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15 leistung von ca. 460 effektiven Pferdekräften, bei einer Höhe von 5,5 w und einer Länge von 8,4 w, beträgt ihr Gewicht ca. 65 000 Kx. Die kräftigen Schwungräder messen in ihrem Durchmesser 3200 mm und wiegen jedes für sich ca. 4700 KZ. Hoch- und Niederdruck- cplinder, sowie beide Schieberkasten sind vollständig im Dampf- Temperatur vorgewärmt wird. Der Abdampf wird dabei durch ein in dem Behälter angebrachtes Messingrohrsystem geleitet, kommt also mit dem Speisewasser in keine direkte Berührung. Dieses Verfahren der Speisew.rsservorwärmung ist anderen Systemen, die man sonst bei ähnlichen Anlagen antrifft, überlegen,^namentlich Fig. raum gelagert (Fig. 2), es werden also alle Condensations- und Druckverluste des Arbeitsdampfes vermieden. Es ist bekannt, daß in der hieraus sich ergebenden Verbilligung der Betriebskosten ein wichtiger Vorzug des Locomobilbetriebes liegt. Die Steuerung wird durch die eine große Sparsamkeit im Dampf verbrauch sichernde, selbstthätige Expansionssteuerung System Rider bewirkt (Fig. 3). Die Gangart der Maschine ist eine Vollendet ausgeglichene und ruhige, ein Umstand, den nament lich Elektricitätswerke zu schätzen wissen. Man kann bei dieser Ma schine, die, nebenbei bemerkt, die „10000 sie" ist, die aus den Lanz'schen Werkstätten hervor ging, in der That sagen, daß bei ihrem Bau die Vervollkomm nungen, die sich im modernen Dampfmaschinenbau praktisch be währt, weitgehender gar nicht verwerthet werden konnten und trägt sie in jeder Hinsicht dazu bei, dem bedeutenden Aufschwung« deutscher Industrie in qualitativer und constructiver Hinsicht ge- Fig. 2. bührenden Ausdruck zu verleihen. Wir möchten an dieser Stelle nur auf einzelne Vorzüge und Vervollkommnungen in technischer Hinsicht aufmerksam machen. So besitzt die Maschine, wie alle größeren Lanz'schen Locomobilen, einen Röhrenvorwärmer (Fig. 4), in dem durch Benutzung des Abdampfes das Speisewasser auf eine hohe aus dem Grunde, als das Speisewaffer nicht durch vom Abdampf mitgeführtes Oel und Fett verunreinigt werden kann. Die Ausstellungsmaschine hat, wie alle Lanz'schen Loco mobilen, zwischen Dampfcylinder und Kurbelwellenlager sogenannte Strcbestangen (Fig. 5). Es ist dies eine sehr bemerkenswerthe Constructions-Eigenthümlichkeit Lanz'scher Locomobilen, die haupt sächlich dazu dient, den von dem Kolben auf die Kurbelwelle über tragenen Druck in der Maschine selbst aufzuheben und so jede Biegungsanstrengung auf den Kessel zu vermeiden. Die Maschine erhält dadurch nicht allein eine größere Stabilität, sondern es wird insbesondere auch der Kessel ? entlastet und geschont. Da die Lagerstühle in breiten eingehobel ten Längsnuthen des Lagersattels verschiebbar angeordnet sind, werden die Lager mit der Kurbel welle von den Strebestangen in der richtigen Stellung zum Cylinderkörper straff festgehalten. Infolgedessen kann der Kessel beim Warmwerden sich unge hindert strecken, yhne die Lage der Maschinenorgane, namentlich die auf den Dampfverbrauch und gleichförmigen Gang der Maschine so wichtige Schieberstellung im Geringsten zu verrücken. Die Kurbelwellenlager sind als Ringschmierlager ausgebildet (Fig. 6). Die Schmierung der Excenter erfolgt mittelst Oel- ringen, welche durch Centrifugalkraft das Oel in die Excenter