Die Konstruktion dieses Hahnes gestattet dessen billige Herstellung, weshalb derselbe sich wohl leicht und schnell einführen dürfte. Die Schweigepflicht des Modellbauers. Es gibt im Er findungswesen gewisse Fälle, in welchen man zur Patentanmeldung erst dann schreitet, wenn die Ausführbarkeit der Idee praktisch erprobt worden ist. Zu diesem Zwecke bedarf der Erfinder der Mitwirkung des Modellbauers, dem gegenüber er gezwungen ist,