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160 der Figur 3 der — Pol der Hauptleitung ohne Glühlampe direkt an Erde gelegt werden und es befände sich in der 4- Leitung ein Erdschluß, so würde ein direkter Kurzschluß im Netz entstehen. Wenn die Isolation mangelhaft ist, so wird die Lampe schwach leuchten, wodurch dann aber leicht in der Messung ein Fehler entstehen kann, indem dann garnicht die volle Netzspannung zwischen Erde und der an das Instrument angelegten Leitung herrscht. Um hierüber Gewißheit zu erlangen, führt man zwei Messungen aus, indem man erstens nach Figur 4 den geerdeten Pol der Glühlampe an die Klemme „Leitung" legt, und dann die zu prüfende Leitung nach Figur 3. Gibt nach Figur 4 das Voltmeter die Spannung v an, statt 110 resp. 220 Volt, und dann nach Figur 3 die Spannung L, so ist der Isolations- Widerstand, in der Annahme, daß für das Galvanoskop die Widerstandswerte 20000 für 110 und 40000 für 220 Volt gelten, nach der Formel: V — 20000 — l) bei Benutzung der Klemme für 110 Volt und § — 40000 — l) bei Benutzung der Klemme für 220 Volt zu berechnen. Wenn zum Beispiel bei Prüfung einer Installation unter Benutzung eines Netzes mit 220 Volt und Schaltung nach Figur 3 das Voltmeter 50 Volt anzeigt, die Lampe jedoch in schwaches Glühen gerät, so stellt man aus diesem Grunde noch die Verbindung nach Figur 4 her. In der Annahme, daß das Voltmeter jetzt 150 Volt anzeigt, ist der Jsolationswiderstand der Isolation: § - 40000 — l) ^ 80000 Ohm. Wobei die Klemme für 220 Volt bei beiden Messungen benutzt wurde. Bei Dreileiteranlagen legt man stets den Mittelleiter durch eine Glühlampe an Erde, falls derselbe nicht bereits durch blanke Verlegung geerdet ist. Soll die Isolation eines Zweileiternetzes während des Betriebes auf Erdschluß geprüft werden, so mißt man mit den Klemmen „110 resp. 220 Volt" und „Leitung" die Spannung zwischen 4- und — Schiene, (Netzspannung) sie sei v; dann zwischen 4-Schiene und Erde, sie sei?-;-; dann zwischen —Schiene und Erde, sie sei L—; dann ist der Jsolationswiderstand der ganzen Anlage §^20000 ^ ^ 1^ resp. 1?— 40000 ^ ^ 1^ je nach der Anlage für 110 resp. 220 Volt. In diesen Formeln ist statt des Minuszeichen ein Pluszeichen im Nenner zu setzen, wenn die Ausschläge L-j- und L— nach verschiedenen Seilen erfolgen, während dieselbe Klemme des Instrumentes an Erde liegt. Als Jsolationswiderstand der Plus leitung für sich erhält man b'-j- — 20000 — 1 — resp. §-j-—40000 (L---N v ?- leitung — 20000 und für die Minus- ) resp. 40000 Wenn z. B. in einer Zweileiteranlage die Spannung zwischen der 4- und —Schiene 110 Volt, die Spannung zwischen der > Schiene und Erde 5 Volt, zwischen der—Schiene und Erde 11 Volt beträgt und die Ausschläge bei den beiden letzten Messungen nach verschiedenen Seiten erfolgt sind, dann ist die Isolation der ganzen Anlage: ^ — 20000 ^ —-1^ — ca. 117 000 Ohm, der Plusleitung für sich: I'-j- — 20000 — 1 — -0-^ — ca. 170000 Ohm, und der Minusleitung für sich: x- -- 20000 i __ ^ ca. 375 000 Ohm. Soll die Isolation eines Dreileiternetzes im Betriebe gegen Erde gemessen werden, so mißt man zuerst die Spannung v zwischen > und O-Leiter, dann die Spannung k-j- zwischen 4- Leiter und Erde und dann die Spannung ?c> zwischen O-Leiter und Erde und erhält die Gesamtisolation: l? — 20000 ^4 ^° 4°°°° -1) MH hier ist im Nenner statt des Minuszeichen ein Pluszeichen