Anmerkungen. Augustin-Louis Gauchy, geboren den 21. August 1789 zu Paris, wo sein Yater Advocat war, zeigte schon als Knabe 1 hervorragende mathematische Begabung, sodass er das Interesse von Lagrange erregte. Nachdem er seit 1805 zuerst die Ecole polytechnique, darauf die Ecole des Ponts et des Chaussöes besucht und die Prüfungen mit der grössten Auszeichnung be standen hatte, wurde er 1810 als Ingenieur nach Cherbourg geschickt, das Napoleon I. zu einem grossartigen Kriegshafen umzugestalten plante. Seine Mussestunden benutzte er, wie er in einem Briefe schreibt, »zu einer systematischen Wiederholung der ganzen Mathematik, um dabei die Beweise zu vereinfachen und neue Sätze zu entdecken«. Diese Worte des Jünglings kennzeichnen den Mann, sowohl sein kritisches Bestreben, die Analysis auf sichere Grundlage zu stellen und die im acht zehnten Jahrhundert arg vernachlässigte Strenge der Beweise wiederherzustellen, als auch die schöpferische Seite seines Talentes, die auf den verschiedensten Gebieten der reinen und angewandten Mathematik zur Geltung gekommen ist. Im Jahre 1813 kehrte Gauchy nach Paris zurück, um sich ausschliesslich mathematischen Studien zu widmen. Bei der Preisbewerbung für 1815, bei der es sich um die Theorie der Fortpflanzung der Wellen an der Oberfläche einer schweren Flüssigkeit handelte, wurde seine Abhandlung von der Aka demie gekrönt; als ihr Vorläufer ist eine andre umfangreiche Abhandlung über die Theorie der bestimmten Integrale anzu sehen, die er am 22. August 1814 dem Institute überreicht hatte und die von Legendre sehr günstig beurtheilt worden war. Bereits 1816 wurde Gauchy Mitglied des Instituts und bald darauf Professor an der Ecole polytechnique, später auch an der Sorbonne und dem College de France. Früchte seiner Lehrthätigkeit waren die klassischen Werke: »Cours de 1’Ana lyse de l’Ücole royale polytechnique«, Paris 1821 und: »Kesume des legons donnees ä l’Ecole royale polytechnique sur le calcul infinitösimal«, Paris 1823.