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282 näh mit dem ersten Zug in Begleitung eines Mannes nach der Fabrik zur Reparatur geschickt, welche mit Transport 2 Tage dauerte. Um nun in der Zwischenzeit den Betrieb aufrecht zu erhalten, wurde die linke Seite der Maschine festgelegt und nur mit einem Cylinder weiter gearbeitet, welches auch ganz leid lich ging. Von diesem Tage ab hatte ich auf einmal gelernt mit normalem Wasserstand zu arbeiten. Nach 2 Jahren verließ ich diese Stellung. B. S. Unglückssall. Ein eigenartiger Unglücksfall, welcher zwar kein Opfer forderte, doch für den betreffenden Collegen verhängnißvoll werden konnte, trug sich in der Roßweiner Deckensabrik von Bauch am 30. Juli d. I. zu. In genannter Fabrik stehen zwei Kessel, welche von unserm Collegen Julius Gurt bedient werden, welcher außerdem die Maschine noch zu bedienen hat. Die Maschine selbst ist auf 50 Pferdest. geprüft, doch bis auf 70 überlastet. Der Unglücksfall trug sich wie folgt zu: Nach dem der College V-2 Uhr seine Maschine geölt und kurz vor 2 Uhr dieselbe nochmals nachgeölt hatte, hörte er, nachdem er das Maschinenhaus verlassen hatte, einen mächtigen Knall. Als derselbe nach der Ursache des Knalles sah, stand die Maschine in Trümmern vor ihm. Der Kreuzkopf war direct hinter dem Bolzen durchgerissen. Der Riß war frisch und glatt wie mit dem Messer abgeschnitten. Der sreigewordene Kolben war nun durch den einströmenden Dampf, 8V- Atm. (durch die Ueber- lastung war der volle Druck auf demselben), mit aller Gewalt nach dem Hinteren Cylinderdeckel geschlagen; derselbe war abge rissen und in 8 Stücke geschlagen, 8 Stück 1 zöllige Schrauben waren wie weggeschnitten; die Cylinderverkleidung war ebenfalls los- und in 3 Stücke gerissen. Der Betrieb war jetzt völlig eingestellt, doch sollte derselbe am Dienstag wieder seinen Fort gang finden. Ein Glück war es, daß sich der College gerade im Kesselhaus befand, sonst konnte derselbe leicht von den umher fliegenden Stücken verletzt, ja sogar ein Opfer seines sehr strengen Berufes werden. E. L. Eingesandt.* Annaberg, auch ein kleiner Verein, hat, die „Eingesandt" in unserer Zeitung genau verfolgend, sich entschlossen, den Vor schlag zu machen, daß jeder Verein seinen Delegirten selbst bezahle. Es läßt sich das sehr gut thun, wenn Alle den guten Willen zeigen, sich einer kleinen Erhöhung der Vereinssteuer anzupassen. Manche 5 auch 10 Pfg. werden ausgegeben für Sachen des Augenblicks, wo garnicht hingeschaut wird; ist die gleiche Aus gabe für den Verein nöthig, giebl es Widerspenstige. Gerade an diese richten wir die Worte: „Entschließt Euch zu Gunsten der kleinen Ausgabe für den Verein bez. seinen Delegirten". Es wird der Tag kommen, wo die Leitung des Verbandes sagen wird: „Wie bisher kann es nicht mehr fortgehen, entweder wir müssen die Verbandssteuer erhöhen oder jeder Verein bezahlt seinen Delegirten selbst". Letzteres ist entschieden das Bessere; denn erhöht der Verband die Steuer und bezahlt die Delegirten fort, so müssen wir immer und stets wieder hören, daß der Delegirte des kleinen Vereines von dem Gelde des größeren Vereines lebt. Wir sind der Ueberzeugung, daß es nicht günstig für den Verband wirken kann, wenn immer von großen und kleinen Vereinen geschrieben wird. Nach unsrer Ansicht ist jeder Verein beim Verbände gleich; denn es zahlt ein Mitglied soviel wie das andre und der Verein, der mehr einbringt, erfordert auch mehr Ausgabe, wir vertreten die Ansicht gleiche Pflichten, gleiche Rechte; würden nun die Vereine ihren Delegirten selbst bezahlen, wäre dieser Stein des Anstoßes aus dem Wege geräumt; ebenso die Frage der Kreiseintheilung. Wir könnten uns einer solchen nie anpassen, denn wir müßten uns mit Olbernhau, Venusberg und Zschopau verbinden. Die Kosten einer gegenseitigen Verständigung würden teurer werden als * Für die unter „Eingesandt" gebrachten Berichte, welche sämmtlich direct an die Redaktion zu senden sind, übernimmt die Redaction den Mitgliedern unseres Verbandes gegenüber keine Verantwortung. wenn wir unfern Delegirten selbst bezahlen. Auch der Ansicht des Collegen Harig, Großenhain, den Delegirtentag alle fünf Jahre abzuhalten, können wir uns nicht anschließen, was würde sich in diesem Zeitraum für Material anhäufen? Der