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190 88. Auf einfache weise läßt sich der Kraftverbrauch dieser Arbeits- Maschinen nicht feststellen, wenn man wert auf ein genaues Resultat legt. Haben Sie Elektrizität zur Verfügung, so treiben Sie am besten jede einzelne Maschine durch einen Motor für sich an und schalten einen Meß apparat ein. Es ist dann ein mehrere Tage ununterbrochenes Beobachten nötig, um Veränderungen im verarbeiteten Material, Garnnummerwechsel, Kettfadenzahl auf der Schlichtmaschine und auf der Schermaschine, größere oder schwächere Beanspruchung der Kette im Webstuhl und viele andere, Einfluß habende Faktoren beim Ablesen des Gelamtkraftverbrauchs zu be rücksichtigen. Ungefähre Anhaltspunkte über den Kraftverbrauch bei keer- und vollauf wird Ihnen anstandslos der Erbauer der betreffenden Maschinen geben. Sie würden auf diese weise sich ein Bild des ungefähren Kraftverbrauchs am einfachsten machen können. 8g. Je nachdem, was für Arten von Magneten angefertigt werden sollen, wendet man zwei Methoden an. Bei Hufeisenmagneten legt man das Stück an die Pole eines kräftigen Elektromagneten an und zieht es einige Male hin und her. vor dem Abreißen legt man einen Anker vor, das ist ein Stab aus weichem Eisen, der eine Verbindung der beiden Schenkel herstellt. Auch Stäbe werden oft auf diese weise magnetisiert, wobei man neben der Hin- und Herbewegung den Stab noch um seine Achse dreht. Der zum Magnetisieren benutzte Elektromagnet besteht aus zwei nebeneinander stehenden, mit Drahtspulen versehenen Stäben aus weichem Eisen. Die Kerne sind am unteren Ende durch ein Lisenjoch verbunden. Bemerkt möge werden, daß die Stärke eines Elektromagneten von der Amperewindungszahl abhängt; je mehr Windungen auf ( cm Länge und je größer die hindurchgeschickte Stromstärke, desto größer die magnetische Wirkung. Dbwohl Sie die Spulen selbst Herstellen können, so würde ich diese fertig von einer Firma (Umbreit L Mathes, Leipzig- Plagwitz) unter Angabe des Zweckes beziehen. Besonders wenn Stäbe in Frage kommen, magnetisiert man oft derarf, daß man den Stab in eine Spule einlegt und (5—20 Sekunden einen starken Strom durch die Spule schickt. Sofern die Spule oder auch nur der Stab während des Magnetisierens erschüttert wird, erhält man schnell einen Magneten von bleibender Stärke. Kommt es darauf an, Magnete von möglichst lange Zeit gleichbleibender Stärke zu erhalten, so kocht man die Stäbe nach dem Magnetisieren etwa H2 Stunde lang, läßt sie abkühlen, magnetisiert nochmals und kocht wieder. Diese Prozedur wiederholt man einige Male. Der Magnetismus derart behandelter Stücke ist zwar etwas schwächer, als wenn nicht erwärmt würde, er bleibt aber auch bei mechanischen Ein wirkungen, als Stößen usw., in unveränderter Stärke vorhanden, ebenso gilt dies für Temperaturschwankungen. Je länger man kocht, desto besser das Resultat. Die Güte des Magneten hängt aber außerdem von dem Material sowie von dessen Beschaffenheit ab. vorzüglich ist Wolframstahl. Kürzere Stäbe, Ringe usw. verwende man glashart, während derart harte Stücke von gestreckter Form nicht die Menge von remanentem (bleibendem) Magnetismus annehmen, wie dies bei blau angelassenem Sahl der Fall ist. Die Größe der Magnetisierungssxule richtet sich nach Art und Größe der Magnete. 90. Die Berechnung von Dynamomaschinen erfordert wesentliche Uebung und vor allen Dingen Erfahrung. Es können bei dem gesamten Rechnungsverfahren so viele Größen verschieden angenommen werden, daß man auch ebenso viele Lösungen erhält. Schwer ist es in den meisten Fällen allerdings nicht, eine gut arbeitende Maschine zu bauen, sofern man auf die Wirtschaftlichkeit keine Rücksicht nimmt. Sämtliche Rechnungs formeln gehen nun dahin, eine gut funktionierende Maschine mit gutem Nutzeffekt und niedrigen Herstellungskosten zu bauen. Sehr viele An nahmen in der Berechnung beruhen auf Lrfahrungsgrundsätzen. Ls geht also hervor, daß man nur eine genaue Rechnung bezw. Angabe machen kann, wenn man eine bestimmte Maschine vor Augen hat. In nach folgender Berechnung sei angenommen, daß eine zweipolige Nebenschluß maschine (wie dies bei der vorliegenden Stromstärke und Spannung wohl immer der Fall ist) vorliegt. Der Anker hat Trommelform. Maschinen mit derart geringer Leistung laufen aber mit einer weit hökeren Touren zahl, da sonst ein Anker von viel zu großem Durchmesser resultiert, vor her möge bemerkt sein, daß man in der Praxis oft folgende Faustregeln antrifft: Ankerdrahtstärke — 0,5. — 0,5. ^ (0 — 0,5 . 