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Neben dem Wunsch, auch bei weitgehender Vergrößerung der Anlage die Einheitlichkeit zu sichern, lag das Bestreben vor, sie in den Einzelheiten so anzuordnen, daß neben größter Ueber- sichtlichkeit auch eine möglichst große Oeconomie erzielt wurde. Von der Dampfanlage ausgehend sollten zunächst alle unnöthigen Dampsverluste durch zu lange Dampfleitungen vermieden werden. Um dies zu erreichen, ordnete man den Maschinenraum unmittel bar neben dem Kesselraum, nur durch eine Wand von ihm ge trennt, an und stellt die Maschinen mit dem Hochdruckcylinder möglichst nahe zur Wand auf, um die Dampfzuleitungen vom Kessel zu den Maschinen so weit als eben möglich zu verkürzen. Dies Bestreben, kurze Dampfleitungen zu erhalten, mag be sonders hervorgehoben werden, da man es sehr häufig antrifft, daß bei den Dynamomaschinen auf den Wirkungsgrad besonderer Nachdruck gelegt und ein Vorsprung von 1 Procent und weniger beim Wirkungsgrad häufig als wichtiger Factor in Rechnung gezogen wird, während Kesselanlage und Maschinenstation so ^ hauptsächlichsten Daten sind in folgender Tabelle zusammen gestellt: Normale Leistung 575 ?8i 500 ?8« Maximale Leistung 730 „ 650 „ Ndmissionsspannung 11 Atm. Füllung im Hochdruckcylinder bei normaler Leistung 0,3 Verbrauch an trockenem Dampf bei der Normalleistung 5,8 Kg pro ?8i und Stunde. Touren pro Minute 150. Cylinderbohrungen: Hochdruckcylinder 425 mm Mitteldruckcylinder 666 „ Niederdruckcylinder 1060 „ Kolbenhub 600 „ Die normale Leistung wird bei 11 Atm. Anfangsspannung , und 30 Procent Füllung im Hochdruckcylinder erzielt. Der Fig. 6. L 'i> ungeordnet werden, daß in den Dampfzuleitungen viel größere und ganz unnöthige Verluste entstehen. Fig. 4 zeigt den Grund riß der so disponirten Centrale, während in Fig. 5 eine photo graphische Aufnahme der Anlage im ersten Ausbau wieder gegeben wird. Was zunächst die Dampfmaschinen angeht, so sind die selben, die natürlich gleichfalls aus den eigenen Werkstätten der Sachs. Maschinenfabrik hervorgegangen sind, als stehende Dreifach-Verbundmaschinen mit Condensation ausgebildet. Ihre ist und das Gebäude zur Ausnahme von sechs Maschinen ausgebaut ist. Die Kesselanlage ihrerseits hat die dem Dampsverbrauch von 4 Dampf maschinen entsprechende Vergrößerung bereits erfahren. Die rasche Ver größerung der Anlage ist einmal dadurch nöthig geworden, daß der Energie verbrauch des nördlichen Werkstättencomplexes sehr schnell und stark gewachsen ist, und andererseits die Genehmigung zur Legung eines Krast- kabels unter der Hartmanustraße inzwischen ertheilt ist. Aus diesem Grunde konnte auch mit dem Anschluß der südlich der Hartmannstraße gelegenen Werkstätten begonnen werden und erhalten gegenwärtig bereits mehrere dieser Werkstätten für Krastzwecke Strom aus der Centrale. Dampfverbrauch beträgt bei der normalen Leistung 5,8 KZ pro k8i und Stunde. Die Dampfvertheilung geschieht am Hoch druckcylinder durch eine von einem Porter'schen Regulator beein flußte Schieber-Expansionssteuerung, System Rider, mit einer der Sächs. Maschinenfabrik patentirten sicher^ functionirenden Entlastung. Die Steuerung des Hochdruckcylinders besteht aus einem Grundschieber, dessen untere auf dem Cylinder arbeitende Seite eine ebene Fläche mit parallelen Canälen bildet, während der Rücken als Hochcylinder mit schräg liegenden Canälen geformt ist und einen cylindrifchen Expansionscylinder mit ebenfalls schräggestellten Canälen aufnimmt. Die Veränderung der Expansion wird durch Drehung des Expansionsschiebers bewirkt. Am Mitteldruckcylinder ist eine doppelte Schiebersteuerung, System Meyer, angebracht, bei der die Einstellung der Expansion von Hand bewirkt werden kann, während endlich beim Nieder druckcylinder ein Trick'scher Canalfchieber die Dampfvertheilung besorgt. Am Regulator ist entsprechend der bekannten, der