Anmerkg. u. Zusätze z. Entwert. d. Land- u. Himmelschart. 5 Sinus der Sonnenhöhe für jede Stunde leicht zu finden. Es braucht dazu weiter nichts, als dass man die Sphäre auf die Fläche des Colurus Solstitiorum orthographisch entwerfe. Die sämtlichen Circul der Sphäre erscheinen bey dieser Projection theils als gerade Linien, theils als Circul, mehrentheils aber als Ellipsen. § 5. Man hat sich aber an den Begriff, dass eine Landcharte einen Grundriss der Erdfläche vorstellen soll, nicht gebunden, sondern statt des Grundrisses die perspectivische Ent werf ung gewählt. Damit sollte die Erdfiäche so gezeichnet werden, wie sie, aus einem gegebenen Punct betrachtet, in das Auge fallen würde. Hierüber hat ganz neulich Herr Prof. Karsten im 5ten Bande der bayerschen Abhandlungen eine all gemeine analytische Theorie bekannt gemacht, und dadurch auch diesen Theil der angewandten Analysis erweitert. Da man indessen für die Lage des Auges unzählige Puncte wählen kann, aus welchen die Erdfläche perspectivisch kann ent worfen werden, so hat man sich vorzüglich an dreyerley solcher Puncte gehalten, die an sich etwas vorzügliches haben. Einmal setzte man das Auge von der Kugel unendlich entfernt, und das gab die vorerwähnte orthographische Projection. Sodann nahm man den Punct irgend wo in der Oberfläche der Erde, [109] und diese Projectionsart wurde die stereographische genannt, vermuthlich in Ermanglung eines bestimmteren Ausdruckes. Endlich setzte man das Auge in den Mittelpunct der Erde, und diese Projectionsart mag, weil mir kein anderer Name bekannt ist, die Central- projection heissen. § 6. Die stereographische Projectionsart hat viel vor zügliches darin, dass alle Circul der Sphäre darauf theils als gerade Linien, theils als Circul erscheinen, und dass alle Winkel auf der Kugelfläche in der Projection ihre Grösse be halten. Sie wird daher auch bey Entwertung der ganzen Erdfläche und Welttheile, so wie auch der Himmelskugeln gewöhnlich gebraucht, und besonders hat Herr Hase für einzelne Welttheile die von ihm so genannte horizontale stereographische Projectionsart eingeführt, wo das Auge in den Nadir des Mittelpuncts des zu entwerfenden Landes