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10 ersten oder zweiten Ranges gewalzt werden, entweder nur 8—9 oder alle Kaliber benützt. Das Packet passirt mit der ersten Schweisshitze eine entsprechende Anzahl Schweisskaiiber und mit der zweiten die folgenden bis zur Vollendung. Die Vollendwalzen enthalten, ausser dem nothwendigen Entwickelungskaliber, bei Schienen ersten Ranges ein Stauchkaliber, bei Schienen zweiten Ranges 2 Stauchkaliber und 3—4 Vollendkaliber. Schienen ersten Ranges werden somit in zusammen 14 — 15, Schienen zweiten Ranges in 16 Kalibern fertig gewalzt. Das Bruchansehen mehrerer Schienengattungen ist aus Fig. 4, Taf. 1 und Fig. 1—2, Taf. 2 zu ent nehmen, die chemische Zusammensetzung des Kopfeisens aus den weiter unten folgenden Tabellen V und VI. In Kladno — dessen Schienenfabrikation aus geschweisstem Eisen derzeit fast gänzlich eingestellt ist — verarbeitete man seinerzeit theils eigenes, phosphorreiches Roheisen, theils angekauftes aus Westphalen, Schlesien oder England (Yorkshire-Eisen), in letzter Zeit auch viel von Ilsede in Hannover. Die Gattirungsverhältnisse beim Puddeln waren sonach auch vielen Aenderungen unterworfen. Wo es anging, nahm man z. B. 50 Proc. eigenes, 50 Proc. west- phälisches oder ähnlich beschaffenes fremdes Eisen; 1876 verarbeitete man in den spärlich betriebenen Puddelöfen vorwaltend Roheisen von Ilsede, meistens ohne jede Gattirung. Für Korneisen, namentlich für Kopfplatten, eignete sich das eigene phosphorreiche Roheisen ganz besonders. Die Chargen betrugen 4'/ 2 — 5 Ctr. = 252—280 kg.; davon wurden in 12 Stunden 5—6 gepuddelt; Calo durchschnittlich 10 Proc., Brennstoffverbrauch 160 — 200 kg. schiefrige Kleinkohle pro 100 kg. Rohschienen. Die Rohschienen wurden gebrochen und sorgfältig sortirt. Die Schienenpackete fand Verfasser bei Gelegenheit eines Besuches nach der nebenstehenden Skizze Fig. 9 zusammengesetzt. Eine doppelt geschweisste Fussdeckplatte von 3 / t " = 19,8 mm. Dicke mit zwei sehnigen Beilagen von doppelter Rohschienendicke und einer s / 4 " = 33 mm. dicken körnigen Corroyer- Kopfplatte. Mit den zwischengelegten körnigen und sehnigen Rohschienen betrug die Packet- dicke 12" = 316 mm., die Breite 224 mm. Die Schienenpackete wurden in einer Hitze auf 237 mm. im Quadrat vorgeschmiedet und mit einer zweiten fertig gewalzt. Schienenprofil und Bruch ist aus den Taf. 2 und 11 zu entnehmen, die Zusammen setzung des Kopfeisens aus Tabelle V und VI. Witkowitzer Eisenschienen. Man verwendet theils eigenes, aus oberungarischen Spatheisensteinen und Frischschlacken *) erblasenes, theils oberschlesisches oder englisches Roheisen. Im Puddelofen gattirt man eigenes Roheisen mit gekauftem, je nach Bedarf, z. B. 1873 und 1874 für Korn- eisen: 168 kg. eigenes mit 56 kg. grauem oder halbirtem englischen Roheisen; für sehniges Eisen: 112 kg. eigenes weisses Roheisen aus vorwaltend ungarischen Späthen, 28 kg. eigenes graues und 84 kg. preussisch-schlesisches. In der Schicht puddelt man 5—8 Chargen bei 12 —15 Proc. Calo und 80 — 90 Proc. Steinkohlenverbrauch. Die Rohschienen werden sorgfältig sortirt. Ein Schienenpacket mit tlieilweiser Verwendung von Altschienen fand ich wie nebenstehend (Fig. 10, S. 11) zusammengesetzt. Die sehnigen Fussdeckplatten von 26,34 mm. Dicke, sowie die Kornkopfplatten von 39,5 mm. Dicke Kr- Fig. 9. US. i 1) Verfasser traf eine Beschickung von: 20 Proc. eigenen Brauneisensteinen, 20 Proc. oberungarischen Spatheisensteinen, 20 Proc. Frischschlacke mit 40 Proc. Kalkstein.