zu setzen, wenn die Ausschläge nach verschiedenen Seiten erfolgen, während dieselbe Klemme des Instrumentes an Erde liegt. Es soll jetzt noch einiges über die Sicherungen erwähnt werden. Die Dimensionen des Abschmelzdrahtes der Sicherungen sind so bemessen, daß er bei plötzlicher Belastung (Kurzschluß) mit der doppelten für ihn bestimmten Stromstärke abschmilzt und werden die Sicherungspatronen resp. Stöpsel von den Elektrizitätsfirmen unverwechselbar geliefert, d. h. die Patronen oder Stöpsel können nur für die Stromstärke verwendet werden, wofür sie bestimmt sind. Wie sich nun aber jedes Gesetz und jede Vorschrift umgehen läßt, so wird auch hier noch vielfach und in unverantwortlicher Weise gesündigt, wodurch unter Um ständen der Betrieb auf das schwerste geschädigt werden kann. Es kommt leider noch vor, daß Patronen oder Stöpsel für höhere Stromstärken in Sicherungselementen für z. B. 6 Amp. dadurch passend gemacht werden und der Kontakt vermittelt wird, indem Metallstückchen und Scheiben untergelegt oder Stellmuttern entfernt werden; oder durchgeschmolzene Patronen dadurch wieder hergestellt, indem die beiden Kontaktflächen durch einen außen verlaufenden Kupferdraht verbunden werden. Es ist sogar vor gekommen, daß der Hohlraum der Stöpsel voll Blei gegossen worden ist. Häufiger werden offene Schmelzeinsätze an Schalttafeln aus Blei oder Kupfer von beliebiger Stärke hergestellt. Alle diese Manipulationen können im höchsten Grade feuergefährlich werden und sind daher strafbar. An Jnstallationsschaltern kommen Störungen durch Ab brechen der Kontaktfedern und Spindeln vor und werden letztere häufig dadurch abgebrochen, indem die Schalter zum Aufhängen der verschiedensten Gegenstände benutzt werden, so gebrauchte ein Barbier den Schaltergriff zur Befestigung seines Streichriemens und wetzte seine Rasiermesser daran. Natürlich sind in solchen und ähnlichen Fällen die Tage der Schalter gezählt, wobei nicht selten auf die „mangelhaften Schalter" geschimpft wird. Wir kommen jetzt zum Schluß auf die Störungen an den Akkumulatoren. Wenn auch im Sinne der vorbesprochenen Be triebsstörungen, hier solche nicht auftreten, so kann doch durch unsachgemäße Behandlung der Akkumulatorenbatterie, diese in kurzer Zeit zu Grunde gerichtet werden, und es müssen deshalb in erster Linie die von den Fabriken herausgegebenen Wartungs vorschriften auf das gewissenhafteste befolgt werden. Die größte Beachtung ist der Ladung und Entladung zu schenken. Die Ladung hat solange mit der zulässigen Stromstärke, gegen Ende der Ladung etwa mit der halben Stromstärke zu geschehen, bis die positiven und negativen Platten lebhaft Gas entwickeln. Während dieser Zeit müssen die Elemente beobachtet werden. Wenn ein Element in der Gasentwicklung zurückbleibt oder garnicht gast, so liegt der Grund hierfür, bei Zellenschalter elementen in zu frühem Abschalten, falscher Stellung des Zellen schalters, Ladung bei Parallelbetrieb oder Kurzschluß und bei der Stammbatterie stets in einem Kurzschluß zwischen zwei Platten. Es muß dann unverzüglich das betreffende Element mit einer Handlampe abgeleuchtet und der Kurzschluß beseitigt werden. Als Ursache findet man oft gekrümmte Platten oder Bleischwamm und Fremdkörper zwischen der positiven und nega tiven Platte. Auch kann es Vorkommen, daß die Platten an dem Bleiblech, mit dem die Holzkästen ausgeschlagen sind,