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X. Band. Chemnitz, den 1. März 190Ü. Nrfll. ^ Der Jniertionipretr beträgt ^ pro vlergespallene Peritzetle oder deren Raum K Ps. — Stellengesuche 10 Ps. Bei Wiederholungen Rabatt. -4- Deutsche Beilagen von denen der Redaction ^ ein Probeexemplar etnzusenden ist, werden unter genauer Angabe der Auflage billigst berechnet. Maschinisten- und Heizer-Zeitschrift. Arzt« irr sächsische« Hertimier der Herme s«r Maschinisten ««d Heizer. Erstes Fachblatt für alle Maschinisten und Heizer Deutschlands und Oesterreich-Ungarns. Die Zeitschrift erscheint am 10. und 2S. jeden Monats und kostet jährlich 3,60 Mk. — 2 fl. 26 kr. österr. Währ. Alle Postämter nehmen Bestellungen zum Preise von 0,90 Mk. — 60 Kr. vierteljährlich entgegen. (Deutsche Reichs-Post-Zeitungs-Liste Nr. 1750a 1. Anhang für 1898.) Alle Zahlungen und Sendungen, welche sich aus den Anzeigentheil beziehen, sind an die persönliche Adresse Ernst Vilz. Chemnitz, Aue Nr. 9 — alle Beilagen, sowie redaktionellen Berichte u. Postsendungen an die Redaction Ernst Wurr, Leipzig, Querstraße 1, zu richten. Alle Mtttheilungen für den Verband sind an den Vorsitzenden des Sächsischen Verbandes, Julius Emmerich, Chemnitz, Sonnenstr. 11, zu adressiren. Unser Ziel ist das gleiche wie das jedes Arbeiters, ja jedes denkenden Menschen. Besserung der Lebenslage, Erhöhung des Berdienstes. Um dasselbe leichter erreichen zu können ist unser Verband ge gründet worden, und seine stete Zunahme an Vereinen wie Mit gliedern ist ein Beweis, daß dies Bestreben ein allgemeines ist und immer mehr eingesehen wird, daß der Einzelne nicht vor wärts kommen kann, sondern den Anschluß an seine Berufs genossen suchen muß. Wenn in § 2 unseres Statuts als Zweck des Verbandes Hebung des Standes der Maschinisten und Heizer bezeichnet wird, heißt dies doch nichts Anderes, als Förderung des An sehens und Vermehrung der Einkünfte anzustreben. Ueber das Ziel sind gewiß alle Arbeiter einig, nur über die Wege, die zur Erreichung desselben einzuschlagen sind, über die wirksamen Mittel zum Zweck gehen die Meinungen auseinander. Gewissermaßen als Vorwurf hören wir manchmal: Ihr lehrt blos das, was den Principalen von Nutzen ist. Ihr sucht mit den aussichtsührenden Beamten auf gutem Fuße zu stehen, ein gutes Einvernehmen mit denselben herbeizuführen und zu erhalten, der modernen Arbeiterbewegung aber steht Ihr theilnahms- los gegenüber. Wir bilden uns nicht ein, daß auch nur ein Principal geneigt ist, unserer guten Gesinnung wegen einen höheren Lohn oder sonst eine Vergünstigung zu gewähren, dies geschieht nur im Verhältniß zu den Diensten, welche wir ihm leisten. Daher nützen wir uns selbst, wenn wir lernen den Arbeitgebern zu nützen. Ebenso kann es nur förderlich für uns sein, wenn wir Vertrauen zu den aussichtsührenden Beamten haben, dieselben als Berather und Freunde betrachten. Es wird gelehrt: „Organisirt Euch, schließt Euch uns an, dann ist Euch geholfen, Eure Lage gebessert," und wer das nicht ohne Weiteres glaubt, wer daran festhält, daß auch der Einzelne sein redlich Theil dazu beitragen muß, wenn er vor wärts kommen will, gilt als rückständig in seinen Ansichten. In voriger Nummer haben wir gesehen, daß die Arbeitgeber sich zum Bund der Industriellen vereinigen. Glaubt man wirklich, daß ein Theil unserer Berufsgenossen diesen Verband zwingen könnte, ihnen höhere Löhne zu zahlen? Ein leichter, bequemer Weg ist es allerdings nicht, der