3,(6 — 1,58 mm, Stärke des Magnetdrahtes — 0,8. s — 0,8. 1^(0 — 0,8 . 3,(6 — 2,5s mm. An Ankerdraht braucht man, um ( Volt Spannung zu erzielen, o,8-( bis t,35 m Draht. Beanspruchung der Drahtes im Anker ^ 2—8 Amx. pro t qmm, im Magnet — t,5—3,5 Amp. pro ( qmm. Elektromagnet- Dimension, Länge zu Durchmesser — >/i bis 2/,. Umfangsgeschwindigkeit des Ankers in m — (2 bis 20 pro Sekunde. Amperewindungen pro qcm Magnetquerschnitt ck>ei Nebenschlußmaschinen etwa (0—20. wenn also z. B. ein Magnet von ( qcm Querschnitt vorliegt und man (5 Amxerewindungen annimmt, so sind bei Belastung von 3 Ampere — — — 5 Windungen zu nehmen. Nach Erörterung der allgemeinen Annahmen sei eine ungefähre Rechnung durchgeführt, die allerdings nur als Anhalts punkt dienen kann, da im Fragekasten kein Raum für ausgedehnte Spezial berechnungen ist. Die Formeln sind derart gehalten, daß ohne große mathematische Kenntnisse ein Nachrechnen möglich ist. Darin ist: s — Stromstärke, e — Spannung, is — Stromstärke im Anker, ic — 50, is — Stromstärke im Nebenschluß, — widerstand im Anker, /X — nackter Draht, 8 — besponnener Draht dividiert durch nackten Draht, V^s — wider stand im Nebenschluß, I, — Länge des Ankerdrahtes, n — Tourenzahl, ^ — Elektromotorische Kraft (Spannung) im Anker, l) — Durchmesser des Ankers, ci — Durchmesser des nackten Drahtes, el, — Durchmesser des umsponnenen Drahtes, 8 — Beanspruchung des Ankerdrahtes. Die Annahme ist, eine Maschine für 30 Volt und (0 Ampere zu berechnen. Bei nachfolgender Rechnung ergibt sich die Tourenzahl von selbst. 1/ 2 X (0 3,(4 X 5 >/ t.28 — (,2 MM. (-r ist eine feststehende Zahl — 3,(4.) Vl/a — , — — o,(7 Ghm. (8 s (8 X tO ° 02 — 400 X I< X 8 X X ZV», die Werte eingesetzt, wobei der nackte Draht mit (,2 zu multiplizieren ist, will man die Härte des umsponnen Drahtes erhalten. l)2 ^ qoo . 50 X ,,5 . (,73 X 0,^7 — 8823. Die (Quadratwurzel, aus einer Tabelle entnommen, ist L> — 8823 — rund 94 mm. Die Anzahl der Windungen des Ankerdrahtes ist -r X D dl 2 X (elV — umsponnener Draht), die werte eingesetzt — dl 3,(4 X 94, . —^^ — 93,3, rund 99. 2 X 1,5 ' ' is — 0,03 X s — 0,03 X zo — 0,3 Ampere, is — s -j- is — (0 -j- 0,3 — zo,3 Ampere, L — e -j- X is — 30 -j- (0,(7 X (0,3) — 30 -p (,75 — 3(,75 Volt, ^ E ^ ^0 Vhm, 0,03 X 1 0,3 ' ' 1. — 5XdIXl) — 5XggXg,-( (cm) — -(6,5 m, Tourenzahl n — (200000 X ^ x^Hv ' die werte eingesetzt ^ ) n X (200000 X 0,(5 X — bedeutet 9,4 X 9-( X 9 4), 3,(-( X 9,-(S ^ ^ n X (200000 X ; demnach n — (200000 X 0,00(82, 2608 ' ^ demnach n — 2(8-( rund 2(90 Touren pro Minute. Als Kontrolle für die Umfangsgeschwindigkeit des Ankers unserer Maschine dient die Formel, Umfangsgeschwindigkeit u — l)X-rXn(Oin cm, n in Touren pro Sekunde), u — 9,4 X 3,(4 x ss,5, u ^ (09(,5 cm ---- (0,9 m pro Sekunde. Die Umfangsgeschwindigkeit ist also angemessen und könnte ruhig noch höher sein, was einem größeren Ankerdurchmesser entspräche. — Die Berechnung der Länge des Magnetdrahtes kann nur erfolgen, wenn Kraftlinien, Sättigungsgrad usw. in Rechnung gezogen wird. Ungefähr kann die Länge aus der früher angegebenen Formel betr. Kmperewindungen pro Magnetquerschnitt erfolgen. Als Antriebskraft würde ein 0,5 ?8.-Notor reichlich genügen. Lassen Sie sich von einer Buchhandlung einen Katalog kommen zwecks Auswahl von leichtverständ lichen Werken dieser Art. vWMmel-klilMiieiMeii - - UL0I1 uiisoröm bewätli-lön 8ogkN878lem. - - - -- Huorrmolits Vg.usrlikcktiZlreit. Xeius 8olt3(11ie1i6 LmssbiläunA. Nau vörlkMAS uu86rö krospskte. I ü. W L ttelM. krklirt