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17 nügen den Leistungen Aufnahme, sofern nur die unter 1 genannten Bedingungen erfüllt sind. Auch denen, welche sich nicht gut betragen haben (Censur III Betragen), kann der Eintritt in die Anstalt, welcher früher verweigert wurde, durch Beschluß des Gesamtvorstandes genehmigt werden. Einen Verlust an Schülern mit recht guten, ja vor züglichen Leistungen wird die Handwerkerschule dadurch erleiden, daß besonders Kaufleute, Drogisten, Expedienten als nicht dem Handwerkerstande angehörig (s. U 1) nicht mehr ausge nommen und die jetzt noch der Anstalt angehörigen Schüler dieser Stände im übernächsten Jahre (Ostern 1894) fast sämtlich abgegangen sein werden. Einen wesentlichen Einfluß wird der Abgang dieser Schüler auf die Unterrichtserteilung in mehreren Fächern ausüben insofern, als manche Klassen der im Eingang dieses als Nebenfächer bezeichneten Unterrichtsgegenstäude, die sich jetzt eines regen Besuches erfreuen, vom Stundenplan verschwinden werden. Die Anstalt wird bemüht sein, diesen Verlust auszugleichen durch besondere Pflege des Zeichenunter richtes, welcher durch die Lehrlinge des Handwerkerstandes, bez. durch die Fachklassen eine mannigfaltigere Gestaltung und eingehendere Pflege erhält. Alle diejenigen Lehrlinge des Handwerkerstandes, welche Zeichnen zu ihrem Berufe brauchen, haben sich 3 Jahre wöchentlich mindestens 2 Stunden darin zu üben, teils in Freihandzeichnen, Unter- und Oberstufe, oder in geometrischem Zeichnen, Projektion und Maschinenzeichnen, oder in geometrischem Zeichnen, Projektion und Fachzeichnen. Die anderen 2 Stunden Unterricht, zu denen sie verpflichtet sind, empfangen sie in Stil- und Rechenklassen 2 Jahre lang, im 3. Jahre erhalten sie gewerb liche Buchführung. Fleischer, Bäcker, auch Kellner können von der Teilnahme am Zeichnen entbunden werden, sie haben aber auch 2 Jahre Stil und Rechnen zu treiben, 1 Jahr gewerbliche Buchführung und können sich dazu ein beliebiges für ihren Beruf Passendes Fach wählen. Jnnungsangehörige Lehrlinge sollen im Interesse des Fachzeichen unterrichtes in besonders dazu bestimmten Klassen (es werden dies meist Klassen für geometrisches Zeichnen sein) erst vorbereitet werden und vor dem 2. Jahre ihres Schulbesuches in der Regel nicht in die betreffende Fachklasse eintreten.