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und mittelst manganreichen Spiegeleisens entsprechend zurückgekohlt wird. Das Umschmelzen des Spiegeleisens geschieht in gewöhnlichen, kleinen Flammöfen bei Steinkohlenfeuerung. Diese letztere Art des Bessemerfrischens besteht sonach in einer Vereinigung des Martin- und Bessemerver fahrens, wie es vor mehreren Jahren auch in Neuberg (Steiermark), aber in umgekehrter und daher mehr rationeller Weise, versucht werden sollte. Herr Katzetl hatte nämlich die Absicht, das Roheisen im Converter grösstentheils zu entkohlen, dann die Charge mittelst Gusspfanne in den an die Bessemerhütte anschliessenden Martinofen zu über tragen und nach Bedarf weiter zu behandeln. Ob dieses Verfahren je zur Ausführung kam, ist mir nicht bekannt. In Ternitz verarbeitet man meistens Roheisen aus Steiermark, Ungarn (Betler, Alsö-Sajö) und Kärnten (Treibach, Lölling). Man hat hier die Erfahrung gemacht, dass die mittelst Nachkohlung erzeugten Chargen weit porösere Blöcke und stärker steigenden Stahl geben, als bei directem Verblasen ohne Nachkohlung; man ist daher auch bemüht, durch Anwendung möglichst manganreichen Roheisens vom Nachkohlen womöglich Umgang zu nehmen. Beim combinirten Martin- und Siemens-Process muss dasselbe natürlich trotz der erkannten Nachtheile noch dem vollen Umfange nach angewendet werden. Die Bessemerblöcke von entsprechenden Dimensionen werden in Chargen von je 8 Stück in Planrostflamm öfen und bei Braunkohlenfeuerung allmälig erhitzt und von der Feuerbrücke weg dem Blockwalzwerke zugeführt, wo sie im ersten Caliber 4—5 Mal durchgewalzt werden. Nach jedem Durchwalzen wird der Block um 90° gedreht und die Oberwalze entsprechend gesenkt. Im zweiten Kaliber desselben Walzwerkes erhält der Block bei einmaligem Durchgänge die erwünschte Dimension von 7" 7", um nach erfolgtem Wiedererhitzen weitere 10 Kaliber bis zur Vollendung zu passiren. Der Brennstoffverbrauch heim Ausheizen der Blöcke soll 118 Proc., das Calo 5—7 Proc. betragen. Die chemische Zusammensetzung der zu den vorliegenden Versuchen verwendeten Schienen fand Ver fasser wie folgt: Kolilenstofl 0,40i Proc. Phosphor 0,004 Proc. Silicium 0,050 „ Kupfer 0,022 „ Schwefel 0,047 „ Mangan 0,212 „ Profil und Bruchansehen ist aus den Taf. Nr. 5 und 14 zu ersehen. Stahlkopfscliieneii. In Brezowa wurden 1873 ausnahmsweise Eisenbahnschienen mit Puddelstahlkopf erzeugt. Die l’ackete waren nach Fig. 15 (S. 19) zusammengesetzt; die Breite desselben betrug 0,2 m., die Höhe 0,26 m., die Länge l,i m„ das Gewicht 300 kg. Die Analyse des Puddelstahlkopfes ergab: Kohlenstoff' 0,44i Proc. Phosphor 0,oi9 Proc. Silicium 0,254 „ Kupfer . 0,106 „ Schwefel 0,035 „ Mangan . . 0,igo „ Profil und Bruchansehen sind aus den Taf. Nr. 5 und 14 zu entnehmen.