in unserm Verband zur Erreichung des Zieles führt, er erfordert ernste Arbeit und unausgesetztes Streben. Aber er ist der einzig richtige, welcher Gewähr giebt, daß wir demselben näher kommen. Daß er beschwerlich ist und keine großen in die Augen fallenden Erfolge aufzuweisen sind (denn wenn es gelungen ist, eine Lohnerhöhung zu erringen, Pflegt man dies nicht an die große Glocke zu schlagen), das erkennt die Leitung unseres Verbandes sehr wohl. Dieselbe hat vor 11 Jahren das Werk mit großen Opfern an Zeit begonnen und seitdem unter Sorge und Mühe fortgesetzt, theilweise dafür auch noch Undank geerntet. Keiner der Männer, die heute an der Spitze stehen, hängt so sehr an dem Amte, zu welchem ihm das Vertrauen der Collegen berufen, daß er es nicht gern aufgeben würde und den Anschluß an eine andere Organisation rathen, wenn dieselbe sichere Gewähr böte, daß bei ihr das Ziel leichter, schneller und ebenso sicher zu erreichen ist. Bis jetzt haben wir nach dem Beweis, daß dies wo anders der Fall ist, vergebens aus geschaut. Weder im Einzelnen, noch in der Gesammtheit ist ein größerer Fortschritt in den Lohn- und Arbeitsverhältnissen als bei uns zu bemerken gewesen und mit ganz vereinzelten Aus nahmen ist in jedem unserer Mitglieder der Entschluß nur immer fester geworden, daran festzuhalten, was in den Jahren geschaffen worden und mit Beibehaltung der bewährten Grundsätze weiter zu bauen. Wenn behauptet wird, unser Verbandsvermögen müsse nach und nach alle werden, so bald unsere Mitgliederzahl nicht mehr zunimmt, so wird sich dadurch wohl Niemand irre machen lassen, denn die werbende Kraft unseres Verbandes führt demselben immer neue Mitglieder zu und ist auch in absehbarer Zeit keine Aenderung zu erwarten. Die finanziellen Verhältnisse sind so wohl geordnet, daß eher an eine Erweiterung, nicht aber an einen Rückgang der Unterstützung gedacht werden kann. Wohl aber sehen wir anderwärts, daß die Einnahmen durch die Kosten der Agitation nahezu aufgebraucht werden, dabei sucht aber auch die Kampfstimmung in den eigenen Reihen Be tätigung, einer neidet dem andern seine Stellung, sucht ihn aus derselben zu verdrängen, um sich an seine Stelle zu setzen. Dadurch aber wird die Erreichung des Ziels erschwert, wohl gar unmöglich gemacht, denn die Uneinigkeit der Arbeiter ist der größte Hemmschuh bei dem Bestreben, höheren Lohn zu erringen, und die wirksamste Waffe in den Händen der Unternehmer, die Löhne zu drücken. Die Bedienung im Dampfkesselbetrieb. « (Nachdruck ohne Quellenangabe nicht gestattet.) (Schluß.) Es kommt vor, daß das Rückschlagventil hängen bleibt oder sich beim Anlassen der Speisepumpe nicht öffnet. Beim Speisen mit dem Jnjector ist dies noch häufiger der Fall, eine kräftige Speisepumpe drückt es schon noch auf, wenn es auch etwas fest sitzt. Der Jnjector saugt an, füllt die Speiseleitung, hebt aber das Rückschlagventil nicht aus. Das Wasser fließt durch den Schlapperhahn wohl gar in den Brunnen zurück, so denkt vielleicht Mancher, der Jnjector arbeitet und ist unbesorgt, bis er zu seinem Schreck am Wasserstandszeiger gewahr wird, daß das Wasser im Kessel ab- statt zugenommen hat. Ein Glück für ihn, wenn es noch nicht zu wenig geworden. Ein nicht geringer Schreck fährt ihm sicher in die Glieder und wenn er nicht resolut zu handeln weiß, dann kann ein Schaden geschehen, der ihm möglicherweise das Leben oder Stellung, Ehre oder auch zeitlebens die Gewissensruhe kostet. Wer solche Probe