Delegirten tag müßte eher alle zwei Jahre abgehalten werden, damit die Arbeit zu denselben weniger wird. Zum Schluß noch ein Wort zu der in etlichen „Eingesandt" stattgefundenen Bemängelung, daß am letzten Delegirtentag nicht alle Delegirten zum Worte gekommen sind. Giebt cs etwa ein Parlament, wo alle Ab geordneten sprechen können? Was würde wohl daraus, daß Jeder spricht, alles hervorgehen? Die Hauptsache bleibt eine klare, gesunde Ansicht und eine ebensolche Abstimmung; falsch natürlich ist es, auf seinem Grundsatz stehen zu bleiben, wenn man eines Besseren belehrt wird. Darum Vereine überlegt und prüft unseren Vorschlag, zur gegebenen Zeit werden wir denselben zum Antrag erheben, er lautet: „Jeder Verein bezahle seinen Delegirten selbst". Der Verein Annaberg u. Umg. Werthe Verbandscollegen! Nachdem nun in unserer Zeit schrift schon viel hin und wider betreffs des Delegirtentages geschrieben wurde, so nahm auch der Unterzeichnete Bezirksverein in seiner letzten Versammlung hierzu Stellung und es wurde einstimmig beschlossen: Den Delegirten vom nächsten Delegirten tag ab selber zu bezahlen, wenn dieser Antrag angenommen würde. Die Mittel hierzu wollen wir durch eine im Verein zu erhebende Delegirtensteuer aufbringen, denn, werthe Collegen, denkt einmal sachlich darüber nach, so werdet Ihr zu der Er- keuntniß kommen, daß dieses das einzig Richtige ist, wenn jeder Verein seinen Delegirten selbst bezahlt, denn es bleibt dann immer jedem Verein unbenommen, wenn es ihm zuviel Kosten verursacht, sich durch einen anderen Verein vertreten zu lassen. Betreffs Kreiseintheilung kamen wir zu dem Schluß, daß wir dieser absolut nicht zustimmen können, da wir der festen Ueberzeugung sind, daß diese dem Verein, wenn nicht mehr, so doch ebensoviel Kosten verursacht, als wenn der Delegirte aus Vereinsmitteln bezahlt wird, und die kleineren Vereine können sich niemals persönlich vertreten lassen, welches aber, wie oben gesagt, jeder zeit der Fall sein wird. Daß aber der Verband entlastet werden muß, ist jedem denkenden Collegen klar. Wir hoffen und wünschen deshalb, daß dieser wichtige Punkt sich am nächsten Delegirtentag zum Wohl des Verbandes sowohl als auch zum Wohl für uns Alle entscheiden möge. Der Bezirksverein Wunsiedel u. Umgeg. Bücherschau. Anweisung zur Herstellung und Unterkialtung von Central-Sciznngs- und Lüftungsanlagen. Amtliche Ausgabe von 1901. Verlag von Wilhelm Ernst L Sohn in Berlin IV 66. Preis 2 Mark. Immer größer wird die Zahl der Central-Heizungsanlagen, und wird in den größeren Stödten bald unser alter guter Kachelofen überflüssig werden. Daraus ergiebt sich für die Arbeiter in unserm Beruf die Noth- wendigkeit, sich auch mit dieser weit ausgebildeten Technik bekannt zu machen. Aus diesem Grunde, und da gerade jetzt nothwendige Aenderungen an be stehenden Heizungsanlagen vorgenommen werden, wollen wir nicht unter lassen auf dieses Merkchen aufmerksam zu machen, wenn auch dasselbe mehr für den ausführenden Heizungstechniker oder Architekten geschrieben ist. Die Anweisung bekandelt: Vvrbereilungsarbeiten, Ausführung und Abnahme, Ueberwachung der Heizungs- und Lüftungsanlage. Hieran schließen sich zahlreiche Schemas und Tabellen über Änlagekosten, stündliche Wärme verluste, Nachweisung über die Betriebsergebnisse und verschiedenes Andere. Die transportablen Pflüger-Accumulatoren der Vereinigten Accumula- toren- und Elektricitätswerke Ör. Pflüger L Co.. Berlin 6, Luisen straße 48, Fabrik Ober-Schöneweide a. d. Oberspree. Berlin 1901. Das ca. 40 Seiten starke, in Ganzleinenband, kl. 8", gebundene Heftchen ist ein Sonderabdruck aus dem Taschenbuch über die Pflüger- Accumulatoren. Neben den zur Zeit verwendeten Gitterconstructionen ver dienen besondere Beachtung die Abbildungen transportabler Accumulatoren- Batterien, welche zum Antrieb mechanischer Musikwerke, sür elektromedicinische Zwecke, zum Betrieb von zahnärztlichen Bohrmaschinen, Röntgenapparaten, Phonographen, Haustelegraphenanlagen, sür Kutschwagen- und Noth- beleuchtung, transportable Gruben- und Sicherheitslampen und vieles mehr dienen. Ein ausführlicher Abschnitt ist der Füllung, Ladung und sonstigen Behandlung der Accumulatoren gewidmet. Die Zusendung der Broschüre erfolgt aus Verlangen an Jedermann kostensrei.