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216 gierig aufsaugt, dadurch selbstverständlich verdünnt wird und daher öfter erneuert werden muß. Dieser Verbrauch an Schwefelsäure, sowie die Schwierigkeit der Herstellung und dauernden Instandhaltung so exact arbeitender Luftpumpen sind Nachtheile dieses Systems, bei welchem ja auch nur Eis ge wonnen wird, welches durch die Art seiner Entstehung, da es in einzelnen Krystallen anschießt, locker und daher wenig wider standsfähig ist. Bei allen bisher besprochenen Methoden werden die natür lichen Hilfsmittel, Luft und Wasser verwendet. Einen wesent lichen Fortschritt bedeutete die Benutzung von Stoffen, welche bei gewöhnlicher Temperatur und Spannung gasförmig sind, und erst bei niederer Temperatur und Anwendung höheren Druckes flüssig werden. Zunächst benutzte man das Ammoniak, welches unter gewöhnlichem Atmosphärendruck bei — 34 Grad, unter 1,72 Atm. bei — 10 Grad und unter 8,5 Atm. bei -j- 20 Grad in flüssigen Zustand überführt werden kann, und vom Wasser begierig aufgesaugt, absorbirt wird. Wegen dieser letzteren Eigenschaft wird es in den noch ziemlich weit ver breiteten Absorptionsmaschinen zur Kühlung sowohl, als zur Eiserzeugung verwendet. Bei denselben findet gleich wie bei der Kaltluftmaschine ein Kreislauf statt und ist ihre Ein richtung die folgende. In einem Kessel, der mit Salmiakgeist (mit Ammonik gesättigtes Wasser) angefüllt ist, wird derselbe erhitzt, das Ammoniak durch die Wärme ausgetrieben, während das Wasser zurückbleibt. Die Ammoniakdämpfe werden in Röhrenapparaten durch Wasser gekühlt bis auf die Temperatur des ablaufenden Kühlwaffers, etwa -j- 20 Grad 6. und sammeln sich dann in einem größeren Behälter, dem Condensator, an. In diesem sollen die Dämpfe in den flüssigen Zustand übergc- führt werden und müssen sie daher mit einem Druck von 8,5 bis 9 Atm. aus dem Salmiakkessel austreten. Vom Condensator wird das flüssige, wasserfreie Ammoniak in den Verdampfer, ein geschlossenes Röhrensystem, übergeführt. Dieses Röhrensystem liegt in einer möglichst concentrirten Salzwasserlösung, welche dadurch vor dem Gefrieren geschützt ist. (Bei 20 Procent Salz gehalt gefriert es erst bei — 14 Grad 6.) Durch das Ver dampfen des Ammoniak wird das Salzwasser entsprechend abge kühlt und ist die Temperatur abhängig von der Spannung in dem Verdampfer und dieselbe wird dadurch regulirt, daß mehr oder weniger flüssiges Ammoniak aus dem Condensator in den Verdampfer hinüber gelassen wird, mit dem in die Leitung ein geschalteten Regulirventil. Wie schon oben angegeben, entspricht eine Spannung von 2,8 Atm. einer Temperatur des Ammoniak von — 10 Grad. Auf annähernd dieselbe wird das Salzwasser abgekühlt und zur directen Eiserzeugung in der Weise benutzt, daß man Kästen hineinhängt und mit reinem Süßwasser füllt, welches zu klaren festen Blöcken gefriert. Die Ammoniakdämpfe gelangen, nachdem sie ihren Zweck erfüllt, ihre bei der Vergasung entwickelte Kälte abgegeben, nach dem Absorber, wo sie von dem inzwischen ebenfalls gekühlten Wasser, aus welchem sie vorher ausgetrieben worden, wieder ausgenommen werden, um nun als wässerige Lösung (Salmiak geist) durch eine Pumpe wieder in den Destillationskessel zurück befördert zu werden, von wo aus dann der Kreislauf aufs Neue beginnt. Als Nachtheile der Absorptionsmaschine sind anzusehen großer Kühlwasserverbrauch und auch verhältnismäßig großer Aufwand an Salmiakgeist, sowie Dampf. Außerdem machen die vielen Rohrleitungen, Hähne und Ventile eine Menge Ver schraubungen nothwendig, welche die Uebersicht erschweren, leicht undicht werden und in Folge davon Betriebsstörungen herbei führen können. Es zählen wohl die Absorptionsmaschinen noch manchen begeisterten Anhänger, doch ist die Thatsache unbestreitbar, daß sie durch das Compressionssystem nach und nach verdrängt werden. (Fortsetzung folgt.) Zwei neue Condenswasser-Ableiter der Firma Dreher, Rosenkranz L Droop, Hannover. Wenn auch die Zahl der Apparate, welche zur Entfernung des Condenswassers ohne Störung und Dampfverlust dienen, eine große ist und die Constructionen mannigfaltige sind, dürste es doch für die Leser unserer Zeitschrift von Interesse sein, zwei Neuerungen auf diesem Gebiete kennen zu lernen, welche sich bei Dampf von hoher Spannung sowohl als auch überhitztem Dampf gut bewährt haben. Fig. 1 zeigt einen Dampfwasser-Ableiter mit Hebelschwimmer und auswechselbarem Kegelventil, welch letzteres leicht aus wechselbar ist, auch eventuell umgedreht werden und so bei L Eingang. X Ausgang. 8el> Schwimmer. I< Auswechselbares Kegel- Ventil. b Lusthahn. 8^ Anlüftevorrichtung zur Entleerung. Fig- l- etwaigem Undichtwerden auf einer Seite auch auf der anderen noch benutzt werden kann. Aus nachstehender kurzer Beschreibung wird Behandlungs und Wirkungsweise des Apparates sofort klar. Um ein breites und starkes Gelenk von Rothguß dreht sich 1' mit Ventil L, welches den Ausgang verschließt, und hieran schließt sich der Hebel mit dem sehr kräftig gebauten, hart gelötheten, mit 12 Atm. Probirten Homogen-Eisenblech-Schwimmer 8ok. W Das Ventil ist leicht zugängig. Nach Lösung des Deckels v zieht man den Stift 1 heraus, schraubt den Deckel v, ab und hebt hier Schwimmer mit Hebel und Ventil heraus; letzterer ist in der Mitte durch eine willig gehaltene Schraube vor Heraus fallen gesichert. Beim Einbringen verfährt man umgekehrt. Die ohne Weiteres verständliche Wirkung dieses Ableiters ist eine durchaus sichere. Das sich im Ableiter ansammelnde Wasser muß stets abfließen, sobald es den Schwimmer und da mit das Ventil hebt. Dampfverlnst ist aber ausgeschlossen, weil die Ausflußöffnung stets unter Wasser bleibt. Die verhältniß mäßig hohe Lage des Ventils sichert dasselbe vor Verschmutzung. Mittelst der Handhabe 8, welche an dem Hebel 8^ sitzt, kann man das Ventil jederzeit willkürlich öffnen. Bei O be findet sich eine Ablaßschraube.