stoffeisen unter Kohlenoxydgasbildung reducirt wird, so dass die Oberflächenscliichten der Blasen und Poren theil- weise entkohlt und weicher werden. Sind aber die Bedingungen für den Verlauf dieser Processe weniger günstig, ist namentlich das Metall von vornherein matt und kühl, so dass seine Temperatur im erstarrten Blocke sehr rasch und derart sinkt, dass die durch reichlich eingesaugte Luft oxydirten Eisentheile nicht mehr reducirt werden können dann zeigen die Blasen jene schädlichen Anlauffarben, die durch die weiteren Ausheiz- und Schmiedearbeiten nicht mehr unschädlich gemacht werden können. Die durch die Aetzprobe in Flusseisen- oder Flussstahlfabrikaten blosszulegenden Mängel können daher, nach den vorausgelassenen Erörterungen, von zweierlei Art sein. Sie bestehen entweder in einer die Festigkeit und Dauer der Fabrikate beeinträchtigenden Structur oder in schlecht verschweissten Blasenräumen. Ob bei Eisenbahnschienen eine angehende sehnige Structur — namentlich im Stege — oder durchaus dichte Beschaffenheit im ganzen Profile den Vorzug verdient, dürfte durch Beobachtungen in der Eisenbahnpraxis kaum noch festgestellt sein; es wäre aber im Interesse sowohl der Eisenhütten- als auch der Eisenbahntechnik von grösster Wichtigkeit, auch in dieser Richtung Erfahrungen zu sammeln und gebührend zu verwerthen. Von schlecht verschweissten Blasen herrührende Mängel zeigt die in Fig. 36, Taf. 18 veranschaulichte Aetzung einer Stahlachse, deren Mittelpartie eine nicht geringe Schwächung des wirksamen Querschnittes erkennen lässt. Aus dem in Fig. 3, Taf. 7 dargestellten Bruche dieser Achse ist die fehlerhafte Beschaffenheit derselben durchaus nicht zu entnehmen, und wir sehen hier abermals und zum Schlüsse, welche vortrefflichen Dienste die Aetzprobe in den meisten Fällen und insbesondere auch bei der Uebernahme von Waggonachsen leisten würde. Druck von A. Th. Engelhardt in Leipzig. d /