I. Vorträge in den Moiiatsversaramliingeii. In den 10 Sectionsversammlungen des abgelaufenen Jahres fanden die nachstehend in Kürze skizzirten Vorträge statt. 16. Januar. Herr Professor Kellerbauer. Die Erforschung des Tasman-Gletschers durch Herrn v. Lendenfeld. (Eine kurze Uebersicht der durch Herrn v. Lendenfeld in „Peter- uiann’s Mittheilungen“ über diesen Gegenstand veröffentlichten ausführ lichen Monographie.) Der Hauptkamm der Neuseeländischen Alpen erstreckt sich fast dicht am nordwestlichen Ufer der Insel. . Die Thäler der Westseite sind kurz und steil, die der Ostseite aber lang, breit und von geringem Gefälle. Die flache Sohle wird meist von vielarmigen Strömen durchzogen. Die Vegetation ist entsetzlich arm, mit stacheligen Gräsern, Wald fehlt völlig. Vor den Vor bergen der Ostseite liegen ungeheure Moränen aus der Eiszeit, welche beispielsweise im Waitangigebiet 60 km Länge, bei 10 bis 20 km Breite und bis 400 m Höhe erreichen; hinter diesen Moränen liegen ganze Reihen von Seen, welche vielfach von Gletscher strömen durchflossen werden. Diese Flüsse führen auch nach dem Austritte noch trübes Wasser. Die Moränen werden von denselben in schönen Klammen — der bekannten Aarschlucht ähnlich.— durchbrochen. Bei der grossen Feuchtigkeit der Luft liegt die Schneegrenze auf der SO.-Seite 2400, auf der NW.-Seite 2100 m hoch. Die Gesammteisfläche beträgt ca. 800 □km, wovon auf den Central- theil des Hauptkammes ca. 780 kommen. Diesem gehört der Tasmangletscher mit 28 km Länge und einer Fläche (einschliess lich seiner Zuflüsse) von ca. 160 Dkm an. Sein Zungenende liegt in 710 m Höhe, das Gletscherthor merkwürdiger Weise 20 m höher an der östlichen Thalseite. (Der Aletschgletscher ist 24 km lang, hat aber 170 Dkm Fläche). Die an der Westseite liegenden