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Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels. 11 Nunmehr hat die Aufmerksamkeit der Beobachter des Him mels Bewegungsgründe genug, sich mit diesem Gegenstände zu beschäftigen. Die Fixsterne, die wir noch einzeln unterscheiden, beziehen sich also mit der unzählbaren Menge derer, die durch ihr vereinigtes Licht den Schimmer der Milchstrasse verur sachen, auf eine gemeinschaftliche Fläche, und machen dadurch ein zusammengeordnetes Ganze, welches eine Welt von Welten ist. In unermesslichen Entfernungen giebt es mehr solcher Ster- nensysteme (die nebligen Sterne, Nebelflecke) und die Schö pfung ist in dem ganzen unendlichen Umfange ihrer Grösse allenthalben systematisch und auf einander beziehend. Man könnte noch muthmassen, dass eben diese höheren Welt ordnungen nicht ohne Beziehung gegen einander sein, und durch dieses gegenseitige Verhältniss wiederum ein noch unermess licheres System ausmachen möchten. Und wirklich muss eben die Anziehungskraft, aus der wir die Bewegung der Sonnen ge folgert haben, [17] auch bei diesen höheren Weltordnnngen eine Bewegung theils nöthig gemacht, theils hervorgebracht haben. In der That sieht man, dass die elliptischen Figuren dieser Ar ten nebliger Sterne, welche der Herr von Maupertuis anführt, eine sehr nahe Beziehung auf die Fläche der Milchstrasse haben. Es steht hier ein weites Feld zu Entdeckungen offen, wozu die Beobachtung den Schlüssel geben muss. 0 ) Die eigentlich so ge nannten nebligen Sterne, und die, über welche man streitig ist, sie so zu benennen, müssten nach Anleitung dieses Lehrbegriffs untersucht und geprüft werden. Wenn man die Theile der Natur nach Absichten und einem entdeckten Entwürfe betrachtet, so eröffnen sich gewisse Eigenschaften, die sonst übersehen werden und verborgen bleiben, wenn sich die Beobachtung ohne Anlei tung auf alle Gegenstände zerstreut. Der Lehrbegriff, den wir vorgetragen haben, eröffnet uns eine Aussicht in das unendliche Feld der Schöpfung, und bietet eine Vorstellung von dem Werke Gottes dar, die der Unend lichkeit des grossen Werkmeisters gemäss ist. Wenn die Grösse eines planetischen Weltbaues, darin die Erde als ein Sandkorn kaum bemerkt wird, den Verstand in Verwunderung setzt, mit welchem Erstaunen wird man entzückt, wenn man die unend liche Menge Welten und Systeme ansieht, die den Inbegriff der Milchstrasse erfüllen; allein wie vermehrt sich dieses Erstaunen, wenn man gewahr wird, dass alle diese unermesslichen Stern ordnungen wiederum die Einheit von einer Zahl machen, deren Ende wir nicht wissen, und die vielleicht ebenso wie jene un-